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BABYLONISCHES REICH UND HAMMURAPIS REGIERUNG

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Babylonisches Reich und Hammurapis Regierung
 
Nachdem das neusumerische Reich der »3. Dynastie von Ur« unter dem Ansturm der Amoriter, semitischer Nomadenstämme aus dem Westen, um 1950 v. Chr. zerfallen war, bildeten sich wieder rivalisierende Einzelstaaten um mehrere Städte, so im Süden um Isin und Larsa, weiter im Norden um Eschnunna im Dijala-Gebiet und um Mari am mittleren Euphrat. Erst Hammurapi aus einer westsemitischen amoritischen Dynastie, der 1. Dynastie von Babylon, konnte durch eine geschickte Verbindung von Bündnispolitik, Handelsbeziehungen und Kriegszügen um 1700 wieder ein ganz Mesopotamien umfassendes Reich schaffen - diesmal mit der zuvor unbedeutenden Stadt Babylon als Zentrum.
 
Hammurapi, der von etwa 1728 bis 1686 herrschte, siegte über seinen Hauptgegner Rim-Sin von Larsa, unterwarf nach dem Tode Schamschi-adads I. Assyrien und schlug Mari unter Zimrilim und zerstörte es. Mit einer umsichtigen Politik im Innern verschaffte er dem Land eine wirtschaftliche Blütezeit. Von den zahlreichen erhaltenen Dokumenten, die Hammurapis Verwaltungstätigkeit bezeugen, ist das berühmteste der Codex Hammurapi (auch Gesetzbuch oder Gesetze Hammurapis genannt) auf einer Säule aus Diorit, die später nach Elam verschleppt und in Susa gefunden wurde. Sie gilt mit ihren 282 Rechtssätzen und aufgrund ihrer inneren Systematik als wichtigste Rechtssammlung des Alten Orients.In ihr wurden zwar ältere sumerische und babylonische Rechtstraditionen fortgeführt, doch knüpfte Hammurapi im Vergeltungsprinzip (Talionsprinzip) wohl mehr an semitisches Stammesrecht an - im Unterschied zum sumerischen, mehr auf Wiedergutmachung zielenden Recht. In Hammurapis Zeit mag wohl auch eine erste einheitliche Fassung des Gilgamesch-Epos entstanden sein.
 
Nach Hammurapis Tod konnten seine Nachfolger das von ihm geschaffene Reich nicht ganz erhalten. Südbabylon machte sich selbstständig und wurde von einer Dynastie des Meerlands beherrscht. Als neuer, immer gefährlicher werdender Angreifer erschien das Volk der Kassiten (oder Kossäer) aus dem Bergland im Nordosten, dem Sagrosgebirge. Durch den überraschenden Kriegszug des Hethiterkönigs Mursili I. (er herrschte von ca. 1560 bis 1531/30), der Babylon 1531 zerstören ließ, wurde das Reich so geschwächt, dass die Kassiten das Land erobern und die Macht übernehmen konnten. Damit endete die Epoche der altbabylonischen Zeit, in der Hammurapi dem semitischen Element zur Selbstverwirklichung als kulturelle Kraft verholfen hatte.
 
Das Reich der Kassiten spielte neben dem churritischen Mitanni-Reich in Obermesopotamien und dem aufstrebenden Assyrien keine bedeutende Rolle und musste sich zeitweise assyrisches Eingreifen gefallen lassen. Doch stand es im 14. Jahrhundert mit den ägyptischen Pharaonen und den hethitischen Königen in formal gleichberechtigtem diplomatischem Verkehr. Um 1160 bereitete ein Angriff Elams der Kassitenherrschaft ein Ende, die in kultureller Hinsicht das übernommene sumerisch-babylonische Erbe gewahrt und gepflegt hatte.


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