[fəʊgl], Robert William, amerikanischer Volkswirtschaftler und Wirtschaftshistoriker, * New York 1. 7. 1926; war Professor an der University of Chicago (1965-75 und seit 1981), an der University of Rochester (1968-75) und an der Harvard University (1975-81).Fogel erhielt 1993 gemeinsam mit D. C. North den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften für seinen Beitrag zur Erneuerung der wirtschaftsgeschichtlichen Forschung. Mit seinen Arbeiten wurde Fogel zum Mitbegründer der neuen Wirtschaftsgeschichte (»New Economic History«, »Cliometrie«), die durch die Anwendung von Wirtschaftstheorie und quantitativen Methoden der Ökonometrie versucht, wirtschaftliche Entwicklungen und institutionelle Veränderungen zu erklären. Insbesondere durch die Anwendung mathematisch-statistischer Methoden auf Fragen der Wirtschaftsgeschichte relativierte Fogel die Bedeutung technischer Innovationen (z. B. die Entwicklung der Eisenbahnen) für das wirtschaftliche Wachstum (im Gegensatz zu J. A. Schumpeter und W. W. Rostow) und wies nach, dass selbst unmenschliche gesellschaftliche Institutionen wie die Sklaverei wirtschaftlich durchaus effektiv gewesen sind.
Werke: Railroads and American economic growth. Essays in econometric history (1964); Time on the cross. The economics of American negro slavery (1974, mit S. L. Engerman); Without consent or contract. The rise and fall of American slavery (1989).
Herausgeber: The dimensions of quantitative research in history (1972, mit W. O. Aydelotte u. a.).