Hooft,
1) Gerardus 't, niederländischer Physiker, * Den Helder 5. 7. 1946; seit 1977 Professor an der Universität in Utrecht; Mitglied zahlreicher Organisationen, u. a. (seit 1982) der Holländischen Akademie der Wissenschaften; bedeutende Arbeiten über die Renormierung von Eichfeldtheorien.'t Hooft erhielt 1999 (gemeinsam mit M. Veltman) für seine Beiträge zur Theorie der elektroschwachen Wechselwirkung den Nobelpreis für Physik. Beide Wissenschaftler haben für das Standardmodell der Elementarteilchenphysik entscheidende mathematische Grundlagen geschaffen und gezeigt, wie die Theorie zu genauen Berechnungen physikalischer Größen (z. B. der W- und Z-Bosonen) angewendet werden kann. Experimente an Teilchenbeschleunigern (u. a. am LEP) konnten viele der theoretischen Ergebnisse bestätigen, z. B. die Masse des Topquarks.
2) Pieter Cornelisz., niederländischer Dichter und Historiker, * Amsterdam 16. 3. 1581, ✝ Den Haag 21. 5. 1647; seit 1609 Drost zu Muiden (bei Amsterdam); gehört zu den wichtigsten niederländischen Dichtern der Renaissance. Seine sprachlich und formal vollendete Liebeslyrik ist von antiken Autoren, F. Petrarca und den Dichtern der Pléiade beeinflusst; bedeutend v. a. als Wegbereiter und Anreger auf dem Gebiet des Dramas (»Granida«, 1615). Als Historiker gab er eine zuverlässige Darstellung der niederländischen Geschichte von 1555 bis 1587 in »Nederlandsche historiën« (herausgegeben 1642-54, 2 Bände).
Weitere Werke: Lyrik: Emblemata amatoria (1611); Gedichte (1636).
Dramen: Geeraerdt van Velsen (1613); Achillis en Polyxenas (1614); Het spel van Theseus ende Ariadne (1614); Baeto, oft Oórsprong der Hóllanderen (1626).
Ausgabe: Alle de gedrukte werken 1611-1738, herausgegeben von W. Hellinga u. a., 9 Bände (1972).