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FENGSHUI: BAUEN UND WOHNEN IM EINKLANG MIT DER NATUR

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Feng-Shui: Bauen und Wohnen im Einklang mit der Natur
 
Was ist Feng-Shui?
 
Die Herleitung des Begriffs
 
Feng-Shui wird leicht mit Tipps für eine geschmackvolle Inneneinrichtung gleichgesetzt. Es ist aber viel mehr, denn es leitet sich aus der Jahrtausende alten Weisheit der Chinesen ab. Die eigentliche Bedeutung des chinesischen Begriffes Feng-Shui ist nicht genau festgelegt. Manchmal bedeutet er »Umgebung«, manchmal kennzeichnet er die »Ausstrahlung« eines Ortes, auch für »Glückssträhne« und das Gegenteil, für eine »Pechsträhne«, kann er stehen. Die beiden chinesischen Schriftzeichen, die »Feng« und »Shui« darstellen, heißen wörtlich übersetzt »Wind« und »Wasser«. Eine Erklärung für den Inhalt von Feng-Shui lässt sich finden, wenn man diese Lehre mit der Astrologie vergleicht. Dann ist Feng-Shui so etwas wie das Gegenstück zur Astrologie: Während diese den Himmel betrachtet, ist Feng-Shui auf die Erde ausgerichtet. Die Astrologie versucht demnach aus Stand und Bewegung der Sterne Schlüsse zu ziehen, während sich Feng-Shui mit den Bergen und Gewässern befasst, die einen Ort umfassen. Während man in den Lauf der Gestirne nicht eingreifen kann, ist das beim Erscheinungsbild der Landschaft ganz anders.Oft sehen wir, wie Menschen für Kanäle, Straßen oder Eisenbahnlinien massiv in die natürliche Form einer Landschaft eingreifen und damit das ursprüngliche Erscheinungsbild der Horizontlinie verändern. Bei den Chinesen galten solche Eingriffe als schwerer Frevel an der Natur, der zu großem Unheil führen kann. Feng-Shui lässt sich auch als eine Kombination von Geomantie, mit deren Hilfe »magische« Orte aufgespürt werden, und kosmischer Harmonielehre bezeichnen.
 
Die Regeln und Schulen
 
Die Regeln, auf denen Feng-Shui basiert, gehen zurück auf Jahrtausende alte chinesische Schriften, insbesondere auf das »Li Shu«, das »Buch der Riten«, mit seinen Grundlagen, die es für die religiösen Überzeugungen in China schafft. Es geht bei Feng-Shui um Ordnung, um Harmonie zwischen Himmel und Erde und um den bestmöglichen Weg, die Natur in ihrem Zustand des Gleichgewichts zu erhalten. Kernstück von Feng-Shui ist heute — neben Folgerungen des gesunden Menschenverstandes, mündlicher Überlieferung und Bauernweisheiten — eine umfassende Lehre, die auf den Richtungen des Kompasses fußt und eine vielfältige Symbolik ausformt. Feng-Shui hat inzwischen zwei Schulen gebildet. Zum einen die Kompass-Schule, zum anderen die Form-Schule. Etwa im 10. Jahrhundert nach Christus entstand das Standardwerk der Form-Schule. Es wurde niedergeschrieben von Gelehrten, die in Nordchina lebten und die dort, in den weiten Ebenen, das Feng-Shui von gebirgslosen Gebieten festhielten. Dieses Feng-Shui befasst sich mit der Symbolik der Kompass-Richtungen. Ein Jahrhundert zuvor war aus der Feder des Weisen Yang Yun-sung das Grundwerk der Form-Schule entstanden. Er hielt darin die Systematik fest, die in Informationen steckt, die man aus der Landschaft gewinnen kann. Im Feng-Shui der Gegenwart werden meistens beide Schulen miteinander verbunden, indem sie zunächst auf die Umgebung eines Hauses eingehen und die Beschaffenheit seiner Umgebung erforschen, um dann mit dem Kompass festzustellen, wie die Berge und Gewässer in der Nähe zu diesem Ort hin angeordnet sind.
 
Modernes Feng-Shui
 
Modernes Feng-Shui wird verwendet, um den richtigen Platz für ein Gebäude zu finden, das Gebäude selbst auf diesem Grundstück angemessen auszurichten, ferner um bei der Inneneinrichtung des neuen Hauses schon bei der Planung alles auf die Harmonie mit der Umwelt und auf den inneren Frieden der späteren Hausbewohner abzustimmen. Auch für die Gestaltung des Arbeitsplatzes in der Wechselbeziehung zwischen der Persönlichkeit des Arbeitsplatzinhabers und seiner Umwelt ist Feng-Shui zu einem beliebten Instrumentarium geworden und hat auch in der westlichen Hemisphäre vielfältig Anhänger gewonnen.
 
