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CHRISTO UND JEANNECLAUDE

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I
Christo und Jeanne-Claude
 
Das Künstlerehepaar »Christo & Jeanne-Claude« schafft es immer wieder, dem Betrachter neue Sichtweisen zu eröffnen, indem es Gegenstände, Gebäude, ja ganze Landschaften zeitweise verändert oder verhüllt. Besonders bekannt in Deutschland wurden die beiden durch die Verhüllung des Reichstagsgebäudes in Berlin 1995.
 
 Biografisches
 
Christo
 
wurde als Christo Jawatschew am 13. Juni 1935 im bulgarischen Gabrowo geboren. Von 1951 bis 1956 studierte er an der Akademie der Künste in Sofia. 1956 ging er nach Prag. Im Jahr 1958 studierte Christo ein Semester an der Kunstakademie in Wien. Dann ging er nach Paris, wo er Jeanne-Claude kennen lernte. Es entstanden erste Pakete und »Verhüllte Objekte«. Seit 1964 leben Christo und Jeanne-Claude in New York.
 
Jeanne-Claude,
 
geborene de Guillebon, wurde am 13.Juni 1935 in Casablanca, Marokko, als Tochter eines französischen Militärs geboren. 1952 bis 1957 legte sie das Bakkalaureat in Latein und Philosophie an der Universität Tunis ab. 1960 wurde Christos und Jeanne-Claudes gemeinsamer Sohn Cyril geboren.
 
 Weltweites Verhüllen und Verändern in Teamarbeit
 
1961 entstanden im Hafen von Köln »Gestapelte Ölfässer« und »Dockside packages« als Christos und Jeanne-Claudes erste gemeinsame Arbeit.
 
Unter dem Künstlernamen »Christo & Jeanne-Claude« werden seitdem von ihnen Objekte verpackt, Monumente und Gebäude umhüllt, Landschaften mit Gewebe und anderem verändert. Die Vorbereitung dieser Aktionen dauert oft Jahre, da viele Überlegungen im Vorfeld getroffen werden müssen. Ziel ist es, eine neue Seherfahrung zu erreichen, indem das Objekt zeitweilig verändert oder verdeckt wird.
 
Reichstagsverhüllung in Berlin
 
Die spektakulärste in Deutschland entstandene Arbeit war die Verhüllung des Reichstags in Berlin (Juni/Juli 1995), ein Projekt, an dem Christo und Jeanne-Claude seit 1971 arbeiteten. Die Aktion dauerte exakt vom 17. Juni bis 9. Juli 1995. Die Verhüllung selbst bestand vom 24. Juni bis 6. Juli. Über 200 Helfer waren beteiligt, als der Reichstag, durch Stahlgerüste geschützt, eine Hülle aus 100 000 m2 aluminiumbedampftem Polypropylengewebe erhielt, die durch blaues Tau von 15,6 km Länge befestigt wurde. Die Aktion fand weltweit große Beachtung, sie lockte insgesamt rund fünf Millionen Besucher an. Nach Beendigung der Aktion wurde das Material recycelt.
 
»The Wall« im Gasometer, Oberhausen
 
Ab Januar 1999 stellten Christo und Jeanne-Claude ein weiteres Projekt in Deutschland vor. Unter dem Titel »The Wall« war vom 29. April bis 24. Oktober 1999 im Gasometer in Oberhausen eine Mauer aus 13 000 Ölfässern zu sehen. 45 % der Fässer hatten eine Farbe aus signalgelbem Lack, 30 % aus blutorangefarbenem Lack, die anderen waren lackiert in den Farben Ultramarinblau, Himmelblau, Steingrau, Hellelfenbein oder Grasgrün. Die Mauer wog mit der Unterkonstruktion 300 Tonnen, hatte eine Höhe von 26 m, war 68 m breit und 7 m tief. Das Fassungsvermögen der Fässer betrug jeweils 216,5 Liter. Die Fässer waren durch Verschraubung mit einem Wandkern aus Gerüstbaumaterialien verbunden. Getragen wurde die Wand durch Schwerlaststützen. Sie stand somit frei, ohne eine konstruktive Verbindung zur Stahlkonstruktion des Gasometers zu haben. Nach Ende der Ausstellung wurden alle Fässer wieder einem industriellen Gebrauch zugeführt.
 
