Fọlz,
Foltz, Hans, Dichter und Meistersinger, * Worms um 1440, ✝ Nürnberg 1513. Nach Barbierlehre in Worms und Gesellenwanderschaft nach Nürnberg erhielt er 1459 das Nürnberger Bürgerrecht und wurde 1498 »geschworener Meister der Wundarzneikunst«. Seine etwa 100 Meisterlieder sind vorwiegend religiösen Inhalts; in den »Reformliedern« wehrte er den Versuch ab, in Nürnberg nur die Töne der Alten Meister zuzulassen. In den Reimpaarsprüchen gestaltete er geistliche, moralisch-didaktische, historisch-politische und volkstümliche Themen; die 18 Schwankmären (u.a. »Von einem Wirtsknecht und der Hausmeit«) sind von derb-drastischer Komik und bringen meist eine moralische Nutzanwendung in allegorischer Form. Die ihm zuzuschreibenden 12 Fastnachtsspiele (u. a. »Von der alten und der neuen ee«, »Von dem König Salomo und Markolffo«) setzen die Tradition H. Rosenplüts fort und sind im szenischen Aufbau und in der Dialogführung sehr bühnenwirksam: witzig, realistisch, mit Sinn für Wort- und Situationskomik. Mit Ausnahme der Meisterlieder hat Folz alle Werke in seiner eigenen Druckerei publiziert.
Ausgaben: Auswahl, bearbeitet von I. Spriewald (1960); Die Reimpaarsprüche, herausgegeben von H. Fischer (1961); Meisterlieder, herausgegeben von A. L. Mayer (1908, Nachdruck 1970).