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STUTTGART

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[ʃtʊtgɑːt]
Штутгарт (Германия)


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Stuttgart: übersetzung

Benztown (umgangssprachlich); Großstadt zwischen Wald und Reben (umgangssprachlich); Schwabenmetropole (umgangssprachlich)

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Stụtt|gart:
Landeshauptstadt von Baden-Württemberg.

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Stụttgart,
 
1) Hauptstadt von Baden-Württemberg und des Regierungsbezirks Stuttgart, 245 m über M., in einer kesselartigen Talweitung des Nesenbachs gegen das Neckartal; reicht mit seinen Vororten bis auf die Höhen des Strohgäus, der Filder und des Schönbuchs, 582 400 Einwohner;
 
Stadtkreis; Sitz der Landesregierung, des Landtages von Baden-Württemberg und des Regierungspräsidiums sowie vieler Landes-, Bundes- u. a. Behörden, u. a. zweite bischöfl. Residenz des Bistums Rottenburg-Stuttgart, Oberfinanzdirektion des Landes Baden-Württemberg, Landesvermessungs-, Landesgewerbe- und Landesversorgungsamt, Landesamt für Verfassungsschutz, Statistisches Landesamt, Geologisches Landesamt, Landeskriminalamt, Landesbildstelle; Wertpapier- und Warenbörse, Verwaltungsgericht, Staatsgerichtshof, Oberlandesgericht; Staatliche Münze; Universität (gegründet 1876 als Polytechnikum, 1890-1967 TH), Universität Hohenheim (gegründet 1818 als Lehranstalt für Land- und Forstwirtschaft; 1847 Akademie, 1904 Hochschule, 1967 Universität), Daimler-Benz Corporate University (gegründet 1998), Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, Staatliche Akademie der bildenden Künste, Fachhochschulen für Technik, für Druck, für Bibliothekswesen, Berufsakademie, private Fachhochschule für Design, Katholische Akademie; Max-Planck-Institute für Metall- und für Festkörperforschung, Fraunhofer-Institute für Produktionstechnik und Automatisierung, für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik, für Bauphysik sowie für Arbeitswirtschaft und Organisation.Stuttgart hat zahlreiche Museen (u. a. Staatsgalerie, Württembergisches Landesmuseum, Linden-Museum, Daimler-Benz-Museum, Staatliches Museum für Naturkunde, Deutsches Landwirtschaftsmuseum), Landesbibliothek, Hauptstaatsarchiv; Sitz des Südwestrundfunks; Württembergisches Staatstheater, Kammertheater, Marionettentheater, Konzerthaus (Kultur- und Kongresszentrum, Liederhalle); Sternwarte und Planetarium; Zoologisch-Botanischer Garten »Wilhelma«.
 
Wirtschaft:
 
Als Wirtschafts- und Handelszentrum des gesamten süddeutschen Raums (neben München) besitzt Stuttgart eine Mischung von Klein- und Mittelbetrieben vielseitig orientierter Industrie mit wenigen, aber bedeutenden Großbetrieben. Führend, gemessen an der Beschäftigtenzahl, ist der Fahrzeugbau (Daimler-Benz, Porsche), gefolgt von der elektrotechnischen Industrie (Bosch) und dem Maschinenbau (u. a. Werkzeugmaschinen, lufttechnische Geräte), feinmechanische und optische (Kodak) Industrie, Nahrungsmittelindustrie (Großbrauereien, Schokoladenfabriken), chemische sowie Leder-, Textil- und Bekleidungsindustrie. Darüber hinaus nimmt Stuttgart als Druck- und Verlagsstadt mit etwa 135 Verlagen eine führende Stelle ein. - Mit 389 ha Rebland ist Stuttgart gleichzeitig eine der größten deutschen Weinbaugemeinden.
 
Verkehr:
 
Trotz seiner verkehrsungünstigen Kessellage entwickelte sich Stuttgart zum Verkehrsmittelpunkt von Baden-Württemberg. Es besitzt einen durch Tunnel u. a. Kunstbauten erreichbaren Kopfbahnhof (der zu einem unterirdischen Durchgangsbahnhof umgebaut werden soll) und im 12 km entfernten Echterdingen einen internationalen Flughafen (1996: 6,33 Mio. Fluggäste). Der Binnenhafen am kanalisierten Neckar, 1958 eröffnet, ist für Schiffe bis 1 350 t geeignet (Umschlag 1997: 3,64 Mio. t). Zur Bewältigung des erheblichen Pendlerverkehrs wurde 1978 der Verkehrsverbund Stuttgart gegründet, dessen Gesellschaften Schnell-Bahn-, Straßenbahn- (zum Teil unterirdisch) und Buslinien betreiben.
 
