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DER EXTREMSPORT

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Der Extremsport
 
Unter Extremsport wird das Ausüben außergewöhnlicher, zum Teil risikoreicher sportlicher Disziplinen verstanden, bei denen der Betreffende höchsten physischen und psychischen Belastungen ausgesetzt ist, die bis an die Grenzen der eigenen Leistungsfähigkeit gehen. Extremsportler versuchen, diese Grenzen immer weiter hinauszuschieben, ihre eigenen Leistungen zu steigern und die entsprechenden Sportgeräte weiterzuentwickeln. Solche Grenzversuche und -verschiebungen sind immer auch mit äußersten Gefahren für das eigene Leben verbunden. Nicht zuletzt deshalb wird diese Art von Extremsport auch als »Risikosport« bezeichnet. In der Regel setzen Extremsportler jedoch ihr Leben nicht leichtfertig aufs Spiel, sondern nehmen die Gefahren auf sich, um einzigartige Erfahrungen zu machen, den Elementen zu trotzen, sich selbst auf die Probe zu stellen oder einen neuen Rekord aufzustellen. Viele Extremsportarten beruhen auf herkömmlichen und Trendsportarten, die aber in extremer Form betrieben werden. Manche gehen auf Momente anderer Sportarten zurück, die auf andere Elemente übertragen werden. Extremsport lässt sich nach den tragenden Elementen in die Gruppen Extremsport zu Lande, in der Luft und im Wasser sowie kombinierter Extremsport, eine Kombination mehrerer Sportarten und Elemente, untergliedern.
 
 Extremsport zu Lande
 
BMX entstand in den 1970er-Jahren als miniaturisiertes »Motocross« für Fahrräder (daher der Name, der für »Bicycle-Moto-Cross« steht). In den 80er-Jahren entwickelte sich das Trickfahren mit zwei Extremformen: Während beim Geländespringen (»Big Air-Dirt«) die BMX-Fahrer im Gelände ihre hohen Sprünge und Luftkunststücke (»Air-Tricks«) ausführen, springen und wirbeln sie bei der vertikalen Variante (»Vert«) mit ihren Rädern auf einer halbrunden Metallrampe (»Halfpipe«) in einer Höhe bis zu über 6 m.
 
Eisklettern ist eine Sonderform des Bergsteigens, durchgeführt mit Eispickel, Hammer, Steigeisen, Eisschrauben und Sicherungsseil.Ein Wettbewerb des Eiskletterns ist z. B. das Speedklettern. Zunehmender Beliebtheit erfreut sich das Ersteigen gefrorener Wasserfälle.
 
Extremskifahren findet abseits der präparierten Skipisten statt, als schwieriges Gelände dienen besonders Steilhänge mit unberührtem Pulverschnee für Tiefschneefahrten oder mit hohen Buckeln und Felskanten für weite Luftsprünge. Speedskiing ist eine Hochgeschwindigkeitsabfahrt auf einer geraden Strecke, die über 3 km lang ist und ein Gefälle von 60 % aufweist. Der Speedskifahrer braucht außer Wagemut und Körperkraft auch ein stromlinienförmiges Outfit, insbesondere einen aerodynamisch optimierten Helm, der einer Flugzeugspitze gleicht und bis zu den Schultern reicht, und einen windschlüpfigen Spezialanzug. Die optimale Haltung kann der Speedskifahrer zwar gefahrlos im Windkanal üben, aber auf der Steilpiste kann ihm jeder kleine Fehler zum Verhängnis werden.
 
Inlineskating und Skateboarding als Extremsport: Beim Stuntskating benutzen die Skater eigens geschaffene Sportanlagen wie vergrößerte »Schüsseln«, »Röhren« und verschiedene Schanzen, um sich bevorzugt in der Vertikalen zu bewegen und unzählige Stunts zu bewerkstelligen. Am beliebtesten ist die »Halfpipe«, in der die Skater hin- und herfahren und an den beiden Steilstücken ihre waghalsigen Luftsprünge oder sonstigen Kunststücke in halsbrecherischer Höhe (bis zu 6 m) vollführen.
 
