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SAPIRWHORFHYPOTHESE

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Sapir-Whorf-Hypothese
 
[sə'pɪə'wɔːf-], linguịstische Relativitätstheorie, linguịstisches Relativitätsprinzip, Sprachwissenschaft: auf E. Sapir und B. L. Whorf zurückgehende, in den 1950er-Jahren entstandene und auf der ethnolinguistischen Grundlage der Erforschung von Indianersprachen entwickelte Theorie.Sie nimmt für jede Sprache eine besondere Weltansicht an, bedingt durch die Verschiedenheiten der naturalen und der kulturellen Umwelt. Diese Zusammenhänge ergeben in der jeweiligen Sprache verschiedene, typische Sinnbezirke, in die alle Wortfelder eingeordnet werden können. So besitzt das Deutsche als Farb-Bezeichnung für »weiß« nur ein Adjektiv, die Eskimosprachen verfügen hier über mehrere unterschiedliche Ausdrücke. Man stellte fest, dass die Hopigrammatik keine Tempora kennt, und schloss daraus, dass die Denk- und Sichtweise des Menschen, sein Zeitbegriff, durch sprachliche Tradition festgelegt sei. Die Hypothese ist jedoch nicht haltbar, da die Hopisprache die Zeitbegriffe durch temporale Adverbien wiedergibt.
 
Literatur:
 
H. Gipper: Gibt es ein sprachl. Relativitätsprinzip? Unterss. zur S.-W.-H. (1972);
 J. M. Penn: Linguistic relativity versus innate ideas. The origins of the Sapir-Whorf hypothesis in German thought (Den Haag 1972);
 
Ethnolinguistics. Boas, Sapir and Whorf revisited, hg. v. M. Mathiot (ebd. 1979);
 I. Werlen: Sprache, Mensch u. Welt. Gesch. u. Bedeutung des Prinzips der sprachl. Relativität (1989);
 B. L. Whorf: Sprache, Denken, Wirklichkeit. Beitrr. zur Metalinguistik u. Sprachphilosophie (a. d. Amerikan., 109.-110. Tsd. 1997).


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