 Ch'i — günstige Strömungen und positive Einflüsse
 
Entscheidendes Kriterium beider Schulen
 
Entscheidendes Kriterium beider Schulen des Feng-Shui ist, einen möglichst ungehinderten Fluss des Ch'i zu erreichen und für jeden Ort auf diese Weise die Ch'i-Energie einzufangen und zu sammeln, ohne dass sie stagniert. Die Bedeutung dieses Wortes ist schwer festzulegen, da es in unserer westlichen Kultur nichts mit einer ähnlichen Bedeutung gibt. Am nächsten kommt ihm wohl das hebräische Wort »ruach«, das Lebensatem bedeutet. Allgemein bedeutet es beim Feng-Shui günstige Strömungen und positive Einflüsse. Diese werden zunächst durch die richtige Lage eines Hauses in der Landschaft bestimmt. So wird das Ch'i dazu gebracht, in großer Menge durch das jeweilige Haus zu fließen.
 
Freier Fluss der Energie durch Räume
 
Im Haus selbst ist nun wichtig, dass das Ch'i alle Räume durchfließen kann, da es nicht zur selben Tür in den Raum einfließen und ihn wieder verlassen kann. Also sollte jeder Raum mindestens eine Tür und ein Fenster haben. Kann das Ch'i den Raum nicht mehr verlassen, so stirbt es ab. Deshalb sollte man solche Räume nur als Abstell- oder Lagerräume verwenden. Den Fluss des Ch'i kann man durch das Aufstellen von Spiegeln lenken und verstärken. In Räumen, die viel Energie brauchen, wie etwa der Arbeitsraum, sind solche Spiegel deshalb angebracht, weniger dagegen in Schlafzimmern, da man dort sonst durch die große Menge an Ch'i keine Ruhe findet.
 
 Die fünf Elemente
 
Ablauf der Naturerscheinungen
 
Beide Feng-Shui-Schulen fußen auf der Lehre der »fünf Elemente«, auch bezeichnet als Lehre der »Fünf Wandlungsformen«; diese chinesischen Elemente haben mit den uns in Europa bekannten vier Elementen außer den Namen wenig gemein. Im Glauben der Chinesen ist der Ablauf der Naturerscheinungen durch de Wechselwirkung der fünf Elemente geregelt. Die einzelnen Elemente stehen dabei als Symbole und abstrakte Kräfte für bestimmte grundlegende Eigenschaften der Materie. Sie sind also nicht als real existierende Substanzen aufzufassen. Es gibt dabei einen »Hervorbringungs-« und einen »Zerstörungszyklus«. Der Hervorbringungszyklus läuft folgendermaßen ab: Holz erzeugt Feuer, Feuer bedingt Erde, Erde fördert Metall, Metall bedingt Wasser und Wasser erzeugt Holz. Beim Zerstörungszyklus besiegt Wasser Feuer, Feuer zerstört Metall, Metall besiegt Holz, Holz zerstört Erde und Erde besiegt Wasser. Im Feng-Shui werden alle Dinge einem dieser Elemente zugeordnet.
 
Die fünf Elemente stehen auch für die fünf Kardinalpunkte
 
Zudem stehen die fünf Elemente für die fünf Kardinalpunkte, das heißt für die vier Himmelsrichtungen und das Zentrum. Ferner symbolisiert jede Himmelsrichtung eine Jahreszeit, jeder Jahreszeit ist eine Farbe zugeordnet. Es ergibt sich damit folgender Bezug:
 
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| Osten       | Frühling    | Grün         | Holz        |
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| Süden      | Sommer    | Rot           | Feuer      |
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| Zentrum    |                 | Gelb         | Erde        |
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| Westen     | Herbst      | Weiß         | Metall      |
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| Norden     | Winter       | Schwarz    | Wasser    |
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Zuordnung zu den Elementareigenschaften
 
Bei der Einschätzung eines Geländes ordnet man jede seiner Formen einer der Elementareigenschaften zu. So kann man sagen:
 
Holz entsteht aus Bäumen. Bäume sind aufrecht. Also steht Holz für alle säulenartigen Strukturen wie steile Berge und Obelisken. Feuer schlägt Flammen, die Spitzen haben. Also steht es für markante Bergspitzen und steile Dächer. Erde ist meist flach. Also steht sie für abgeflachte Hügel und Flachdächer. Metall findet sich in runden Gegenständen wie Münzen. So steht es für gerundete Hügelkuppen und Kuppeldächer.Wasser ist von der Form her alles und nichts. Es steht damit für unregelmäßige Landschaften und Gebäude mit bizarrer Architektur.
 
Am Beispiel des Elements Holz sei nun kurz dargestellt, wie die Lehre des Feng-Shui Landschaft, Gebäude und Inneneinrichtung mit den Elementen in Verbindung bringt. Holz gilt, obwohl die Abfolge der Elemente eigentlich als Kreislauf ohne Anfang und Ende gesehen wird, als das erste Element, da es für den Frühling steht. Es ist das Symbol für Schöpfung, Nähren und Wachstum. Bei der äußeren Gebäudeform steht es für hohe und aufrechte Gebäude. Gebäude, die unter dem Schutz des Holzes als Element stehen, sind gut geeignet für alles, was mit Kreativität, Nähren und Wachstum zu tun hat, also sind dies vor allem Wohnhäuser, Kindergärten, Krankenhäuser, aber auch Künstlerateliers. Im Inneren des Hauses hat das Holz einen guten Einfluss auf Schlaf-, Ess- und Kinderzimmer. In Geschäftsgebäuden sind dem Element Holz vor allem Räume wie Entwicklungsbüros zugeordnet, aber auch Restaurants und Cafés profitieren davon.
 
