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ENDE DES RÖMISCHEN REICHES: AUFTEILUNG IN WESTROM UND OSTROM

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Ende des Römischen Reiches: Aufteilung in Westrom und Ostrom
 
Als Theodosius I., seit 388 letzter Alleinherrscher des Römischen Reiches, 395 in Mailand starb, folgten ihm seine Söhne als Kaiser, der siebzehnjährige Arcadius im Osten, der zehnjährige Honorius im Westen, beide unter der faktischen Regentschaft hoher Beamter. Seit Errichtung der Tetrarchie durch Diokletian war das Imperium Romanum dezentral verwaltet und regiert worden. Auch die Kaiserresidenzen hatten sich aus ökonomischen und militärischen Gründen verlagert: Rom verlor seine Hauptstadtfunktion, im Westen waren Mailand, seit 402 Ravenna und Trier die wichtigsten Residenzen, im Osten neben der neuen Hauptstadt Konstantinopel Antiochia (im Süden der heutigen Türkei), im Balkanraum Thessalonike, Sirmium (in der Nähe des heutigen Belgrad) und Serdica (Sofia). Theodosius hatte also keine Reichsteilung vorgenommen, sondern lediglich die bestehende Verwaltungsteilung fortgeführt. Die Grenze zwischen den beiden Reichshälften verlief (durch Dalmatien) zwischen den Diözesen Dakien und Illyricum. Letztere, von Theodosius dem Westen unterstellt, bildete in der Folgezeit einen Zankapfel zwischen den beiden Reichsteilen, da der Osten diese Regelung nicht anerkannte.
 
Die Regierungszeit der theodosianischen Dynastie war im Westen wie im Osten durch ein schwaches Kaisertum gekennzeichnet: Die Westkaiser Honorius (395-423) und Valentinian III. (425-55) standen unter dem Regiment des Heermeisters Stilicho und der Mutter Valentinians; für die Ostkaiser Arcadius (395-408) und Theodosius II. (408-50) übten hohe Zivilbeamte und die Frauen der kaiserlichen Familie die Regierungsfunktion aus. Die Westhälfte geriet im 5. Jahrhundert mehr und mehr unter germanische Herrschaft, römisch waren um 450 nur noch Italien, Mittelgallien, die Provence und Dalmatien. Die Hauptbelastungen für den Osten waren die Auseinandersetzungen mit den Hunnen in Thrakien und innenpolitisch der Kirchenstreit zwischen katholischer Orthodoxie und dem Monophysitismus, der im 4. Jahrhundert aufgekommenen Einnaturenlehre, die in Christus Menschliches und Göttliches zu einer einzigen Natur verschmolzen sah.
 
Nach der Ermordung Stilichos 408 besserte sich das Verhältnis zwischen den beiden Reichshälften. Die Reichseinheit wurde durch wiederholte östliche Hilfsheere für den Westen (seit 410 gegen Goten und Vandalen) und durch die Publikation des Codex Theodosianus, einer von Theodosius II. veranlassten Sammlung aller seit Konstantin erlassenen Kaisergesetze, auch im Westen (438) demonstriert. Dennoch entwickelten sich die beiden Reichsteile im Verlauf des 5. Jahrhunderts, besonders nach dem Ende der theodosianischen Dynastie (455), auseinander. Die Ursachen für das Zerbrechen der theoretisch weiter aufrechterhaltenen Reichseinheit waren die äußere Bedrohung vor allem im Westen, die religiösen Auseinandersetzungen im Osten und die fehlende kaiserliche Zentralgewalt.


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