Ivrea,
Stadt in der Provinz Turin, Piemont, Italien, am Talausgang der Dora Baltea, 267 m über dem Meeresspiegel, 25 100 Einwohner; Bischofssitz, Priesterseminar; Museum; Herstellung von Schreib- und Rechenmaschinen, Silberschmieden, Wachsfabrikation.
Stadtbild:
Reste eines Amphitheaters (2.-4. Jahrhundert) und der Stadtmauer aus römischer Zeit (Funde im Museo Civico); das Castello (14. Jahrhundert) ist eine die Stadtsilhouette bestimmende Höhenburg; Dom Santa Maria Assunta (ursprünglich frühchristlicher Bau, im 11. Jahrhundert neu errichtet, barocker Umbau seit 1761, klassizistische Ostfassade 1853/54).Bischöfliches Seminar (1715-46) mit Bibliothek (illuminierte Handschriften des Mittelalters). - Beispiele moderner Architektur sind die Bauten der Olivettiwerke (Industriezentrum, Wohnsiedlungen): Luigi Figini und Gino Pollini errichteten 1948-50 das Verwaltungsgebäude, Ignazio Gardella 1953-59 die Mensa und Edoardo Vittoria 1953-61 die Olivetti-Industrieanlage.
Geschichte:
Das antike Eporedia wurde 100 v. Chr. im Gebiet der keltischen Salasser als römische Kolonie gegründet. Im Mittelalter war die Stadt Sitz eines langobardischen Herzogs, dann eines fränkischen Grafen und gewann gegen Ende des 9. Jahrhunderts. Bedeutung als Hauptort einer Markgrafschaft; die Markgrafen Berengar II. und Adalbert erlangten Mitte des 10. Jahrhunderts, Arduin Anfang des 11. Jahrhunderts die italienische Königskrone. Im 12. und 13. Jahrhundert gewann Ivrea kommunale Selbstständigkeit; 1238 bemächtigte sich Kaiser Friedrich II. der Stadt, die nach mehrmaligem Herrschaftswechsel 1313 an Savoyen fiel.