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BRUCH

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Bruch: übersetzung

Fraktur; Knochenbruch; Moorland; Feuchtgebiet; Sumpf; Morast; Moor; Hernia (fachsprachlich); Fraktur (fachsprachlich); Bruchteil; Bruchrechnung; Einschnitt; Zäsur; Wendepunkt; Unterbrechung

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Bruch [brʊx], der; -[e]s, Brüche ['brʏçə]:
1.
a) das Brechen, Auseinanderbrechen, Zerbrechen von etwas (besonders durch Einwirkung von Druck oder Stoß):
der Bruch eines Rades, einer Achse.
Zus.: Achsenbruch, Dammbruch, Deichbruch, Rohrbruch.
b) in die Brüche/zu Bruch gehen: zerbrechen.
Syn.: brechen, entzweigehen, kaputtgehen (ugs.), krachen (ugs.).
2. (Med.)
a) das Brechen (1 a), Gebrochensein eines Knochens (a):
ein einfacher, komplizierter Bruch; der Bruch ist gut verheilt; einen Bruch einrichten, schienen.
Syn.: Fraktur (Med.).
Zus.: Armbruch, Beinbruch, Knochenbruch, Oberschenkelhalsbruch, Schädelbruch.
b) das Heraustreten von Eingeweiden durch eine Lücke in der Bauchwand:
einen Bruch haben; er hat sich einen Bruch gehoben; einen Bruch operieren.
Zus.: Eingeweidebruch, Nabelbruch.
3.
a) das Nichteinhalten einer Abmachung o.Ä.:
der Bruch eines Vertrages, des Waffenstillstandes.
Syn.: Verletzung.
Zus.: Friedensbruch, Vertragsbruch.
b) das Abbrechen einer Verbindung, Beziehung:
der Bruch mit der Tradition, mit dem Elternhaus; es kam zum [offenen] Bruch zwischen ihnen (sie brachen nach einem Streit o. Ä. ihre Beziehungen ab).
4. Einheit aus Zahlen, die mit einem Quer- oder Schrägstrich untereinandergeschrieben, ein bestimmtes Verhältnis ausdrücken:
echte, unechte Brüche; einen Bruch erweitern, kürzen.
5. (Kaufmannsspr.) zerbrochene, minderwertige Ware, Gegenstände:
Bruch [von Schokolade] kaufen; etwas als Bruch verkaufen.
6. (Jargon) Einbruch:
einen Bruch machen.