Zur Naherholung dienen u. a. der 50 ha große Höhenpark Killesberg mit Messe- und Ausstellungsgelände, Kleinbahn, Restaurants sowie der Schlossgarten und der Rosensteinpark.
 
Bad Cannstatt, unmittelbar am Neckar, und der Stadtteil Berg liegen im Bereich des zweitgrößten Mineralwasservorkommens Europas (Cannstatt).
 
Stadtbild:
 
Das Alte Schloss (im Kern 13.-14. Jahrhundert), erbaut um 1320 als Wasserburg, wurde ab 1553 zu einer repräsentativen Vierflügelanlage mit runden Ecktürmen, dreistöckigem Arkadenhof und nachgotischer Schlosskapelle (1562 geweiht) ausgebaut; im Schloss das Württemberge Landesmuseum (u. a. Antikensammlung, europäisches Kunsthandwerk, Herzogliche Kunstkammer, Funde aus dem Fürstengrab von Hochdorf). Am Schillerplatz die Alte Kanzlei (1543), Prinzenbau (17./18. Jahrhundert; Justizministerium), Stiftsfruchtkasten mit Musikinstrumentenmuseum (1592), Schillerdenkmal (1839, von B. Thorvaldsen) und die Stiftskirche mit ihrem ungleichen Turmpaar (von der spätgotischen Halle des 14./15. Jahrhunderts nach Kriegszerstörung nur der Chor 1953 rekonstruiert, das Langhaus wurde 1958 modern aufgebaut). Das Neue Schloss (heute Ministerien) wurde 1746 von L. Retti und L. de la Guêpière als dreiflügelige Ehrenhofanlage begonnen, gegenüber, am Schlossplatz, die spätklassizistische Säulenfassade des Königsbaus (1855-59). Spätgotische Kirchen sind Sankt Leonhard (1463-74) und die Dominikaner-(Hospital-)Kirche (1471-93) mit Kreuzigungsgruppe (1502). Im 19. Jahrhundert entstanden das Wilhelmspalais (1834-40; Stadtbücherei), die Gebäude der »Wilhelma« (1842-53, im maurischen Stil mit klassizistischem Theater), die Villa Berg (1844-53, im neuromanischen Stil). Die evangelische Erlöserkirche erbaute 1907 T. Fischer. Das neoklassizistische Große Haus, 1907-12 als Königliche Oper erbaut, wurde 1956 purifizierend modernisiert, die originale Dekoration 1983/84 rekonstruiert. Der Hauptbahnhof mit dem 57 m hohen Turm entstand 1913-27. Mit der Weißenhofsiedlung (1927) und dem Tagblatt-Turm (1927-28) verfügt Stuttgart über herausragende Bauten der Moderne. Als Reaktion auf die Weißenhofsiedlung entstand ebenfalls auf dem Killesberg die Siedlung »Am Kocherhof« (1933, von P. Schmitthenner u. a.). Die 1950er-Jahre sind mit dem Fernsehturm in Stuttgart-Degerloch (1954-55), den Wohnhäusern »Romeo und Julia« in Stuttgart-Zuffenhausen (1954-59, von H. Scharoun) und dem Konzerthaus »Liederhalle« (1954-56, von R. Gutbrod u. a., 1993 ff. Erweiterung zum Kultur- und Kongresszentrum) im innerstädtischen Bereich vertreten. Das Gebäude des Landtags errichtete man 1960-61. Der südliche Teil der Altstadt, das »Bohnenviertel«, wurde 1977-82 als Wohngebiet reaktiviert, die »Calwer Passage« 1974-79 gestaltet und die Königsstraße 1973-80 von G. Behnisch u. a. zur Fußgängerzone umgestaltet; vom gleichen Architekten das Studienzentrum der evangelischen Landeskirche (1977-79) und das Hysolar-Forschungs- und Institutsgebäude der Universität (1987). Die Staatsgalerie (1838-42 erbaut, mit europäischer Malerei des 14.-20. Jahrhunderts und der Graphischen Sammlung) wurde 1977-84 von J. F. Stirling erweitert (Neue Staatsgalerie). Von Stirling auch der Entwurf für den Neubau der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst (1. Bauabschnitt ausgeführt 1992-96). Der »Treffpunkt Rotebühlplatz«, Domizil von Volkshochschule, Musikschule, Mediothek u. a., wurde 1992 fertig gestellt. Waldorfschulzentrum auf der Uhlandshöhe (seit 1919) mit Gebäuden von Gutbrod, H. Billing u. a. In Stuttgart-Vaihingen erbaute E. Eiermann die IBM-Hauptverwaltung (1967-72). Zwischen Stuttgart-Vaihingen und Möhringen entstand in einem sich schnell verdichtenden Büro- und Gewerbegebiet die Hauptverwaltung der Züblin AG (1982-85). - Im Stadtteil Hohenheim klassizistisches Schloss (1785-97, heute Universität) mit 500 m langer Gartenfront. Im Westen von Stuttgart das Lustschloss Solitude. - Die Modernisierung und Erweiterung der Abfertigungshalle des Flughafens führte das Architekturbüro Gerkan, Marg & Partner 1987-90 aus. Mit der Bauausstellung »Expo Wohnen 2000« entstanden 1993 experimentelle Bauten von verschiedenen Architekten. Im Rahmen des groß angelegten Stadtentwicklungsprojektes »Stuttgart 21« soll die Innenstadt künftig um rund 40 % erweitert werden (Bauausführung 1999 ff.).
 
