Значение слова "CHER: VOM BLUMENKIND ZUM HOLLYWOODSTAR UND ZUR POPDIVA" найдено в 1 источнике

CHER: VOM BLUMENKIND ZUM HOLLYWOODSTAR UND ZUR POPDIVA

найдено в "Universal-Lexicon"

Cher: Vom Blumenkind zum Hollywood-Star und zur Pop-Diva
 
Die 1946 geborene Cher begann ihre lange und erfolgreiche Karriere als Sängerin. Sie und ihr Ehemann waren als Sonny & Cher Mitte der sechziger Jahre das Vorzeigepaar der Flower-Power-Bewegung, und ihr gemeinsamer Hit »I got you babe« wurde zur Hymne einer Generation. Nach Jahren der erfolgreichen solistischen Arbeit, in deren Verlauf sie schlagzeilenträchtige Beziehungen zu Männern wie Gregg Allman, Gene Simmons und David Geffen hatte, avancierte Cher dann zum Hollywood-Star und erhielt 1988 für ihre schauspielerische Leistung in dem Film »Mondsüchtig« einen Oscar. 1998 legte die mittlerweile über Fünfzigjährige, deren Aussehen und Figur nach wie vor Millionen Frauen in aller Welt mit Neid erfüllt, mit »Believe« eine LP vor, deren Singleauskopplungen auf Tanzflächen und bei Plattenkäufern weltweit für heftige Bewegung sorgte.
 
 Der prägende Anfang: Sonny & Cher
 
Cher (Cherilyn LaPiere-Sarkasian) wurde am 20. Mai 1946 in El Centro, Kalifornien, geboren. Ihre Mutter war eine erfolglose Hollywood-Schauspielerin mit indianischen Vorfahren, ihr Vater, John Sarkisian, ein armenischer Einwanderersohn, den sie nicht kannte. Sie wurde von Gilbert LaPiere, einem der acht Ehemänner der Mutter, adoptiert. Im Alter von 16 Jahren verließ Cher die Schule, ging nach Los Angeles und besuchte eine Schauspielschule. 1964 lernte sie Salvatore »Sonny« Bono kennen, einen Songwriter und Musikproduzenten, der mit dem legendären Produzenten Phil Spector zusammenarbeitete und diesem seine Neuentdeckung vorstellte. Spector setzte Cher zuerst als Backgroundsängerin ein und ging dann daran, die beiden mittlerweile Verheirateten als Duo zu produzieren. Als Caesar ' Cleo machten Sonny Bono und Cherilyn, wie sich Cher damals noch nannte, einige erfolglose Singles. Ende 1964 kam es zu Chers Vertragsabschluss mit dem Liberty-Ableger Imperial Records, und »Dream baby«, produziert von Bono, wurde in Los Angeles ein kleiner lokaler Hit. Die erste Single von Sonny & Cher, wie sich das Duo nun nannte, war »Baby don't go«. Die Platte erschien bei Reprise Records und hatte in Kalifornien einigen Erfolg. Sonny & Cher wechselten zu Atco, einem Sub-Label von Atlantic Records, und veröffentlichten im April 1965 die Single »Just you«, die auf Platz 20 der Hitparade kletterte. Der Durchbruch war geschafft, und die errungene Position wurde noch ausgebaut, als Cher solo eine Version von Bob Dylans »All I really want to do« auf den Markt brachte und damit einen Riesenhit landete. Die nächsten beiden Jahre versuchte Cher, gleichzeitig als Solistin und im Duo mit Bono zu arbeiten, doch die folgende Single von Sonny & Cher sorgte auf Grund ihres irrsinnigen Erfolgs dafür, dass Chers frühe Soloarbeit heute weitgehend vergessen ist: »I got you babe« erschien 1965, machte das Duo quasi über Nacht weltberühmt und avancierte zu einem der meistverkauften und beliebtesten Pop-Hits der gesamten Sechzigerjahre. Im Herbst des Jahres erschien Chers erstes Soloalbum, »All I really want to do«. Es erreichte Platz 20 der Billboard-Charts und konnte sich insgesamt sechs Monate in der Hitparade halten. 1966 hatte Cher mit »Bang bang (my baby shot me down)« aus dem Album »The Sonny side of Cher« ihren ersten eigenen Millionenhit, ein weiterer war 1967 »You better sit down kids« aus dem Album »Cher«. Ihr Vertrag mit Imperial ging in diesem Jahr zu Ende und sie wechselte nun auch als Solistin zu Atco, doch bis auf die Single »For what it's worth« (1969) passierte in musikalischer Hinsicht wenig. Die Zeit der großen Erfolge war für das Duo eigentlich seit 1967 und mit dem Ende der Sechzigerjahre dann endgültig vorbei, die Plattenverkäufe (auch die von Cher) gingen zurück, und Steuerschulden sowie zwei in Eigenregie unternommene, erfolglose Filmprojekte, »Good times« (1966) und »Chastity« (1969), letzteres benannt nach ihrer gemeinsamen Tochter, brachten das Ehepaar an den Rand des Ruins. Sonny & Cher, die einstmaligen Lieblinge der Flower-Power-Generation, sahen sich gezwungen, mit ihren Hits durch die Clubs zu tingeln und im Vorprogramm von Schlagersängern wie Pat Boone aufzutreten.
 
