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CASTIGLIONE

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Castiglione: übersetzung

Castiglione
 
[kastiʎ'ʎoːne],
 
 1) Herzog von, französischer Marschall, Augereau, Pierre François Charles.
 
 2) Baldassare (Baldassarre) Graf, italienischer Schriftsteller und Diplomat, * Casatico (Mantua) 6. 12. 1478, ✝ Toledo (Spanien) 7. 2. 1529; stand lange Jahre im Dienst der Höfe von Urbino und Mantua und wurde 1525 von Papst Klemens VII. als Nuntius an den Hof Karls V. nach Spanien geschickt. Castiglione war u. a. befreundet mit Raffael, der sein Porträt (Louvre) malte, mit G. Romano, der sein Grabmal schuf, und mit P. Bembo. Dauernden Ruhm verdankt er seinem Werk »Il libro del cortegiano« (1528; deutsch »Der Hofmann«), das, in manchem noch mittelalterlichen Vorstellungen verpflichtet, in Dialogen das Bild des idealen Hofmannes zeichnete und das Menschenideal der Renaissance bestimmte: die Gestalt des »uomo universale«, des allseitig gebildeten, harmonischen Menschen.Das Werk wurde bald in fast alle europäische Sprachen übersetzt und hat wesentlichen Anteil an der Formung des Ideals des »honnête homme« in Frankreich, des »gentleman« in England, des »caballero« in Spanien; es ist auch als kulturhistorische Quelle bedeutend. Castiglione schrieb außerdem Gedichte im Renaissancestil sowie lateinische Epigramme und Elegien.
 
Ausgaben: Lettere, 2 Bände (1769-71); Il libro del Cortegiano, herausgegeben von V. Cian (41947); Il libro del Cortegiano, con una scelta delle opere minori di B. Castiglione, herausgegeben von B. Maier (1969).
 
Literatur:
 
E. Loos: B. C.s »Libro del Cortegiano«. Studien zur Tugendauffassung des Cinquecento (1955);
 
La corte e »Il cortegiano«, hg. v. C. Ossola u. A. Prosperi, 2 Bde. (Rom 1980);
 
C. The ideal and the real in Renaissance culture, hg. v. R. W. Hanning u. D. Rosand (New Haven, Conn., 1983).
 
 3) Giovanni Benedetto, genannt il Grechetto [-gre'ketto], italienischer Maler und Radierer, * Genua 1609, ✝ Mantua zwischen 1663 und 1665; arbeitete in Genua, Venedig, Rom und Mantua; malte meist biblische Themen mit lebensvollen Tierdarstellungen. In seinen etwa 70 Radierungen suchte Castiglione die Helldunkelwirkungen Rembrandts nachzuahmen; er entwickelte die Technik der Monotypie zur Meisterschaft.
 


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