DAS ECHTE BLEIBT DER NACHWELT UNVERLOREN
Was glänzt, ist für den Augenblick geboren; das Echte bleibt der Nachwelt unverloren
Diese Ansicht wird sentenzhaft vom Dichter im »Vorspiel auf dem Theater« zu Goethes Faust I vertreten. Was er von der Dichtung sagt, gilt ganz allgemein. Der Glanz, der einer Sache anhaftet, hat oft nur Augenblickscharakter, während Echtes dauerhaft ist und sogar erst im Laufe der Jahre zur Vollendung reift. In den beiden vorhergehenden Versen heißt es entsprechend: »Oft, wenn es erst durch Jahre durchgedrungen,/Erscheint es in vollendeter Gestalt.«