Klettern kann mit Hilfsmitteln wie Stöcken, Pickeln, Seilen, Haken und Gurten auf Fels oder auf Eis betrieben werden. Die extremste Form ist das Freiklettern (Freeclimbing), das auf Steighilfen oder in der riskanteren Variante Free-Solo-Climbing sogar auch auf Sicherungsmittel verzichtet. Während beim Fels- und Eisklettern der Aufstieg an steilen Felswänden durch Seile und Haken erleichtert oder ermöglicht wird, und die Kletterer dadurch gesichert sind oder sich auf die anderen Seilschaftsmitglieder verlassen können, ersteigen die Freikletterer die Felswände allenfalls mit Sicherungsseilen und sind allein auf ihre eigenen Fähigkeiten angewiesen. Beim Klettern ist weniger der hohe Gipfel als die steile Wand das Ziel; für das Extremklettern geeignete Gebiete müssen deshalb nicht unbedingt im Hochgebirge liegen. Der Schwierigkeitsgrad der Kletterrouten wird nach verschiedenen Klassifikationssystemen bewertet.
 
Mountainbiking in seiner Extremform ist in erster Linie das Bergabfahren (Downhill). In Kalifornien fuhren in den 1970er-Jahren Bewegungslustige mit umgerüsteten Fahrrädern Berge ab, und 1976 fand dort das erste Downhillrennen statt. Mit voll gefederten Hightechmountainbikes erreichen Extremsportler beim Downhill Geschwindigkeiten bis zu 100 km/h im abschüssigen und steinigen Gelände. Dementsprechend gefährlich sind Stürze. Höhere Geschwindigkeiten werden beim Speedbiking mit speziellen Mountainbikes auf schnee- und eisbedeckten Steilhängen mit etwa 60 % Gefälle erzielt.
 
Snowboarding als Extremsport: Hierzu bedarf es entweder extremer Pisten, spezieller Schanzen, exklusiver Funparks oder modifizierter »Halfpipes«. Bei Wettkämpfen auf Steilhängen ist Voraussetzung, dass man das Snowboard auch bei starker Schräglage oder großen Geschwindigkeiten beherrscht, um auch bei »Big-Air-Wettbewerben« nicht nur hohe, sondern vor allem kunstvolle Luftsprünge (»Airs«) absolvieren zu können. Dass das Snowboard einen seiner Ursprünge im Skateboard hat, zeigt sich nicht zuletzt an den Sportanlagen sowie bei vielen Fahr- und Sprungkunststücken. Sowohl die Nutzung von Funparks mit Bahnen, Schanzen und Hindernissen aller Art sowie von lang gestreckten »Halfpipes« als auch zahlreiche Tricks wie die »Airs« wurden vom Inlineskating und Skateboarding auf das Snowboarding übertragen. Gefahren drohen außer bei hohen Sprüngen vor allem im natürlichen Gelände durch Steinbrocken und Felsvorsprünge. Die Geschwindigkeiten bei Abfahrten lassen sich durch ein zusätzliches Segel erhöhen. Diese neuere Variante heißt Windsnowboarding. Bei günstigen Windverhältnissen kann man so auch bergauf segeln.
 
Ultramarathon umfasst die klassischen, weltweit verbreiteten Wettbewerbe 100-km- und 24-Stunden-Lauf, Läufe über 50 km, 100 Meilen, 1 000 km und 1 000 Meilen sowie 6-, 12-, 48-Stunden- und 6-Tage-Läufe.
 
Die international bedeutendsten, regelmäßig ausgetragenen Läufe sind der »Comrades-Marathon« in Südafrika (seit 1921, rund 90 km), der »100-km-Lauf von Biel« in der Schweiz (seit 1959) und der »Spartathlon« von Athen nach Sparta in Griechenland (seit 1983, 245 km; erstmals zurückgelegt 490 v. Chr.). Bisher längster Wettkampf ist der (unregelmäßig) stattfindende Transamerikalauf (»Trans America Race«) über rund 5 000 km von Huntington Beach/Kalifornien (Pazifischer Ozean) nach New York (Atlantischer Ozean).
 
 Extremsport zu Wasser
 
Langstreckenschwimmen in offenen Gewässern ist hochgradiger Ausdauersport unter wechselhaften und harten Bedingungen wie hohem Wellengang und starken Strömungen. Da die Schwimmer keine Schutzanzüge tragen, sind sie der Gefahr der Unterkühlung und Bedrohungen durch Meerestiere wie Quallen oder Haie ausgesetzt. Die Wettkampfstrecken betragen in der Regel 5-25 km.
 
