Gabès
[ga'bɛs], arabisch Qabis ['kaː-], Oasen-, Hafen- und Industriestadt in Südtunesien, an der Kleinen Syrte (auch Golf von Gabès genannt), am Nordufer des Oued Gabès, besteht aus fünf Ortschaften, 98 900 Einwohner. Gabès ist Verwaltungssitz des gleichnamigen Gouvernorats, hat Bahnverbindung (mit Tunis, Gafsa, Tripolis) und wurde als industrieller Entwicklungspol für Südtunesien ausgebaut mit dem Tiefseehafen Ghannouch (für Phosphatexport); Erdölraffinerie, chemische Industrie (Düngemittel, Phosphorsäure, Zellstoff), Zementfabrik, Textilindustrie (Teppiche); Wärmekraftwerk; Erdöl- und Erdgaspipelines von Al-Borma und Edjeleh (Algerien); seit 1980 Abbau von Erdöl- und Erdgaslagern vor der Küste; lebhafter Fremdenverkehr.- Gabès liegt im Zentrum einer 10 km2 großen Oase mit über 500 000 Dattelpalmen und bedeutendem Gemüse- und Obstbau.
Stadtbild:
Maler. Sukviertel, Moschee Sidi Driss (11. Jahrhundert) mit Kreuzgratgewölben über antiken Säulen, frühislamische Moschee mit Medrese.
Geschichte:
Gabès wurde als punische Handelsfaktorei gegründet und von den Römern (Tacapae) ausgebaut; seit dem 7. Jahrhundert erlangte es Bedeutung als Alterssitz von Sidi Boulbaba (dem Barbier des Propheten Mohammed) und durch den aufblühenden Transsaharahandel.