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ERLAUBT IST, WAS GEFÄLLT

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Erlaubt ist, was gefällt: übersetzung

Erlaubt ist, was gefällt
 
Dieser Ausspruch, meist mit leichter Ironie oder als Ausdruck der Resignation gegenüber dem Zeitgeschmack zitiert, stammt aus dem Schauspiel »Torquato Tasso« (II, 1) von Goethe. Mit ihm korrespondiert ein zweiter, der den ersten variiert, ihn einschränkt und meist auch als eine Art Antwort auf den ersten zitiert wird.Er hat auch im Drama, wo er in der gleichen Szene vorkommt, eine ähnliche Funktion. Er lautet: »Erlaubt ist, was sich ziemt.« In einem längeren Dialog zwischen Tasso und der Prinzessin Leonore von Este gerät Tasso ins Schwärmen von einer vergangenen »goldenen Zeit«, wo Mensch und Tier in einer Art paradiesischem Urzustand noch in uneingeschränkter Freiheit leben und wirken konnten und wo »jedes Tier, durch Berg und Täler schweifend,/Zum Menschen sprach: Erlaubt ist, was gefällt«. Die Prinzessin holt den begeisterten Tasso mit dem Hinweis auf die für den Menschen notwendige Gesittung auf den Boden der Realität zurück: »Nur in dem Wahlspruch ändert sich, mein Freund,/Ein einzig Wort: Erlaubt ist, was sich ziemt.« Auf einen Einwand Tassos hin erläutert sie ihm schließlich auch, wer dabei das Maß setzt, wer die richtige Entscheidung fällt, wenn es um Sitte und Gesittung geht: »Willst du genau erfahren, was sich ziemt,/So frage nur bei edlen Frauen an.« Auch dieser Ausspruch wurde zum geflügelten Wort, das heute allerdings wohl vorwiegend in scherzhafter Weise zitiert wird und dabei als charakteristischer Hinweis auf die Stellung der Frau in der Goethezeit und die ihr zugedachte Rolle dienen kann. Die Prinzessin beendet ihre Ausführung mit dem Satz: »Nach Freiheit strebt der Mann, das Weib nach Sitte.«


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