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Brụch1 〈m. 1u
1. Auseinandergehen, Auseinanderbrechen, Zerbrechen durch Druck, Stoß, Schlag usw. (Achsen\Bruch, Damm\Bruch)
2. Zerstörung unter Gewaltanwendung
3. entzweigegangene, zerbrochene, (oft) minderwertige Ware
4. Scherben
5. 〈kurz für〉 Steinbruch
6. durch Auseinanderbrechen entstandene Fläche, Spalt, Riss
7. durch Faltung entstandene Kante, Knick (Stoff\Bruch)
8. Falte, Bügelfalte
9. 〈Med.〉
9.1 〈kurz für〉 Knochenbruch
9.2 Heraustreten von Eingeweide od. Gewebe durch eine schwache Stelle im bedeckenden Gewebe (Eingeweide\Bruch)
10. 〈Math.〉 Verhältnis zwischen zwei ganzen Zahlen
11. 〈Jägerspr.〉
11.1 ein als Kennzeichen auf erlegtes Wild od. auf die Fährte gelegter grüner Zweig
11.2 Zweig als Hutschmuck des erfolgreich gewesenen Jägers
12. Milchgerinnsel bei der Herstellung von Käse
13. 〈Geol.〉 = Verwerfung
14. 〈Forstw.〉 Schaden an Baumkronen (Wind\Bruch)
15. Weinfehler
16. 〈fig.〉 Lösung einer Beziehung, eines Verhältnisses, Verletzung eines Abkommens u. Ä. (Vertrags\Bruch)
17. Unterbrechung, Abgehen von einer bestimmten Darstellungsweise (Stil\Bruch)
18. 〈Jargon; kurz für〉 Einbruch
● der \Bruch eines Arms, Beins, Fingers, Wirbels, Zehs 〈Med.〉; der \Bruch eines Ehrenwortes, Eides, Gesetzes, Gelübdes, Vertrages; der \Bruch einer Freundschaft, einer Geschäftsverbindung, eines Verlöbnisses ● da hast du dir \Bruch aufschwatzen lassen 〈umg.〉 minderwertige Ware; einen scharfen \Bruch in die Hose bügeln; einen \Bruch erweitern, kürzen, verwandeln 〈Math.〉; der Faltenrock hat keine Brüche mehr; sich einen \Bruch heben, zuziehen 〈Med.〉; bei der Landung machte das Flugzeug \Bruch es wurde beschädigt; \Bruch machen 〈umg.〉 einen Einbruch verüben, eine Straftat begehen; einen \Bruch operieren ● ein echter \Bruch 〈Math.〉 ein B., bei dem der Zähler kleiner als der Nenner ist (2/3); ein einfacher, glatter komplizierter \Bruch Knochenbruch; ein eingeklemmter \Bruch 〈Med.〉 Einklemmung der Eingeweide durch einen Bruch (9); ein gezackter, glatter, rauer, unebener \Bruch Bruchfläche; ein unechter \Bruch 〈Math.〉 ein Bruch, bei dem der Zähler größer ist als der Nenner (4/3) ● sich am \Bruch operieren lassen; ihre Ehe ist in die Brüche gegangen 〈fig.〉 wurde geschieden; Geschirr kann leicht in die Brüche gehen zerbrechen; unser Plan ist in die Brüche gegangen 〈fig.〉 gescheitert; rechnet ihr in der Schule schon mit Brüchen?; ein \Bruch mit der Vergangenheit; der \Bruch von Keks, Schokolade, Waffeln; zu \Bruch gehen in Trümmer gehen, zerbrechen; es kam zwischen ihnen zum \Bruch 〈fig.〉 sie beendeten ihre Beziehung; er will es nicht zum völligen \Bruch kommen lassen 〈fig.〉 die Verbindung nicht völlig abbrechen [<ahd. bruh;brechen]
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Brụch2 〈m. 1u; a. n. 11uMoor, Sumpfland, -wald [<ahd. bruoh „Moorboden, Sumpf“, engl. brook „Bach“ <westgerm. *broka-; verwandt mit Brühl „Mark, Grenzgebiet“]

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1Brụch , der; -[e]s, Brüche [mhd. bruch, ahd. bruh, zu brechen]:
1.
a) das Brechen, Auseinanderbrechen, Zerbrechen von etw. (bes. durch Einwirkung von Druck od. Stoß):
der B. einer Achse, eines Dammes;
Ü der B. der Freundschaft;
B. machen (1. ugs.; etw. zerbrechen. 2. Fliegerspr.; eine Bruchlandung verursachen);
in die Brüche gehen (1. entzweigehen, zerbrechen. 2. nicht länger Bestand haben: ihre Freundschaft ging in die Brüche);
zu B. gehen (entzweigehen);
zu B. fahren (kaputt fahren: das neue Auto, die Skier zu B. fahren);
b) Bruchstelle, Fläche eines Bruches:
ein glatter B.
2. (Med.)
a) Knochenbruch, Fraktur:
ein einfacher, komplizierter B.;
einen B. schienen;
b) Eingeweidebruch:
sich einen B. heben;
sich <Dativ> einen B. lachen (salopp; sehr lachen).
3. <Pl. selten>
a) das Nichteinhalten einer Abmachung o. Ä.:
der B. des Waffenstillstandes;
b) das Abbrechen einer Verbindung, Beziehung:
der B. mit der Tradition, mit dem Elternhaus;
es kam zum [offenen] B. zwischen ihnen (sie brachen nach einem Streit o. Ä. ihre Beziehungen ab).
4. (Kaufmannsspr.) zerbrochene, minderwertige Ware:
B. [von Schokolade] kaufen;
etw. als B. verkaufen;
Ü das ist alles B. (minderwertig, wertlos).
5. (in einer Stoffbahn, einem Kleidungsstück, Papier o. Ä.) scharfer Knick:
einen B. in die Hosen bügeln;
das Tischtuch wieder nach dem B. legen.
6. (Geol.) Verwerfung (2).
7. (veraltend) Kurzf. von Steinbruch.
8. [nach nlat. numerus fractus = gebrochene Zahl] (Math.) Einheit aus Zahlen, die, mit einem Quer- od. Schrägstrich untereinandergeschrieben, ein bestimmtes Teilungsverhältnis ausdrücken; Bruchzahl:
ein [un]echter B.;
gleichnamige Brüche;
einen B. kürzen.
9. (Jägerspr.)
a) abgebrochener Zweig, der zur Markierung der Fährte eines angeschossenen Wildes od. des Standplatzes eines Schützen verwendet wird;
b) abgebrochener Zweig, den sich der Jäger als Symbol für die Inbesitznahme eines erlegten Tieres an den Hut steckt.
10. (Jargon) Einbruch.
2Brụch [auch: bru:x ], der od. das; -[e]s, Brụ̈che [auch: 'bry:çə], landsch. auch: Brücher [mhd. bruoch, ahd. bruoh, H. u.]:
Sumpfland, Moor mit Bäumen u. Sträuchern:
ein[en] B. trockenlegen.