 Die acht Trigramme
 
Orientiert an den Himmelsrichtungen
 
Dieser Aspekt des Feng-Shui betrifft vor allem die Inneneinrichtung eines Hauses, aber auch die Wahl des Standortes. Die Kompass-Schule orientiert sich bei beidem an den Himmelsrichtungen. Diese werden in China nach verschiedenen Tieren benannt. Schildkröte für Norden, Vogel für Süden, Drache für Osten und Tiger für Westen. Den Hauptrichtungen fügen die Chinesen auf dem Kompass die vier »Ecken« hinzu, sodass Folgendes entsteht:
 
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| Nordwesten    | Norden     | Nordosten     |
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| Westen          |                | Osten           |
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| Südwesten     | Süden      | Südosten      |
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Die Trigramme stehen für Himmelsrichtungen
 
Diese acht Richtungen des Kompasses werden durch bestimmte Zeichen, die Trigramme dargestellt. Diese acht Trigramme sind heilige Zeichen. Sie befinden sich zum Beispiel auf der Fahne Südkoreas. Sie bestehen jeweils aus drei horizontalen Linien, die entweder durchgehend oder gebrochen sind. Die gebrochenen heißen Yin-Linien, die durchgehenden Yang-Linien. Jede der acht Varianten hat einen eigenen chinesischen Namen. Für die Anordnung der Trigramme auf dem Kompass wählten die Chinesen nun zwei Varianten aus. Sie bezeichneten sie mit »pränataler Himmel« und mit »postnataler Himmel«.
 
Die Bestimmung im Feng-Shui als komplexer Vorgang
 
Anhand der Trigramme nun, deren Name stets unverändert bleibt, kann man für den Einflussbereich eines jeden Trigramms in einem Haus die für einen Raum angemessene Aktivität finden, ob also in dem Raum gekocht, gearbeitet oder geschlafen werden soll. Dasselbe ist auch für Geschäftshäuser möglich. Wenn man weiß, dass jedem Trigramm auch Familienbeziehungen zugeordnet sind, sowie ein Symbol, eine Eigenschaft und ein Element, wird deutlich, welch komplexer Vorgang die Bestimmung anhand der acht Trigramme im Rahmen des Feng-Shui ist, ob es sich nun um die Geländeauswahl, die Standortwahl, die Zweckbestimmung der jeweiligen Räume sowie ihre Inneneinrichtung und farbliche Gestaltung handelt. So hat das Trigramm mit Namen Ch'ien das Symbol Himmel, steht bei der Familienbeziehung für Vater, besetzt als Eigenschaft die Autorität, gibt in der Sequenz des pränatalen Himmels den Süden, in der des postnatalen Himmels den Nordwesten an und hat als Element das Holz zugeordnet.
 
Literatur:
 
Chao-Hsiu Chen: Feng-shui. Gesund und glücklich wohnen in Buddhas Haus u. Garten. München 1996.
 Bernd Nossack: Raumsprache und Raumenergie. Feng Shui für Gesundheit u. Erfolg. Leipzig 1997.
 Günther Sator:Feng-shui, Leben und Wohnen in Harmonie. Die chinesische Kunst des gesunden Wohnens. München 1997.
 Sarah Shurety: Feng Shui. Harmonie im ganzen Haus. Praktische u. wirkungsvolle Ideen. Aus dem Englischen. Köln 1997.
 Thomas Fröhling und Katrin Martin: Feng-Shui für Beruf und Karriere. Mehr Erfolg, Harmonie u. Energie am Arbeitsplatz durch gezieltes Einrichten u. Gestalten. (München 1998.
 Johndennis Govert: Feng-Shui. Harmonie zwischen Himmel u. Erde. Aus dem Amerikanischen. Freiburg im Breisgau 1998.
 Günther Sator: Feng-shui, die Kraft der Wohnung entdecken und nutzen. Energieströme im Raum positiv lenken. So fördern Sie Gesundheit, Erfolg u. Wohlbefinden. München 1998.
 Derek Walters: Feng-Shui, die Kunst des Wohnens. Aus dem Englischen. Taschenbuchausgabe München 1998.
 Tim E. Braun: Feng Shui. Besser wohnen u. arbeiten in einem harmonischen Ambiente. (Köln 1999.
 Simon Brown:Feng Shui. Was Sie wirklich darüber wissen sollten. Aus dem Englischen. Lizenzausgabe München 1998.
 Günther Sator: Feng Shui am Arbeitsplatz Neuausgabe Wien 1999.


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