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BALFOURDEKLARATION

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I
Balfour-Deklaration
 
['bælfə-], englisch Balfour Declaration [-deklə'reɪʃn], Erklärung des britischen Außenminister A. J. Balfour, mit der er - auf Initiative von Vertretern des Zionismus (N. Sokolow und C. Weizmann) - die Schaffung einer nationalen Heimstätte (»national home«) für die Juden in Palästina zusicherte (Brief vom 2. 11. 1917 an Lord Rothschild).
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
 
Zionismus: Die Ursprünge
 
II
Balfour-Deklaration
 
Bereits im Baseler Programm des ersten Zionistenkongresses 1897 wurde die Errichtung einer nationalen Heimat für die Juden in Palästina gefordert.Mit der Veröffentlichung dieses Programms begann, vorerst noch zögernd, die jüdische Auswanderung nach Palästina, besonders aus Osteuropa. Erste jüdische Stadtgründung wurde 1909 Tel Aviv. Bis zum Ersten Weltkrieg blieb der Anteil der Juden an der Gesamtbevölkerung in Palästina gering (um 10 %), dennoch führte die jüdische Einwanderung schon bald zu Konflikten mit den Arabern. Im Ersten Weltkrieg bemühte sich Großbritannien verstärkt um die arabische Nationalbewegung und versprach, ihr in ihrem Streben nach einem unabhängigen eigenen Staat behilflich zu sein, wenn die Araber als Verbündete der Ententemächte in den Krieg gegen die Mittelmächte und die Türkei eintreten würden. Mit einer Unabhängigkeitserklärung eröffneten die Araber im Sommer 1916 den Krieg gegen die Türkei. Zugleich aber unterstützte die britische Regierung die zionistische Bewegung, um vor allem die öffentliche Meinung in den USA für die Sache der Alliierten zu gewinnen.
 
Außenminister Arthur J. Balfour (1848-1930) gab im Auftrag der britischen Regierung dem Vertreter der Zionisten, Lord Rothschild, am 2. November 1917 die Bestätigung, dass Großbritannien den Wunsch der Juden nach »einer nationalen Heimstätte in Palästina« unterstützen werde. Die Rechte bestehender nichtjüdischer Gemeinschaften sollten allerdings nicht beeinträchtigt werden. Die Balfour-Deklaration löste bei den an der Seite der Briten gegen die Türken kämpfenden Arabern Befürchtungen aus, die die britische Regierung zu beschwichtigen suchte, indem sie versprach, sich für die Unabhängigkeit der Araber einzusetzen, und eine umfassende Nachkriegsregelung in Aussicht stellte.
 
Diese zweigleisige, proarabische wie projüdische Politik verfolgte Großbritannien auch nach dem Krieg, auf der Konferenz von San Remo (April 1920), auf der sich die Alliierten über die Aufteilung der ehemals türkischen, arabischen Provinzen einigten, und später, als der Völkerbund das ihm übertragene Mandat über Palästina an Großbritannien weitergab. Dabei wurde zur Auflage gemacht, die Balfour-Deklaration zu erfüllen.
 
Nach 1920 wurde Palästina verstärkt Einwanderungsland der europäischen Juden. Als Zugeständnis an die Araber wurde das Ostjordanland als selbstständiges Emirat Transjordanien von Palästina abgetrennt. Gestützt auf die Balfour-Deklaration erhoben die Zionisten sehr bald weitgehende Forderungen nach Errichtung eines jüdischen Staates. Damit aber stießen sie auf den erbitterten Widerstand der arabischen Bevölkerung.


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