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I
Bruch
 
der,  
 1) Bergbau: in einen Hohlraum unter Tage hereingebrochene Gesteinsmassen.
 
 2) Geologie: Verwerfung.
 
 3) Jägersprache: abgebrochener grüner Zweig, der den Standplatz des Schützen, Anschuss und Fährte des beschossenen Wildes, Inbesitznahme eines erlegten Stückes u. a. kennzeichnet.
 
 4) Mathematik: der Quotient zweier ganzer Zahlen in der Schreibweise
 
 
wobei der Nenner q, nicht notwendig der Zähler p, ungleich null sein muss; der Bruchstrich ersetzt das Divisionszeichen (z. B. 2/3 = 2 : 3).
 
Brüche mit dem Zähler 1 (z. B. 1/5, 1/6 ) nennt man Stammbrüche, alle anderen abgeleitete oder Zweigbrüche. Ist der Betrag des Zählers kleiner als der des Nenners, so spricht man von echten (eigentlichen) Brüchen (z. B. 2/3, 3/5 ), andernfalls von unechten (uneigentlichen) Brüchen (z. B. 5/3, 7/4 ). Unechte Brüche werden meist als gemischte Zahl dargestellt (z. B. 4/3 = 1 +1/3 = 11/3). Scheinbrüche sind dem Wert nach ganze Zahlen (z. B. 3/3, 8/4 ). Brüche mit gleichem Nenner bezeichnet man als gleichnamige Brüche (z. B. 1/3, 2/3 und 5/3), solche mit ungleichem Nenner als ungleichnamige Brüche.
 
Man kann einen Bruch »erweitern« (Zähler und Nenner werden mit der gleichen von null verschiedenen Zahl multipliziert) oder »kürzen« (Zähler und Nenner werden durch die gleiche von null verschiedene Zahl dividiert), ohne seinen Wert zu ändern. Die Menge der Brüche bezeichnet man mit B, die Menge der Brüche einschließlich der Zahl 0 mit B0. Nimmt man auch die negativen Brüche hinzu, so entsteht die Menge ℚ der rationalen Zahlen.
 
Die wichtigsten Rechenregeln der Bruchrechnung lauten: Gleichnamige Brüche werden addiert (subtrahiert), indem man die Zähler addiert (subtrahiert) und den Nenner beibehält (z. B. 5/73/7 =2/7 ). Ungleichnamige Brüche müssen zunächst gleichnamig gemacht werden, d. h. durch Erweitern oder Kürzen so verändert werden, dass sie den gleichen Nenner (Hauptnenner) erhalten (z. B. ½ +1/3 =3/6 +2/6 =5/6). - Brüche werden miteinander multipliziert, indem Zähler mit Zähler und Nenner mit Nenner multipliziert werden (z. B. ½ ·2/3 =2/6). - Ein Bruch wird durch einen anderen dividiert, indem man den Dividenden mit dem Kehrwert des Divisors multipliziert (z. B. 5/9 :2/7 =5/9 ·7/2 =35/18. Mit dieser Regel kann man einen Doppelbruch (Zähler oder/und Nenner sind Brüche) berechnen (z. B. ¾ /5/7 = ¾ :5/7 = ¾ ·7/5 =21/20). (Dezimalbruch)
 
