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APPRETKOCHER

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Appretkocher: übersetzung

Appretkocher, auch Stärke-, Schlichte- oder Farb-Kochapparat genannt; denn man benutzt für das Verkleinern der Stärke in den Farbküchen der Druckereien und in den Schlichtesälen der Baumwollwebereien dieselben Geschirre und Einrichtungen wie in den Appreturanstalten. – Früher geschah das Verkochen der Stärke mit Wasser zum Kleister im eingemauerten Kupferkessel über freiem Feuer. Beschreibungen der älteren Maschinen der Appretur [1]–[3]. Schon im Jahre 1858 konstruierte Simon einen Hochdruckappretkocher, in dem nicht allzu dicke Appret- oder Schlichtemassen in kürzester Zeit, in 5–10 Minuten, fertig gekocht werden konnten. Dieser Apparat fand aber erst Ende der sechziger Jahre die ihm gebührende Anerkennung in weiteren Kreisen der Textilindustrie [4] und erfuhr seitdem natürlich verschiedene Abänderungen in der Ausführung.

Die kupfernen Hochdruckkocher oder Autoklaven von A. Pierron & Dehaitre in Paris, von Gebauer in Charlottenburg und E. Merkel in Augsburg [5] u.s.w., die vertikal entweder aufgestellt oder an der Wand aufgehängt werden, haben ein Fassungsvermögen von 60–150 l und die Gestalt eines Zylinders mit angenietetem, kugelförmigem Boden und ebensolchem Deckel, mit verschließbarem Fülltrichter und Dampfzuleitungsrohr, mit Luftbahnen u.s.w.Der Apparat von Gustav Starke in Gera, D.R.P. Nr. 61100, unterscheidet sich von jenen Konstruktionen schon durch seinen trichterförmigen Boden (s. die Figur). Stärke und Wasser nebst sonstigen Appret- und Schlichtemitteln werden durch ein Mannloch im Deckel von oben in den Kochraum befördert, während die Hahnen H1 und H2 des äußeren Kommunikations- und Dampfzirkulationsrohrs offen und der Entleerungshahn H3 sowie das für den Dampfzutritt bestimmte Ventil geschlossen gehalten wird. Ist man mit dem Beschicken des Kochers fertig, so wird der Deckel hermetisch geschlossen und das Ventil für den Dampfzutritt geöffnet, womit Dampf und Flüssigkeit durch den Apparat zu zirkulieren beginnen. Letztere wird durch eine zwischen den beiden Hahnen H1 und H2 wirkende Dampfstrahlpumpe oder einen Elevator kontinuierlich von dem konischen Boden des Kochers durch das Zirkulationsrohr in den oberen Teil des Apparats hinaufgetrieben, und die Trichterform des Bodens soll hierbei bezwecken, daß die im unteren Teil des Apparats sich sammelnden Stärkemehlkörner der gleichmäßigen Einwirkung des Dampfes und der Zirkulation nicht entgehen können. Oben angekommen, fällt die Flüssigkeit auf eine gewölbte Kupferscheibe und ergießt sich von hier in Form einer Glasglocke wieder nach unten in den Kochraum. Vertagt bei besonders dick werdenden Massen der Elevator nach einiger Zeit, so wird H1 geschlossen. Der Dampf tritt jetzt durch H2 von unten in den Apparat ein und kocht den Kleister auf diese Weise fertig. Um schließlich den Kocher zu entleeren, werden F1 und F3 geöffnet, H2 aber geschlossen, damit der Dampf die Masse von oben durch den Entleerungshahn am Boden des Apparats hinausdrückt. Daß ein besonderer Stutzen für den Wasserzutritt, ein Manometer, ein Sicherheits- und Luftventil auf dem Deckel angebracht sind, ist selbstverständlich und aus der Zeichnung leicht ersichtlich.


[250] Literatur: [1] G. Meißner, Die Maschinen der Appretur, Färberei und Bleicherei, Berlin 1873. – [2] J. Dépierre, Die Appretur der Baumwollgewebe, Wien 1888. – [3] J. Zipser, Apparate der Wäscherei, Bleicherei u.s.w., Wien 1894. – [4] Dingl. Polyt. Journal 1860, Bd. 155, S. 100, und 1874, Bd. 211, S. 391. – [5] J. Herzfeld, Die Praxis der Färberei, Berlin 1892.

(Kielmeyer) R. Möhlau.

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