 Ein Neubeginn und eigene Wege
 
Doch Anfang der Siebzigerjahre ging es wieder aufwärts. Cher schloss 1971 einen neuen Plattenvertrag mit Decca Records, und im selben Jahr bekam das Ehepaar beim amerikanischen Sender CBS eine eigene Fernsehshow namens »The Sonny and Cher comedy hour«, die gute Einschaltquoten hatte und bis 1974 lief. Sonny Bono räumte nach einer ersten, erfolglosen Single für Decca seinen Produzentenposten, und um Chers Musik kümmerte sich nun Snuff Garret. Die Rechnung ging auf, denn »Gypsies, tramps and thieves« schoss Ende 1971 auf Platz 1 der Hitparade und verkaufte sich millionenfach. Im Zuge dieses Erfolges hatten Sonny & Cher 1972 mit »All I ever need is you« ein glänzendes, wenngleich kurzes musikalisches Comeback als Duo. Ab der Mitte dieses Jahres verdichteten sich allerdings die Gerüchte um eine sich anbahnende Trennung des Paares. 1973 hatte Cher mit »Half-breed« eine weitere Nr.-1-Single, und auch das gleichnamige Album verkaufte sich gut. Im Juni 1974 ließen Sonny & Cher sich scheiden. Das Jahr brachte noch weitere Singles, von denen »Dark lady« die erfolgreichste war, doch dann blieben die Plattenerfolge erst einmal aus. Cher unterschrieb 1975 einen äußerst lukrativen Plattenvertrag bei Warner Brothers (garantierte 2,5 Millionen Dollar jährlich), machte jedoch weniger wegen ihrer LPs für diese Firma Schlagzeilen, sondern eher wegen ihrer wilden Affäre mit dem Blues-Rocker Gregg Allman. Die beiden heirateten im Sommer des Jahres, trennten sich allerdings im Jahr darauf wieder, unter anderem, weil der frisch gebackene Ehemann darauf bestand, von seiner Frau mit »Mister Allman« angeredet zu werden. 1976 entstand das gemeinsame Album »Two the hard way«, und Cher brachte den Sohn Elijah zur Welt. Die Ehe wurde 1979 endgültig geschieden. Als Person des öffentlichen Lebens war Cher 1979 nicht vergessen, hatte sie doch ab Mitte der Siebzigerjahre eine recht beliebte TV-Unterhaltungssendung namens »Cher« moderiert. Dennoch wurde der Riesenerfolg ihrer Single »Take me home« in diesem Jahr als grandioses Comeback gewertet. Die gleichnamige LP und andere Singleauskopplungen stießen allerdings auf weniger Resonanz. Cher arbeitete 1980 mit Black Rose, der Band ihres damaligen Lebensgefährten Les Dudek, beteiligte sich 1982 (ungenannt) an Meat Loafs Album »Dead ringer for love« und trat in einem seiner Video-Clips sowie bei der Night of 100 Stars in der New Yorker Radio City Hall auf. Ihr eigenes Album »I paralyze«, 1982 von CBS veröffentlicht, war eine unoriginelle und eher seichte Angelegenheit. Doch das Jahr 1982 brachte eine entscheidende Wendung in der Karriere von Cher. In diesem Jahr begann sie endgültig, sich ernsthaft um die Schauspielerei zu kümmern.
 
 Eine Schauspielerin von Weltformat
 
Chers schauspielerische Laufbahn nahm ihren Anfang in den sechziger Jahren. Sie hatte in Los Angeles eine Schauspielschule besucht, bereits 1965 in dem Film »Wild on the beach« mitgewirkt und 1969 in »Chastity« eine beachtliche darstellerische Leistung gezeigt. Doch richtig los ging es eigentlich erst im Februar 1982. Damals gab Cher ihr Debüt als Theaterschauspielerin in Robert Altmans Broadway-Inszenierung von Ed Gracyks Kleinstadtdrama »Come back to the Five and Dime, Jimmy Dean, Jimmy Dean«. Altman verfilmte den Stoff im gleichen Jahr, Cher übernahm eine der Hauptrollen und wurde von der Presse überschwänglich gefeiert. Die Filmarbeit setzte sich 1983 mit »Silkwood« fort (mit Meryl Streep und Kurt Russell), und ihre darstellerische Leistung brachte Cher eine Oscar-Nominierung und den Golden Globe für die beste weibliche Nebenrolle ein. Ihren ersten großen Solopart hatte sie dann 1985 in Peter Bogdanovichs Film »Mask«, in dem sie derart überzeugend die Mutter eines Schwerbehinderten darstellte, dass sie bei den Filmfestspielen in Cannes als beste Schauspielerin ausgezeichnet wurde. Doch es kam noch besser, denn »Die Hexen von Eastwick« wurde 1987 nicht nur ein Kassenschlager, sondern auch zum endgültigen Nachweis, dass Cher neben den ganz Großen des Showgeschäfts ohne weiteres bestehen konnte: Ihre Partner in dem Film waren Jack Nicholson, Susan Sarandon und Michelle Pfeiffer. Im gleichen Jahr landete sie mit ihrer Rolle als Strafverteidigerin in »Suspect — Unter Verdacht« (mit Dennis Quaid) einen weiteren Achtungserfolg. Die Krönung kam 1988, als einer der drei Oscars, den die hinreißende romantische Komödie »Mondsüchtig« (»Moonstruck«; mit Nicholas Cage) einheimste, an Cher als beste Schauspielerin ging.
 