Geschichte:
 
Das Verwenden von Brüchen trat schon in frühgeschichtlicher Zeit auf; fast alle Völker haben Bezeichnungen für die einfachen Brüche ½, 1/3, 2/3, ¼, und ¾. Schon um 1800 v. Chr. hatten die Ägypter eine relativ gut entwickelte Bruchrechnung. Sie verwendeten jedoch in der Regel nur Stammbrüche; andere Brüche wurden auf solche zurückgeführt (z. B. 5/6 entsprach ½ +1/3). Die Babylonier benutzten Sexagesimalbrüche (Sexagesimalsystem), während die Römer nur Brüche mit dem Nenner 12 (abgeleitet von dem Gewichtsmaß 1 As = 12 Unzen) kannten; andere Brüche wurden durch Zwölferbrüche angenähert. Die Griechen verwendeten in der Mathematik keine Brüche; für sie war die 1 eine Einheit, die man nicht mehr teilen kann. Anstelle der Bruchlehre entwickelten sie eine Proportionenlehre, bei der statt der Brüche die Verhältnisse von Zahlen betrachtet wurden (z. B. 1 : 3 statt 1/3). Dagegen fanden in der Astronomie Sexagesimalbrüche ihre Anwendung. Die vollständige Bruchlehre ist das Werk der Inder, besonders von Brahmagupta. Von hier wurden die Brüche über die Araber und die italienischen Kaufleute in Europa eingeführt. In Deutschland kam die Bruchrechnung im Mittelalter auf. Sie wurde jedoch erst um 1700 Unterrichtsgegenstand allgemein bildender Schulen. - Die Dezimalbrüche traten ab dem 13. Jahrhundert auf. Als Begründer der Dezimalbruchlehre gilt S. Stevin, der sich auch für die Einführung dezimal geteilter Münz-, Maß- und Gewichtssysteme in allen Ländern einsetzte.
 
 5) Medizin: Hẹrni|e, Eingeweidebruch, Hindurchtreten von Organen oder Organteilen aus einer normal gebildeten Körperhöhle, v. a. eines Teils der Eingeweide der Brust- oder Bauchhöhle durch eine vorgebildete oder erworbene Lücke, auch von Muskeln durch die Faszie (Muskelbruch). Ein innerer Bruch (im Inneren der Leibeshöhle) kann nur in der Bauchhöhle selbst oder aus dieser in die Brusthöhle austreten. Äußere Brüche sind stets vom Bauchfell als Bruchsack umschlossen. Die Lücke (Bruchpforte) verdichtet sich oft zu einem Ring (Bruchring). Lücken finden sich dort, wo Gefäße (z. B. der Samenstrang beim Mann, das Mutterband bei der Frau) durch die Bauchwand treten. Schwache Stellen sind auch die bindegewebige Mittellinie im Oberbauch (epigastrische Hernie), Öffnungen im Zwerchfell und breite Narben (Narbenbruch). Als Bruchinhalt finden sich am häufigsten Dünndarm, Netz, seltener Blase, Dickdarm, Adnexe, Eierstock, Magen u. a. Organe. Angeborene Brüche, die sich oft weitgehend zurückbilden, zeigen sich schon bei der Geburt (z. B. ein Nabelbruch), erworbene Brüche entstehen v. a. bei muskel- und bindegewebeschwachen Menschen durch Überbelastung möglicher Bruchpforten, auch bei altersbedingter Erschlaffung, selten durch Unfall.
 
Wichtige Kennzeichen des äußeren Bruchs sind das Hervortreten der Bruchgeschwulst, besonders bei Zunahme des Binnendrucks (Husten, Pressen, schweres Heben), später können Schmerzen, Übelkeit und Verdauungsstörungen auftreten. Bei Verwachsung des Bruchsackes mit dem Bruchinhalt läßt sich dieser nicht mehr in die Körperhöhle zurückdrücken (irreponibler Bruch).
 
