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EMBRYO UND FETUS: ENTWICKLUNG UND ENTWICKLUNGSSTÖRUNGEN

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Embryo und Fetus: Entwicklung und Entwicklungsstörungen
 
Nachdem sich die Blastozyste in der Gebärmutter eingenistet hat, schreitet die Entwicklung des Embryoblasten rasch voran. Etwa in der vierten Schwangerschaftswoche kommt es zur Anordnung der Zellen in zwei einschichtige Zelllagen. Aus der äußeren, der Gebärmutterwand zugewandten Zelllage, dem äußeren Keimblatt (Ektoderm), entwickeln sich unter anderem das Nervensystem und die Haut. Aus der inneren, der Gebärmutterhöhle zugewandten Zelllage, dem inneren Keimblatt (Entoderm), entstehen u. a. das Atmungs- und Verdauungssystem. Zwischen dem Ektoderm und dem Trophoblasten entsteht ein neuer Hohlraum, die Amnionhöhle, die sich zur Fruchtblase umwandeln und den Embryo aufnehmen wird. Zwischen Entoderm und Trophoblast entsteht der Dottersack, der sich allerdings in der 11. Schwangerschaftswoche zurückbildet. Zwischen dem Ektoderm und dem Entoderm bildet sich ein weiteres Keimblatt (mittleres Keimblatt, Mesoderm), das Vorläufer für Knochen, Muskeln, Knorpel- und Bindegewebe ist.
 
 Ernährung des Keims, Entwicklung des Embryos, Fruchtblase
 
Ernährt wird der Keim zunächst vom Trophoblasten, der sich in zwei Schichten teilt.Aus der einen Schicht entsteht durch Zellteilungen die Zottenhaut (Chorion), die sich um den ganzen Keim herumzieht und die Chorionhöhle bildet. Nur ein kleiner Bezirk, der Haftstiel, der zum Embryoblasten führt, ist nicht von der Chorionhöhle umgeben. Die Ausstülpungen des Chorions (Chorionzotten) wachsen in das Endometrium ein und bilden die Chorionplatte, die Teil des Mutterkuchens (Plazenta) wird. Über den Mutterkuchen wird der Embryo beziehungsweise Fetus bis zum Ende der Schwangerschaft mit Nährstoffen versorgt. Neben der Chorionplatte, die von kindlichen Zellen gebildet wird und sich in Zottenbäumchen verzweigt, besteht die Plazenta außerdem aus Zellen der Gebärmutterschleimhaut. In die zwischen den Zottenbäumchen liegenden Zwischenzottenräume fließt mütterliches Blut aus den Spiralarterien der Gebärmutter. Die Kapillaren der Zottenbäumchen nehmen hier Sauerstoff und Nährstoffe aus dem mütterlichen Blut auf und leiten sie über die Nabelschnurvene an den Kreislauf des Kindes weiter. Über die Nabelschnurarterien wird das sauerstoffarme Blut zu den Zottenbäumchen geleitet, wo es wieder mit Sauerstoff und Nährstoffen beladen wird. Die Nabelschnur hat sich aus Blutgefäßen gebildet, die durch den Haftstiel von der Chorionplatte zum Embryo ziehen. Umgeben ist die Nabelschnur von Amnionhaut. Damit sich das mütterliche mit dem kindlichen Blut nicht vermischt, existiert zwischen den Zottenbäumchen und den Zwischenzottenräumen eine Gewebsschicht, die nur bestimmte Stoffe (z. B. Sauerstoff) durchlässt. Diese Plazentaschranke verhindert allerdings oft nicht den Durchtritt von Krankheitserregern oder medikamentösen Wirkstoffen. Bei der Geburt wiegt die Plazenta etwa 500 g.
 
Die Amnionhaut, die die Amnionhöhle umgibt, sondert bereits kurz nach der Einnistung der Blastozyste Flüssigkeit ab. Die Amnionhöhle weitet sich deshalb, nimmt als Fruchtblase den Embryo vollständig auf und gewährt ihm u. a. Schutz vor Stößen. Zunächst wird die Amnionhöhle von der Chorionhöhle umgeben, doch dann wächst sie so stark, dass die Chorionhöhle keinen Platz mehr findet. Die Amnionhaut verschmilzt mit der Chorionhaut. Das Fruchtwasser in der Fruchtblase erneuert sich ständig und wird von der Plazenta mit Nährstoffen angereichert. Der Fetus trinkt davon und sondert Urin ins Fruchtwasser ab.
 
 Entwicklung des Fetus, Entwicklungsstörungen
 
Bereits nach Abschluss des Embryonalstadiums (nach der 12. Schwangerschaftswoche) sind alle Organe angelegt. Allerdings müssen sie noch wachsen und ausreifen. Der Fetus wird mit Sauerstoff über die Plazenta versorgt, da die Lunge noch nicht arbeitet. Die Plazenta übernimmt zudem die Funktion der Leber. Der Blutkreislauf des Fetus weist daher ein paar Besonderheiten auf: So fließt das mit Nährstoffen und Sauerstoff angereicherte Blut aus der Nabelschnurvene nicht über die Leber zum Herzen, sondern wird gleich in die untere Hohlvene, die zum Herzen führt, geleitet. Dort gelangt es in den rechten Herzvorhof, der eine ovale Öffnung (Foramen ovale) zum linken Herzvorhof besitzt, sodass das Blut nicht über die Lunge geleitet wird, sondern nach Übertritt in die linke Herzkammer gleich wieder in den Blutkreislauf strömt. Etwas Blut aus dem rechten Herzen gelangt stets in den Stamm der beiden Lungenarterien (Truncus pulmonalis). Deshalb gibt es hier eine Verbindung zwischen Truncus pulmonalis und Aorta, den Ductus arteriosus Botalli, sodass das Blut wieder in den Kreislauf strömt. Nach der Geburt verschließen sich die Öffnungen.
 
Bestimmte Substanzen, mit denen die Mutter in Kontakt kommt, können Fehlbildungen beim Kind hervorrufen. So kann z. B. Alkoholkonsum während des Embryonalstadiums zu geistiger Behinderung führen. Auch das Rötelnvirus, andere Viren und Rauchen können das Kind schädigen. Im Fetalstadium sind unter anderem Toxoplasmen (Einzeller) schädlich.


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