 Das Blumenkind als Pop-Diva
 
Nach mehrjähriger Unterbrechung der sängerischen Tätigkeit stellten sich mit den ausgehenden Achtzigerjahren auch wieder Plattenerfolge ein. Cher war mittlerweile bei Geffen Records unter Vertrag (mit dem Firmenbesitzer David Geffen, einem der innovativsten und erfolgreichsten Unternehmer der amerikanischen Musikindustrie, war sie auch eine Zeit lang liiert), und »I found someone«, produziert von Michael Bolton, erreichte die amerikanischen und europäischen Top Ten. Das Album »Cher« lieferte 1988 zwei weitere Singles, darunter das gemeinsam mit Jon Bon Jovi komponierte »We all sleep alone«. Eine Reihe großer Hits brachte 1989 das Album »Heart of stone«: »Chances are« (mit Peter Cetera), »Just like Jesse James« (in Zusammenarbeit mit Desmond Child), der Titelsong sowie insbesondere »If I could turn back time« schafften es in die obersten Regionen der Hitparaden. Kritiker warfen Cher vor, immer mehr in seichte Mainstream-Gewässer abzudriften und den künstlerischen Ausverkauf zu betreiben, doch Millionen von Fans und Käufern ließen sich von derartigen Mäkeleien nicht beirren. Ihr Idol absolvierte 1990 eine erfolgreiche Nordamerikatournee, drehte den Film »Mermaids« (mit Winona Ryder und Bob Hoskins) und schob 1991 einen weiteren Bestseller nach: die Neuaufnahme von Betty Everetts »Shoop shoop song (it's in his kiss)« erreichte in Deutschland Platz 3 der Hitparade, in England war sie gar die Nr. 1. Ähnlich erfolgreich war auch die im gleichen Jahr veröffentlichte LP »Love hurts«. Die Neunzigerjahre waren neben erfolgreichen Best-of-Veröffentlichungen hauptsächlich von Coverversionen geprägt, darunter auch eine Neuauflage von »I got you babe« (1993) und das Album »It's a man«s world« (1996). 1996 war sie in dem Film »Der Hochzeitstag« auch wieder auf der Leinwand zu sehen. Im Januar 1998 musste Cher mit dem Tod ihres Exgatten Sonny Bono fertig werden, der, wie sie eingestand, wichtigsten Person in ihrem Leben. In diesem Jahr drehte sie einen weiteren Film, »Tee mit Mussolini«. Im Winter 1998/99 präsentierte die über Fünfzigjährige, dabei beinahe alterslos wirkende Cher ihr Album »Believe« mit dem Titelsong und Hits wie »Strong enough« oder »All or nothing«, mit denen sie den Discosound wieder belebte und die Tanzflächen ebenso wie die Charts im Sturm eroberte. Im Zuge dieses Erfolges besann man sich auf Chers Frühwerk, und 1999 erschien die Kompilation »Bang bang. The early years«. Ende 1999 arbeitete die Allround-Diva an einem neuen Film, »Breakers«.
 
 Diskographie (Auswahl)
 
All I really want to do (1965)
 
The Sonny side of Cher (1966)
 
Cher (1966)
 
Golden greats (1968)
 
Half-breed (1973)
 
Two the hard way (1976; mit Gregg Allman)
 
Cherished (1977)
 
I paralyze (1982)
 
Heart of stone (1987)
 
Greatest Hits (1990)
 
The best of Cher bang bang (1992)
 
It's a man«s world (1996)
 
Believe (1998)
 
Bang bang. The early years (1999)
 
 Filme (Auswahl)
 
Come back to the Five and Dime, Jimmy Dean, Jimmy Dean (1982)
 
Silkwood (1983)
 
Mask (1985)
 
Die Hexen von Eastwick (1987)
 
Mondsüchtig (1987)
 
Mermaids (1990)
 
Der Hochzeitstag (1996)
 
Tee mit Mussolini (1998)
 
Literatur:
 
Peter Lanz: Cher. Eine Frau setzt sich durch. Bergisch Gladbach 1989.
 J. Randy Taraborrelli: Cher. Ihre Filme, ihr Leben. Aus dem Amerikanischen. München 1990.
 Christian Graf und Burghard Rausch: Rockmusiklexikon Amerika, Afrika, Asien, Australien. Band 1 Frankfurt am Main 1999.
 Peter Wagner: Cher. Believe in love! Hamburg 1999.


T: 38