Auer,
1) Alfons, katholischer Theologe, * Schönebürg (heute zu Schwendi, Kreis Biberach) 12. 2. 1915; seit 1955 Professor für theologische Ethik in Würzburg, seit 1966 in Tübingen; untersucht grundsätzliche Fragen der Moraltheologie und aktuelle Moralprobleme.
Werke: Christsein im Beruf (1966); Autonome Moral und christlicher Glaube (1971); Ethos der Freizeit (1973).
2) Auer von Wẹlsbach, Aloys Ritter (seit 1860), österreichischer Buchdrucker, * Wels 11. 5. 1813, ✝ Hietzing (heute zu Wien) 10. 7. 1869, Vater von 3); seit 1841 Direktor der Hof- und Staatsdruckerei in Wien, erfand 1853 den galvanoplastischen Naturselbstdruck (mit A. Worring).
3) Auer von Wẹlsbach, Carl Freiherr von (seit 1901), österreichischer Chemiker, * Wien 1.9. 1858, ✝ Schloss Welsbach (bei Mölbling, Kärnten) 4. 8. 1929, Sohn von 2); untersuchte und isolierte eine Reihe von Seltenerdmetallen (Praseodym, Neodym, Lutetium). Mit seinen Erfindungen des Auerlichtes (1892; Gasbeleuchtung), der Metallfadenlampe (Osmiumglühlampe 1902) und des Auermetalls (Cermischmetall) für Feuersteine (1904) wurde Auer Begründer wichtiger Industrien.
4) Erhard, Politiker, * Dommelstadl (heute zu Neuburg am Inn) 22. 12. 1874, ✝ Giengen an der Brenz 20. 3. 1945, Neffe von 5); Landarbeiter, dann Kaufmann, 1907-33 Mitglied des bayerischen Landtags, seit 1919 auch Mitglied des Reichstags (SPD). Als bayerischer Innenminister wurde er am 21. 2. 1919 durch ein Attentat schwer verwundet und trat zurück, blieb aber bis 1933 Vorsitzender der bayrischen SPD.
5) Ignaz, Politiker, * Dommelstadl (heute zu Neuburg am Inn) 19. 4. 1846, ✝ Berlin 10. 4. 1907, Onkel von 4); wurde 1877 erstmals in den Reichstag (SPD) gewählt. Seit 1890 gehörte er neben A. Bebel und W. Liebknecht dem sozialdemokratischen Parteivorstand an. Auer galt als Vertreter des Revisionismus.
6) Leopold von (seit 1895), ungarischer Violinist, * Veszprim 7. 6. 1845, ✝ Dresden 15. 7. 1930; studierte u. a. bei J. Joachim, war 1868-1917 Professor für Violine am Konservatorium in Sankt Petersburg, ging 1918 nach New York (Schüler u. a. S. Dushkin, M. Elman, J. Heifetz, N. Milstein, E. Zimbalist). Er verfasste eine Violinschule (»Violin playing as I teach it«, 1921, 21961) und ein Werk über die Interpretation von Violinmusik.