DENN NICHTS IST GROß, WAS NICHT WAHR IST
Denn nichts ist groß, was nicht wahr ist
Das Zitat ist der Schlusssatz aus Gotthold Ephraim Lessings (1729-1781) 30. Stück der »Hamburgischen Dramaturgie« vom 11. August 1767. Der Autor wertet damit am Beispiel der Kleopatra die Helden der corneilleschen Tragödie ab. »Nicht wahr« bedeutet bei Lessing »unnatürlich, gekünstelt«; er bezieht sein Diktum auf den Stolz als Motivation der corneilleschen Kleopatra, wo Eifersucht seiner Ansicht nach natürlicher, »wahrer« gewesen wäre. Das Zitat wird heute im allgemeineren Sinne verwendet; man drückt damit aus, dass wahre Größe nicht auf Lüge, auf falschen Schein gegründet sein kann.