Bei jedem Bruch kann es zur lebensgefährlichen Brucheinklemmung (Inkarzeration) kommen und damit zum Darmverschluss. Häufige äußere Eingeweidebrüche sind Leistenbruch, auch der Hodenbruch (Skrotalhernie), bei dem der Bruchinhalt in den Hodensack eintritt, Schenkelbruch, Bauchbruch (Hervortreten von Eingeweiden an der Vorderwand des Bauches, auch als Narbenbruch nach Operationen). Zu den inneren Brüchen gehört z. B. der Zwerchfellbruch.
 
Die Behandlung erfolgt in den meisten Fällen operativ mit Zurückbringung des Bruchinhalts und Verschließung des Bruchsackes, bei Einklemmung spätestens innerhalb von 6 Stunden. Ein Bruchband wird nur dann angewendet, wenn ein reponibler (zurückschiebbarer) Bruch vorliegt und eine operative Behandlung nicht möglich ist.
 
Die Brüche der Haustiere entsprechen im Prinzip denen des Menschen. Größere Bedeutung als die traumatisch verursachten (durch Schlag, Sturz, Überfahrenwerden) besitzen die erblich bedingten Brüche: Nabelbruch der Fohlen, Ferkel und Welpen, Leisten- und Hodensackbruch der Ferkel (Bruchferkel) und Fohlen. Der eingeklemmte Leistenbruch des Pferdes verläuft unter dem Bild einer schweren Kolik. Heilungsaussichten bestehen nur bei frühzeitiger Operation.
 
Zum Bruch von Knochen (Fraktur) Knochenbruch.
 
 6) Mineralogie: das Zerbrechen von Mineralen bei mechanischer Einwirkung in Bruchstücke mit unterschiedlich geformten Bruchflächen, die zur Bestimmung der Minerale mitberücksichtigt werden. Man unterscheidet muscheligen, glatten, ebenen, unebenen, splittrigen und hakigen Bruch.
 
 7) Mode: Bruche, männliche Unterkleidung im Mittelalter: kurze, von Wams oder Rock bedeckte und um die Hüften geschnürte oder gegürtete Oberschenkelhose, an der die bis weit über das Knie reichenden Beinlinge mit Nesteln befestigt wurden.
 
 8) Werkstoffkunde: die durch Überbeanspruchung hervorgerufene Trennung der Bindungen zwischen den atomaren Bausteinen eines Werkstoffs entlang einer sich über die gesamte Breite der Werkstoffprobe erstreckenden Bruchfläche; auch Bezeichnung für den Augenblick beziehungsweise das Stadium des Trennvorgangs selbst sowie für sein Ergebnis. Im Augenblick des Bruchs übersteigen die im Werkstoff durch äußere Kräfte aufgebauten Spannungen die werkstoffspezifische Bruchspannung σ B und werden dadurch größer als die in der Bruchfläche wirkenden Bindungskräfte. Die Bruchfestigkeit besagt, mit welcher Kraft eine Werkstoffprobe bis zum Bruch belastbar ist. Die Entstehung eines Bruchs ist meist mit der Bildung und Ausbreitung von Mikrorissen verbunden. Bei kristallinen Stoffen unterscheidet man nach dem Verformungsgrad den verformungslosen oder -armen Sprödbruch und den Verformungsbruch mit starker Brucheinschnürung, nach der Lage der Bruchfläche zur bruchauslösenden größten Normalspannung folgende drei Brucharten:
 
Ein Trennbruch erfolgt ohne plastische Verformung. Die Bruchfläche ist kristallin und bildet mit der Richtung der größten Normalspannung einen Winkel von 90º. Spröde Werkstoffe zeigen stets Trennbrüche, bei zähen Werkstoffen kann unter bestimmten Bedingungen ein Sprödbruch auftreten (Zähigkeit).
 
Ein Gleitbruch tritt nach plastischer Verformung ein. Die Bruchfläche ist samtartig und liegt in Richtung der maximalen Schubspannung.
 
