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ENTWICKLUNGSPOLITIK: GRUNDLAGEN

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Entwicklungspolitik: Grundlagen
 
Entwicklungspolitik bezweckt, den Wachstumsprozess in den Entwicklungsländern zu beschleunigen und damit den Lebensstandard dieser Länder zu erhöhen. Entsprechende Maßnahmen werden dabei von den betroffenen Ländern selbst durchgeführt, oder in Zusammenarbeit mit Industrieländern oder internationalen Entwicklungsorganisationen in Form der Entwicklungshilfe ergriffen. Im weiteren Sinne versteht man unter Entwicklungshilfe ganz allgemein die Übertragung von Kapital und Wissen in Entwicklungsländer, im engeren Sinne meint man damit nur solche Übertragungen, die ein Element der Vergünstigung enthalten. Aus psychologischen Gründen und weil Entwicklungshilfe auch den Gebern nützt, sind auch die Begriffe Entwicklungszusammenarbeit oder wirtschaftliche Zusammenarbeit gebräuchlich. Entwicklungshilfe leistet auch einen Beitrag zu einer verbesserten internationalen Zusammenarbeit und zum Abbau von sozialen und (außen)politischen Spannungen. Die Entwicklungsländer benötigen vor allem Beratungshilfe, technische Hilfe, Handelshilfe (Beteiligung am internationalen Warenaustausch), Kapitalhilfe sowie Nahrungshilfe und humanitäre Hilfe in Notsituationen (Natur- und Umweltkatastrophen, Krieg und Vertreibung).
 
 Was ist ein Entwicklungsland?
 
Was ein Entwicklungsland ist, wird mithilfe von Entwicklungsindikatoren definiert.Diese sind in erster Linie das Sozialprodukt (Bruttosozialprodukt, BSP, oder Bruttoinlandsprodukt, BIP) je Einwohner sowie die Lebenserwartung, Kindersterblichkeit, Analphabetenquote und Bildungsniveau. Ein neuerer Indikator ist der vom UN-Weltentwicklungsprogramm entwickelte Index der menschlichen Entwicklung (HDI, Human Development Index). Praktische Bedeutung haben die vom DAC und von der Weltbank nach jeweils unterschiedlich gewichteten Kriterien erstellten Länderlisten. Die Weltbank unterscheidet zwischen Entwicklungsländern mit niedrigem Einkommen (BSP-pro-Kopf maximal 785 US-$ pro Jahr), mit mittlerem Einkommen - weiter unterteilt in untere und obere Einkommenskategorie - und mit hohem Einkommen (über 9655 US-$; Werte für 1997). Daneben unterscheidet man Schwellenländer (bereits fortgeschrittener Entwicklungsstand), am wenigsten entwickelte Länder (Pro-Kopf-Einkommen und Ausbildungsstand besonders gering) bzw. am schwerwiegendsten betroffene Länder, die nach den Ölpreiskrisen der 70er-Jahre in große Probleme gerieten. Die Entwicklungsländer werden auch als Dritte Welt bezeichnet, wobei die am wenigsten entwickelten Staaten auch Vierte Welt genannt werden.
 
 Formen und Träger der Entwicklungszusammenarbeit
 
Die bilaterale Entwicklungszusammenarbeit umfasst direkte Leistungen zwischen zwei Staaten wie zum Beispiel direkte staatliche Kredite oder humanitäre Hilfeleistungen. Die multilaterale Entwicklungszusammenarbeit findet im Rahmen von Entwicklungsprojekten oder -programmen von internationalen Organisationen statt. Die finanzielle bzw. technische Zusammenarbeit bezieht sich dabei entweder auf Kapitalhilfe (Zuschüsse oder Kredite) bzw. auf technische Hilfe, das heißt die Finanzierung von Fachkräften oder Ausrüstungen oder die Aus- und Fortbildung von Einheimischen. Träger der multilateralen Entwicklungszusammenarbeit sind die internationalen Entwicklungshilfeorganisationen. Im Development Assistance Committee (DAC) einer Art entwicklungspolitischer Dachorganisation der OECD, sind 21 Industrieländer zusammengeschlossen. Daneben gibt es verschiedene Sonderorganisationen der UNO, die sich um entwicklungspolitische Themen kümmern. Die UNCTAD, die ständige Konferenz für Handel und Entwicklung der UNO, wurde 1964 als spezielles Forum für den Nord-Süd-Dialog auf Wunsch der Entwicklungsländer eingerichtet. Wichtige Darlehensgeber der Entwicklungsländer sind die internationalen Entwicklungsbanken, vor allem die Weltbankgruppe.
 
In Deutschland ist das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) zuständig für die öffentliche Entwicklungshilfe. Getragen wird diese von einer Reihe staatlicher Institutionen: Die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) und der Deutsche Entwicklungsdienst (DED) führen Projekte personell und technisch durch, die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) vergibt zinsgünstige Kredite und Zuschüsse für spezifische Projekte, während andere Organisationen die Ausbildung von Führungs- und Fachpersonal aus Entwicklungsländern durchführen oder Fachkräfte in Entwicklungsländer vermitteln. Neben der Entwicklungshilfe aus öffentlichen Mitteln leisten die Kirchen - unter anderem das katholische bischöfliche Hilfswerk »Misereor« und das evangelische Hilfswerk »Brot für die Welt« -, politische Stiftungen sowie private Organisationen wie zum Beispiel das Deutsche Rote Kreuz, terre des hommes, das Kolpingwerk, die Deutsche Welthungerhilfe entwicklungspolitische Arbeit.
 
Bei der Gründung der UNCTAD 1964 sagten die Industrieländer zu, jährlich Entwickungshilfe in Höhe von mindestens 1 % ihres Volkseinkommens zu leisten. Dieses Ziel wird jedoch nur von wenigen der zusagenden Industrieländer erreicht.


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