 Künftige Projekte
 
Viele neue Ideen liegen bereits in Form von dokumentierten Zeichnungen, Collagen und Fotografien als Skizzen vor und bilden die Grundlage für künftige Aktionen. Beharrliches Ringen um zunächst unrealisierbar erscheinende Werke, die sie ausschließlich auf eigenes Risiko finanzieren, zeichnet Christo und Jeanne-Claude aus.
 
»The Gates« - Projekt für den Central Park in New York
 
Für die Durchführung des Projektes setzen sich die Künstler seit 1980 ein. »The Gates« (»Die Tore«) sind 4,5 m hohe Stahltore mit variablen Breiten von 2,8 m bis 8,5 m, die im Abstand von 2,8 m zueinander stehen und auf ausgewählten Pfaden den insgesamt 42 km langen Fußwegen des Central Parks, der grünen Oase Manhattans, folgen werden. Frei hängende safranfarbige Textilbahnen, die an den oberen, horizontalen Stangen der Stahltore befestigt sind, werden bis auf circa 2 m Höhe über dem Boden herabhängen. Zwei Wochen lang in einem Spätherbst soll das Kunstwerk öffentlich zugänglich sein.
 
»Over the River« - Projekt für den Arkansas River
 
Im Zeitraum von 1992 bis 1994 reisten Christo und Jeanne-Claude 22 500 km durch die USA, um für ihr Projekt den geeigneten Flusslauf zu finden. Sechs Flüsse kamen in die engere Auswahl, bevor die Wahl auf den Arkansas River im Bundesstaat Colorado fiel. 3 bis 7 m über dem Flussbett des Arkansas River soll sich ein 10,7 km langes zeltähnliches Dach spannen und auf dem strömenden Wasser seine Licht- und Schattenwirkungen spielen lassen. Die durch Stahldrahtseile befestigten Textilbahnen werden waagerecht oberhalb der Wasseroberfläche verspannt und passen sich allen Windungen und variierenden Breiten des Flusses an. Der durch die leicht durchhängenden Seile in weiche Falten gelegte »Stoffstrom« wird durch Unterbrechungen immer wieder den Blick zum Fluss freigeben. Während eines Zeitraumes von zwei Wochen soll das Kunstwerk beim Betrachter die Wahrnehmung des Flusslaufs verstärken.
II
Chrịsto und Jeanne-Claude
 
[x-, englisch 'krɪstəʊ; ʒan'kloːd], amerikanisches Künstlerpaar bulgarischer beziehungsweise französischer Herkunft: eigentlich C. Jawạtschew (Javạcheff), * Gabrowo 13. 6. 1935, und J.-C. geboren de Guillebon [gij'bɔ̃], * Casablanca 13. 6. 1935, Ȋ seit 1959; leben seit 1964 in New York. C. und J.-C. verändern Landschaften, verpacken Objekte, umhüllen Monumente und Gebäude mit Gewebe u. a. Ihre Aktionen, denen zahlreiche Zeichnungen und Collagen vorausgehen, ermöglichen neue ästhetische Erfahrungen und das Herstellen neuer Sinnbezüge. Das bereits seit 1971 geplante Projekt der Verhüllung des Reichstagsgebäudes in Berlin (seit 1972 zeichnerische Entwürfe) konnten sie vom 17. 6. bis 6. 7. 1995 verwirklichen.
 
Weitere Werke: Valley Curtain, Grand Hogback, Rifle, Colorado (1970-72); Running Fence, Sonoma and Marin Counties, Calif. (1972-76); Surrounded Islands, Biscayne Bay, Greater Miami, Fla. (1980-83); The Pont Neuf Wrapped, Paris (1975-85); The Umbrellas, Japan - U.S.A. (1984-91); Wrapped Floors and Stairways, and Covered Windows, Museum Würth, Künzelsau (1995); The Gates, Project for Central Park New York City (1980-95); Over the River, Project for Western U.S.A. (1992-95); Wrapped Trees, Gelände der Fondation Beyeler in Riehen (1998); Installation »The Wall« im Gasometer Oberhausen (1999).
 
Literatur:
 
C., the running fence, bearb. v. W. Spies u. W. Volz (1977);
 
C. Surrounded islands, bearb. v. W. Spies u. W. Volz (1984);
 J. Baal-Teshuva: C. & Jeanne-Claude (a. d. Amerikan., 1995).


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