Ein Dauerbruch (Ermüdungsbruch) entsteht durch dynamische Überbeanspruchung (104 bis 106 Lastspiele) ohne plastische Verformung. Die Bruchfläche ist durch zwei Zonen gekennzeichnet: eine feinkörnige, zuweilen blank aussehende Fläche, in der häufig Rastlinien (ringförmige oder kurvenartige Liniengebilde, die bei zeitweisem Stillstand der Rissausbreitung entstehen) zu erkennen sind (eigentliches Dauerbruch), und eine grobkörnige zerklüftete Zone, die auf den Gewaltbruch zurückgeht. (Bruchmechanik)
 
Nach der Art der Beanspruchung, die zum Bruch führt, unterscheidet man den Zugbruch (meist mit einem Schubkegel an der Bruchstelle), den Druckbruch (mit Bruchflächen unter 45º zur Druckrichtung), den Biegebruch (oft mit Anriss auf der Zugseite unter 45º) und den Torsionsbruch (Verdrehbruch; entweder als Gleitbruch senkrecht zur Verdrehachse mit kleiner Erhebung in der Mitte oder als Trennbruch, der schraubenförmig mit der Steigung 45º zur Verdrehachse liegt).
 
Als Bruchdehnung wird die bleibende Verlängerung nach einem Zugversuch bis zum Bruch, d. h. der Längenunterschied zwischen ursprünglicher Probenlänge und gebrochener Probe, bezeichnet. Die Brucheinschnürung kommt bei zähen Werkstoffen vor, diese zeigen unter steigender Belastung kurz vor dem Bruch eine spontan eintretende Querschnittsabnahme.
 
II
Bruch
 
der und das, Bezeichnung für organische Nassböden im Bereich der Verlandungszone von Flachmooren und Gewässern. Entsprechend der Gehölzvegetation (Bruchwald) spricht man z. B. von Erlenbruch oder Birken-Kiefern-Bruch. Das Biotop unterscheidet sich von der Aue durch geringere Grundwasserschwankungen.
 
III
Brụch,
 
1) Max Karl August, Komponist und Dirigent, * Köln 6. 1. 1838, ✝ Berlin-Friedenau 2. 10. 1920; studierte u. a. bei F. Hiller, war 1865-67 Musikdirektor in Koblenz, 1867-70 Hofkapellmeister in Sondershausen, 1878-80 Dirigent des Stern'schen Gesangsvereins in Berlin, 1880-83 der Philharmonic Society in Liverpool, 1883-89 Leiter des Breslauer Orchestervereins, schließlich bis 1910 Professor an der Akademie der Künste in Berlin. - Bruchs klangschöne, formal abgerundete Werke gehen von der Schule F. Mendelssohn Bartholdys aus und sind auf breite Wirkung angelegt. Sein Violinkonzert in g-Moll (1868) wird noch heute viel gespielt.
 
 
Werke: Oper: Loreley (1863).
 
Orchesterwerke: 3 Sinfonien (1870, 1870, 1887); Kol Nidrei (1881, für Violoncello und Orchester); 3 Violinkonzerte (1868, 1878, 1891).
 
Chorwerke: Frithjof (1864); Odysseus (1872); Das Lied von der Glocke (1878); Gustav Adolf (1898, weltliches Oratorium); Die Macht des Gesanges (1912).
 
 2) Walter, Elektroingenieur, * Neustadt an der Weinstraße 2. 3. 1908, ✝ Hannover 5. 5. 1990; seit 1930 in der Fernsehentwicklung tätig, 1933-35 im Laboratorium des Fernsehpioniers D. von Mihály, dann bei der Firma Telefunken in Berlin, während des Zweiten Weltkriegs als Ikonoskopspezialist in Peenemünde (Entwicklung einer Kabelfernsehanlage zur Beobachtung der Raketenstarts); seit 1950 wieder bei der Firma Telefunken. Auf dem Umkehrprinzip des amerikanischen Fernsehingenieurs B. Loughlin aufbauend, entwickelte Bruch das Farbfernsehsystem PAL, das die beim amerikanischen NTSC-System auf den Übertragungsstrecken auftretenden Farbfehler automatisch korrigiert (am 3. 1. 1963 erstmals vorgeführt, seit 25. 8. 1967 das offizielle Farbfernsehsystem in der Bundesrepublik Deutschland). 1967 stellte er sein Transcodiergerät zur Umsetzung von Farbfernsehsendungen aus dem französischen SECAM-System ins PAL-System vor. Schrieb »Die Fernsehstory« (1969).

