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EIWEIßSTOFFWECHSEL UND GICHT

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Eiweißstoffwechsel und Gicht
 
Eiweiße (Proteine) sind die Grundbausteine des Körpers - die verschiedenen Gewebe setzen sich zu einem großen Teil aus ihnen zusammen. Ein Protein besteht aus einer Vielzahl von Molekülen, den Aminosäuren. Von den 20 verschiedenen Aminosäuren, die im menschlichen Organismus am Aufbau der körpereigenen Eiweiße, aber auch an der Bildung von Stoffen wie den Enzymen und Hormonen mitwirken, können nur zwölf vom Organismus selbst hergestellt werden, die restlichen acht (essenzielle Aminosäuren) müssen über die Nahrung aufgenommen werden. Diese essenziellen Aminosäuren heißen Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Trypthophan und Valin. Die mit der Nahrung zugeführten Eiweiße werden vom Verdauungstrakt in Aminosäuren gespalten, damit sie die Darmwand passieren und ins Blut gelangen können. Von dort werden sie an die Körperzellen verteilt. Unter bestimmten Bedingungen verwenden die Körperzellen Proteine nicht nur für den Aufbau von Gewebe und körpereigenen Stoffen, sondern auch zur Energieerzeugung.
 
 Stoffwechselerkrankung Phenylketonurie
 
Die Phenylketonurie, auch Fölling-Krankheit genannt, ist eine erbliche Erkrankung des Eiweißstoffwechsels.Eines von 6 000-10 000 Neugeborenen ist davon betroffen. Diese Kinder können die Aminosäure Phenylalanin nicht abbauen, sie reichert sich deshalb im Blut an. Dort geht die Aminosäure Verbindungen mit anderen Stoffen ein, die in größeren Mengen eine normale Entwicklung des zentralen Nervensystems verhindern. Als Folge bleiben die betroffenen Kinder in ihrer geistigen Entwicklung zurück, auch schwerwiegende geistige Behinderungen können sich einstellen. Die Phenylketonurie kann jedoch relativ problemlos mit einer von Phenylalanin freien Diät behandelt werden, die mindestens bis zum 15. Lebensjahr eingehalten werden muss. Die Krankheit wird heute in der Regel schon kurz nach der Geburt durch einen Bluttest, den Guthrie-Test, entdeckt.
 
 Purinstoffwechsel und Gicht
 
Purine sind Stoffe, die in Form der Purinbasen Adenin und Guanin ein wichtiger Bestandteil des Erbguts, genauer der Nukleinsäuren DNA und RNA, sind. Die Nukleinsäuren unterliegen einem ständigen Auf- und Abbau - schließlich sterben ständig Körperzellen ab und es bilden sich neue. So werden auch ständig Purinbasen freigesetzt. Manche dieser Purinbasen werden wieder verwertet, andere hingegen werden vom Körper zu Harnsäure, einem Stoffwechselabbauprodukt, umgewandelt (endogene Harnsäuresynthese). Die Harnsäure kann vom Organismus nicht abgebaut werden, sie wird allerdings vor allem mit dem von den Nieren produzierten Urin, zum Teil auch über den Darm ausgeschieden. Außerdem nehmen wir Purine mit der Nahrung auf (exogene Purinzufuhr), die ebenfalls zum Teil in Harnsäure umgewandelt und dann ausgeschieden werden.
 
Bei der Stoffwechselerkrankung Gicht kann die vom Körper aus den Nukleinsäuren und den Purinen aus der Nahrung hergestellte Harnsäure nicht in ausreichender Menge mit dem Urin ausgeschieden werden. Die Folge: Die Harnsäurekonzentration im Körper steigt. Ab einem Harnsäuregehalt von ca. 9 mg pro 100 ml Blut kommt es zur Auskristallisierung der Harnsäure. Unter Umständen setzen sich nun die Harnsäurekristalle in der Gelenkflüssigkeit ab und rufen eine Entzündung der Gelenkinnenhaut hervor. Diese Entzündung, die als akuter Gichtanfall bezeichnet wird, äußert sich mit heftigen Schmerzen, das Gelenk schwillt an, rötet sich und wird warm. Wird der Gichtanfall nicht behandelt, kann er sich längere Zeit hinziehen. Bei dem betroffenen Gelenk handelt es sich in den meisten Fällen um das Gelenk eines großen Zehs, aber auch das Sprunggelenk sowie die Fingergelenke sind häufiger betroffen. Unbehandelt kann es zur chronischen Form der Gicht kommen, die mit einer Zerstörung des Gelenkknorpels, der Knochen und der Sehnen einhergeht - u. a. können Hände und Füße betroffen sein, deren Gelenke sich auch versteifen können. Außerdem lagern sich Harnsäurekristalle in den Gelenken, aber auch in Weichteilen (z. B. den Ohrmuscheln) ab, die als Gichtknoten oder Gichttophi bezeichnet werden. In den Nieren können sich ebenfalls Harnsäurekristalle ablagern und zu einer Schädigung der Nieren (Gichtnephropathie) führen. Die Veranlagung für Gicht ist erblich - Männer sind häufiger von ihr betroffen als Frauen.
 
Die Behandlung des akuten Gichtanfalls besteht in der Gabe von schmerzlindernden Medikamenten. Zur Vorbeugung von weiteren Gichtanfällen erhalten die Patienten meist Medikamente, die die Harnsäureproduktion hemmen. Gleichzeitig sollten Gichtkranke auf ihre Ernährung achten und Lebensmittel, die reich an Purinen sind, weitgehend meiden, um zu verhindern, dass der Körper zu viel Harnsäure herstellt. Alkohol sollte ebenfalls möglichst gemieden werden, er hemmt die Harnsäureausscheidung und kann dadurch Gichtanfälle auslösen.
 
Siehe dazu auch: Verdauung mithilfe von Verdauungssäften


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