Sporttauchen in Extremform: Der Tauchgang führt vornehmlich in möglichst große Tiefen. Beim Gerätetauchen werden mithilfe moderner Atemgeräte und Taucheranzüge Tiefen von annähernd 300 m erreicht. Gefahren beim Tieftauchen drohen vor allem durch den mit der Wassertiefe zunehmenden Druck (1 bar je 10 m), ferner durch Unterkühlung, Unterwasserströmungen, scharfkantige Felsen und Haie. Durch den erhöhten Druck kann in größeren Tiefen der »Tiefenrausch« auftreten, der sich u. a. in Bewusstseinsstörungen äußert. Zu schnelles Auftauchen kann die Taucherkrankheit auslösen, die u. a. zu Lähmungserscheinungen oder gar zum Tod führen kann.
 
Freediving
 
ist Extremtauchen ohne Sauerstoffgerät. Wettkämpfe werden in drei Klassen ausgetragen: In der »Fixed-Weight-Klasse« tauchen die Freediver nur aus eigener Kraft. In der »Variable-Weight-Klasse« darf zum Abstieg ein Ballast bis zu einem Drittel des Körpergewichts benutzt werden; die Taucher müssen nur aus eigener Kraft auftauchen. In der »No-Limits-Klasse« schließlich darf unbegrenzt Ballast zum Abstieg sowie eine Auftauchhilfe verwendet werden.
 
Surfen (auch Segel- oder Windsurfen genannt) in extremer Form gehört zu den beliebtesten Extremsportarten. In »Surfparadiesen«, in denen die Seitenwinde stark und die Wellenberge hoch sind, erreichen Spitzensurfer Geschwindigkeiten bis zu 100 km/h und Sprunghöhen bis zu 10 m, wobei sie sich überdies in der Luft überschlagen, um ihre Körperachse drehen oder sonstige Kunststücke vollführen.
 
Wellenreiten in extremer Form ist z. B. das Tow-in-Surfing. Dabei lassen sich die Surfer von schnellen Motorbooten in hohe Wellen ziehen, die sonst nicht zu bewältigen oder nicht zu erreichen wären. Freestylesurfer benutzen die Wellen bevorzugt als Schanzen, auf denen sie mit ihren Surfboards Tricks wie Luftsprünge und Drehungen ausführen.
 
Wildwassersport in extremer Form wird bevorzugt mit Kajaks oder Schlauchbooten betrieben. Kajaks sind für das Wildwasserfahren deshalb besonders geeignet, weil sie äußerst wendig sind und man sie nach dem Kentern aufrichten kann, ohne aussteigen zu müssen. Neben Stromschnellen sind bei Extremkajakfahrern auch Wasserfälle beliebt; Experten stürzen sich bis zu 15 m hohe Wasserfälle hinab.
 
Abenteuerlustige betreiben Riverrafting, das man auch im Trendsport kennt. Es wird meist in Gruppen mit großen, breiten Schlauchbooten durchgeführt und von vielen Spezialsportveranstaltern angeboten. Die Teilnehmer werden zwar mit der nötigen Schutzausrüstung wie Helm und Schwimmweste ausgestattet, sind aber, wenn sie über Bord gehen, trotzdem den Gefahren des Wildwassers ausgesetzt wie starken Strömungen und scharfkantigen Felsen.
 
 Extremsport in der Luft
 
Basejumping ist ein Sturz kopfüber aus großer Höhe von Felsvorsprüngen, Gebäuden, Staumauern, Brücken usw., wobei der Springer nach dem freien Fall einen Fallschirm auslöst.
 
Bungeejumping ist ein durch ein Seil gesicherter Sturz kopfüber aus großer Höhe (ab 50 m aufwärts), wobei das Gummiseil, mit dem der Springer durch abgepolsterte Fußschlaufen oberhalb der Knöchel verbunden ist, ein federndes Auspendeln bewirkt. Bei einer Absturzhöhe von z. B. 70 m werden etwa 30 m im freien Fall zurückgelegt, danach erfolgt das Abfedern; die erste Rückschnellhöhe beträgt rund 45 m. Varianten des Bungeejumpings sind »Helikopter-Bungeejumping«, bei dem der Sturz aus einem Hubschrauber (»Helikopter«) erfolgt, und - in Umkehrung des Bungee-Effektes - »Hot-Rocket-Bungee«, bei dem der Betreffende vom Boden aus von einem straff gespannten Seil katapultartig nach oben geschossen wird und dann an einem Kranausleger auspendelt. Bungeejumping erfolgt unter großen Sicherheitsmaßnahmen als Brücken- oder (zunehmend) Kranspringen.
 