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1Brụch, der; -[e]s, Brüche [mhd. bruch, ahd. bruh, zu ↑brechen; 8: nach nlat. numerus fractus = gebrochene Zahl]: 1. a) das Brechen, Auseinanderbrechen, Zerbrechen von etw. (bes. durch Einwirkung von Druck od. Stoß): der B. eines Rades, einer Achse, eines Dammes; Das (= die Landung) hätte leicht B. geben können (ugs.; es hätte eine Bruchlandung geben können; Grzimek, Serengeti 63); Ü der B. der Freundschaft; *B. machen (1. ugs.; etw. zerbrechen. 2. Fliegerspr.; eine Bruchlandung verursachen); in die Brüche gehen (1. entzweigehen, zerbrechen: die kostbare Vase ging in die Brüche. 2. nicht länger Bestand haben: ihre Freundschaft ging in die Brüche; urspr. zu Bruch [8] u. eigtl. = nicht aufgehen, sich nicht ohne Rest teilen lassen); zu B. gehen (entzweigehen); zu B. fahren (kaputtfahren): das neue Auto, die Skier zu B. fahren; b) Bruchstelle, Bruchfläche: ein gezackter, glatter B.; Ü Leo Fischels Lebenslinie wies ... keinen B. auf (Musil, Mann 1 501). 2. (Med.) a) Knochenbruch, Fraktur: ein einfacher, komplizierter B.; der B. war außerdem offen gewesen und stark verschmutzt (Rolf Schneider, November 12); einen B. einrichten, schienen; b) Eingeweidebruch: ein eingeklemmter B.; einen B. haben; sich einen B. heben; Beim Manne tritt dann der B. in den Hodensack ein (Hackethal, Schneide 66); *sich <Dativ> einen B. lachen (salopp; sehr lachen). 3. <Pl. selten> a) das Nichteinhalten einer Abmachung o. Ä.: der B. eines Vertrages, des Waffenstillstandes; b) das Abbrechen einer Verbindung, Beziehung: der B. mit der Tradition, mit dem Elternhaus; Mit Gustl stand Irma ohnedies vor dem B. (A. Kolb, Daphne 100); es kam zum [offenen] B. zwischen ihnen (sie brachen nach einem Streit o. Ä. ihre Beziehungen ab). 4. (Kaufmannsspr.) zerbrochene, minderwertige Ware: B. [von Schokolade] kaufen; etw. als B. verkaufen; Ü das ist alles B. (minderwertig, wertlos). 5. (in einer Stoffbahn, einem Kleidungsstück, Papier o. Ä.) scharfer Knick: einen B. in die Hosen bügeln; das Tischtuch wieder nach dem B. legen. 6. (Geol.) Verwerfung (2). 7. (veraltend) kurz für ↑Steinbruch: im B. wird gesprengt. 8. (Math.) Einheit aus Zahlen, die, mit einem Quer- od. Schrägstrich untereinander geschrieben, ein bestimmtes Teilungsverhältnis ausdrücken; Bruchzahl: ein [un]echter B.; gleichnamige Brüche; einen B. erweitern, kürzen. 9. (Jägerspr.) a) abgebrochener Zweig, der zur Markierung der Fährte eines angeschossenen Wildes od. des Standplatzes eines Schützen verwendet wird; b) abgebrochener Zweig, den sich der Jäger als Symbol für die Inbesitznahme eines erlegten Tieres an den Hut steckt. 10. (Jargon) Einbruch: Wir fanden jeden gut, der einen B. macht (Christiane, Zoo 61); Andererseits ist der Gedanke, den B. während der Dunkelheit durchzuführen, ein angenehmer (Ossowski, Flatter 181).
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2Brụch [auch: bru:x], der od. das; -[e]s, Brụ̈che [auch: 'bry:çə], landsch. auch: Brücher [mhd. bruoch, ahd. bruoh, H. u.]: Sumpfland, Moor mit Bäumen u. Sträuchern: ein B. trockenlegen, entwässern.


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