EBCDIC
[Abk. für Extended Binary Coded Decimal Interchange Code, dt. »erweiterter binär kodierter dezimaler Datenaustausch-Code«] der, erweiterte Form des BCD, der die binäre Darstellung von Steuerzeichen, Buchstaben, Sonderzeichen aber auch positiven und negativen ganzen Zahlen erlaubt. Jedem Zeichen wird ein Byte zugeordnet, sodass insgesamt 28 = 256 unterschiedliche Zeichen möglich sind. Von diesen werden jedoch nur 108 Zeichen tatsächlich genutzt, die übrigen 148 Zeichen sind nicht definiert. Jedes Byte wird in zwei Nibbles zu je vier Bit aufgeteilt, wobei das erste Nibble als Zonenteil und das zweite als Ziffernteil bezeichnet wird. Dadurch ist jedes Byte durch zwei Hexadezimalzahlen (Hexadezimalsystem) eindeutig bestimmt. Der Buchstabe B setzt sich beispielsweise aus dem Zonenteil Ch sowie dem Ziffernteil 2h zum EBCDI-Code C2h zusammen (das »h« steht jeweils für »hexadezimal«).
Zahlen lassen sich im EBCDIC in unkomprimierter und in komprimierter Form darstellen.Ohne Komprimierung wird jede Ziffer wie ein Zeichen behandelt und gemäß der Kodierungstabelle aus zwei Nibbles zusammengesetzt. Das Vorzeichen einer Ziffer wird im Zonenteil der letzten Ziffer festgehalten. Das Pluszeichen wird hierbei durch Ch, das Minuszeichen durch Dh wiedergegeben. Die Dezimalzahl +345 wird beispielsweise im EBCDIC als F3F4C5h geschrieben, die Zahl -345 lautet jedoch F3F4D5h. Der Speicherplatz in Byte, den eine so kodierte Zahl benötigt, entspricht der Anzahl ihrer Ziffern im Dezimalsystem.
Nutzt man die Kompression, werden jeweils zwei Zahlen zu einem Byte zusammengefasst, wobei jede Ziffer entsprechend ihrer Reihenfolge in einem Nibble untergebracht wird. Das Vorzeichen wird im letzten Nibble des Zeichens gespeichert. Die Dezimalzahl +345 wird nun zu 345Ch konvertiert, die Zahl -345 lautet entsprechend 345Dh. Die Komprimierung führt zu deutlich kürzeren Darstellungen, daher wird dieses Verfahren eingesetzt, um Speicherplatz zu sparen.
Neben den Schriftzeichen enthält EBCDIC auch einige Steuerzeichen, mit denen direkt die Funktion von Peripheriegeräten beeinflusst werden kann.
Der EBCDIC wird überwiegend auf Großrechnern der Firma IBM eingesetzt, auf Kleincomputern und PCs ist er dagagen nicht verbreitet, da hier der ANSI-Code verwendet wird. Um den Datenaustausch zwischen diesen Systemen zu gewährleisten, gibt es Konvertierungsprogramme, die beide Zeichensysteme ineinander übersetzen.