Geschichte:
 
Das heutige Stuttgart entwickelte sich nach der Überlieferung aus dem unter Herzog Liudolf I. von Schwaben angelegten Gestüt Stuotgarten. Gegen 1160 wurde erstmals die Siedlung Stuttgart urkundlich erwähnt, die um 1250 zur Stadt erhoben und 1286 urkundlich als solche bezeugt wurde. Im 14. Jahrhundert wurde Stuttgart Sitz des Hofes und Mittelpunkt der sich ausweitenden Grafschaft Württemberg, seit dem Münsinger Vertrag (1482) galt es als Haupt- und Residenzstadt (1492 Verleihung eines geschriebenen Stadtrechts). Durch seine florierenden Märkte und ein sich stetig vergrößerndes Handwerkertum wuchs Stuttgart rasch. Während der Vertreibung Herzog Ulrichs (1519-34) war die Stadt in der Hand des Schwäbischen Bundes. Einen erneuten Bedeutungsverlust musste Stuttgart in den Auseinandersetzungen der in Stuttgart tagenden Landstände mit dem eine absolutistische Regierung anstrebenden Herzog Eberhard Ludwig hinnehmen, als dieser 1718-34 die Residenz nach Ludwigsburg verlegte. Unter Herzog Karl Eugen gewann Stuttgart seine alte Vormachtstellung zurück (u. a. Gründung der Karlsschule 1770). Seine Bedeutung als Landeshauptstadt wuchs noch durch das starke territoriale Anwachsen Württembergs in napoleonischer und nachnapoleonischer Zeit. Die um diese Zeit einsetzende Industrialisierung (feinmechanische, Textil- und Eisenindustrie) sowie die zentrale Lage im württembergischen Eisenbahnnetz führten zu einem raschen Bevölkerungswachstum (1810: 21 000 Einwohner; 1852: 50 000 Einwohner; 1880: 117 000 Einwohner; 1910: 286 000 Einwohner; 1925: 342 000 Einwohner) und machten die Stadt von der Hauptstadtfunktion, die die Industrieansiedlung und verkehrsgünstige Entwicklung (im 20. Jahrhundert u. a. die Neckarkanalisation seit 1922, Bau des Flughafens Stuttgart) entscheidend mitbedingt hatte, weitgehend unabhängig. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Stuttgart die wirtschaftlich bedeutendste Stadt Württembergs.
 
Literatur:
 
Chronik der Stadt S.. .. (1967 ff., früher u. a. T.);
 
S.-Hb., hg. v. H. Schleuning (1985);
 O. Borst: S. Die Gesch. der Stadt (31986);
 Roland Müller: S. zur Zeit des Nationalsozialismus (1988);
 P. Sauer: Das Werden einer Großstadt. S. zw. Reichsgründung u. 1. Weltkrieg (1988);
 P. Sauer: Kleine Gesch. S.s. Von der Reichsgründung bis heute (1991);
 
Stadtbaugesch. S., hg. vom Städtebaul. Inst. der Univ. S. (21991);
 
S., die Stadt in der wir leben, bearb. v. B. Gengenbach u. a. (1992);
 P. Lorenz: S. Unter den Dächern der Stadt (1995);
 
S. - Stadt im Wandel. Vom 19. ins 20. Jh., hg. v. A. Brunold (1997);
 M. Wörner u. G. Lupfer: S. Ein Architekturführer (21997).
 
 2) Region im Regierungsbezirk Stuttgart (Baden-Württemberg, Übersicht).
 
 3) Regierungsbezirk in Baden-Württemberg, 10 558 km2, 3,92 Mio. Einwohner, umfasst die Stadtkreise Stuttgart und Heilbronn und die Landkreise Böblingen, Esslingen, Göppingen, Heidenheim, Heilbronn, Hohenlohekreis, Ludwigsburg, Main-Tauber-Kreis, Ostalbkreis, Rems-Murr-Kreis, Schwäbisch Hall.
 

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Stụtt|gart: Stadt am Neckar; Landeshauptstadt von Baden-Württemberg.


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