Fallschirmspringen erlaubt, den freien Fall von großen Höhen lang anhaltend zu erleben. Dank der technischen Ausgereiftheit der Fallschirme und des hohen Standards der Ausbildung in Sprungschulen ist Fallschirmspringen ein relativ sicherer Sport geworden. Ursprünglich nur für den Notfall beim Ballonfahren gedacht, wurden Fallschirme bereits in den 1920er-Jahren als Sportgerät benutzt. Eine gewisse Gefahr birgt das Formationsspringen, bei dem mehrere Springer im freien Fall oder mit geöffnetem Schirm Figuren bilden, da sie dabei zusammenstoßen oder sich in den Leinen des Fallschirms verfangen können. Risikofreudige wie die »Basejumper« springen entweder unter schwierigen Bedingungen, z. B. von Gebäuden, Antennentürmen, Brücken und Felsen, oder verwenden wie die »Skysurfer« für den freien Fall ein Sportgerät.
 
Hängegleiten (auch Drachenfliegen genannt) bringt den Menschen seinem Traum vom Fliegen am nächsten. Hatte schon Leonardo da Vinci Flugmaschinen auf Papier entworfen, die den Hängegleitern ähneln, so gelang es 1893 Otto Lilienthal mit selbst entwickelten Hängegleitern vom Boden abzuheben. Den entscheidenden Auftrieb bekamen die Hängegleiter aber erst durch einen Tragflügel, der in den 1960er-Jahren im Auftrag der US-amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA entwickelt wurde und für Raumkapseln bestimmt war. Nach einigen kleinen Verbesserungen konnten Sporthängegleiter hergestellt werden, die leichter zu fliegen und zu steuern sind als die früheren Fluggeräte. Dies ermöglichte es auch »Normalsterblichen«, das Hängegleiten als Sport zu betreiben.
 
Skysurfing (auch Airsurfing genannt) ist eine Kombination von Fallschirmspringen und Surfen. Nach dem Absprung aus einem Flugzeug in 4 000 m Höhe gleitet der »Skysurfer« mit einem modifizierten Surfboard durch die Luft, bevor er seinen Fallschirm öffnet. Wie beim eigentlichen Surfen auf Meereswellenauf gleitet der Skysurfer auf Luftwellen, nur dass er sich dabei im freien Fall befindet und einen Fallschirm bei sich trägt. Er bewegt sich bei seinem steilen Gleitflug mit bis zu 200 km/h.
 
 Kombinierter Extremsport
 
Abenteuerrennen sind z. B. solche wie der »Raid Gauloises«, der jedes Jahr an einem anderen geeigneten Ort wie auf Borneo oder Madagaskar veranstaltet wird. Dabei müssen Fünferteams in mehreren Etappen etwa über hohe Berge steigen, unwegsame Sümpfe durchqueren, reißende Flüsse durchschwimmen und andere schwierige Strecken zurücklegen. Diese Tour gilt als Härtetest für Überlebenskämpfer; andere Abenteuerrennen folgen seinem Muster in abgeschwächter Form.
 
Canyoning führt durch unwegsame, sonst unzugängliche Schluchten an einem Wasserlauf entlang und beinhaltet extremsportliche Momente wie Abseilen, Klettern, Schluchtenwandern und Wildwasserschwimmen sowie Sprünge in Wildwasserbecken. In den 1990er-Jahren stieg es zur Trendsportart auf. Canyoningtouren werden seitdem von zahlreichen Sportveranstaltern angeboten. Zur Schutzausrüstung gehören Neoprenanzug, Helm, Sitzgurt und Sicherungsseil. Canyoning erlaubt, einen unberührten Bereich der wilden Natur hautnah zu erleben, birgt aber große Gefahren, so durch Steinschlag, Strömungen oder Gewitter.
 
Langtriathlon ist Ausdauersport in ausgeprägter Form, was sowohl die großen Distanzen der Disziplinen (3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42 km Laufen) als auch die oftmals erschwerenden Witterungsverhältnisse (hohe Temperatur und hohe Luftfeuchtigkeit, starker Wind usw.) betrifft. Der bekannteste Langtriathlon ist der jährlich auf Hawaii stattfindende »Ironman Hawaii«.
 
Der erste Europäer, der den »Ironman Hawaii« gewann, war der Deutsche Thomas Hellriegel (* 1971). Nach seinem Sieg 1997 (1995 und 1996 war er bereits Zweiter) gewann er 1999 auch den »Ironman USA« in Lake Placid.


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