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ELISABETH I. UND MARIA STUART

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Elisabeth I. und Maria Stuart
 
Elisabeth I. (1533-1603, Königin seit 1558) regierte England 44 Jahre lang. Ihre Herrschaft war innen- wie außenpolitisch dadurch gekennzeichnet, dass sie Extreme zu vermeiden suchte. So hat sie mit vielen europäischen Herrscherhäusern Heiratsverhandlungen führen lassen, ist jedoch keine Ehe eingegangen; diese hätte sie möglicherweise zu stark an die eine oder andere Seite der europäischen Konfliktparteien gebunden. Elisabeth kehrte nicht zu einer rigorosen Glaubenspolitik zurück, obwohl es an Herausforderungen von katholischer Seite nicht fehlte. Aber auch die Anhänger puritanischer und presbyterianischer Richtungen konnten sich gegen die von Heinrich VIII. geschaffene anglikanische Kirche nicht durchsetzen.
 
Elisabeth unterstützte zwar die rebellierenden Protestanten in Schottland, Frankreich und den Niederlanden, versuchte aber lange, eine direkte Konfrontation mit Spanien zu vermeiden. Das Verhältnis beider Länder war aufgrund der halbpiratischen Expeditionen englischer Kapitäne auf den Meeren und in den spanischen Kolonien der Neuen Welt, etwa von Sir Francis Drake, ohnehin schweren Belastungen ausgesetzt.
 
Eine Wende brachte das Jahr 1585, als Spanien und Frankreich ein Bündnis eingingen, um den Kampf gegen die französischen Hugenotten wieder aufzunehmen.Elisabeth schloss daraufhin einen Vertrag mit den gegen Spanien rebellierenden Niederlanden und entsandte ein Heer unter Graf Leicester zu deren Unterstützung. In dieser Situation entschloss sie sich 1587 auch zur Verurteilung und Hinrichtung von Maria Stuart, der schottischen Königin, die als Mittelpunkt der katholischen Opposition angesehen wurde.
 
Maria Stuart, die 1561, nach dem Tod ihres Gatten Franz II. von Frankreich, in das reformierte Schottland zurückgekehrt war, versuchte von dort aus, als Urenkelin Heinrichs VIII. ihre Ansprüche auf den englischen Thron geltend zu machen. Die Ehe mit ihrem katholischen Vetter Lord Darnley führte 1565 zu einem Aufstand der protestantischen Lords. Doch nach einer Verständigung mit den Adligen, der Ermordung ihres Ehemanns und ihrer Ehe mit dem Mörder, dem Earl of Bothwell, musste Maria Stuart zugunsten ihres Sohnes abdanken und floh 1568 nach England, wo sie fast zwei Jahrzehnte bis zu ihrer Hinrichtung unter Bewachung gehalten wurde.
 
Philipp II. von Spanien, den Maria statt ihres protestantischen Sohnes Jakob zu ihrem Nachfolger in Schottland und England ernannt hatte, rüstete nun zum entscheidenden Schlag gegen England eine riesige Invasionsflotte aus. Die Vernichtung der spanischen Armada vor der britischen Küste bedeutete einen Wendepunkt in der europäischen Geschichte.
 
Unter der Regierung Elisabeths wurden die Grundlagen für die spätere Stellung Englands im Welthandel gelegt. Auch die Künste, insbesondere das Theater, etwa durch die große Popularität der Dramen William Shakespeares (1564-1616) und Christopher Marlowes (1564-93), und die Musik erlebten im Elisabethanischen Zeitalter eine besondere nationale Blüte.


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