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BÜLOW

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Bülow: übersetzung

Bülow
 
[-lo], mecklenburgisches Adelsgeschlecht, seit 1229 als Vasallen der Fürsten von Mecklenburg urkundlich bezeugt. Vertreter:
 
 1) Bernhard Ernst von, Diplomat, * Cismar (heute zu Grömitz) 2. 8. 1815, ✝ Frankfurt am Main 20. 10. 1879, Vater von 2); war als Staatssekretär des Auswärtigen Amts einer der wichtigsten Mitarbeiter O. von Bismarcks.
 
 2) Bernhard Heinrich Martin Graf (seit 1899), Fürst (seit 1905) von, Politiker, * Klein-Flottbek (heute zu Hamburg) 3. 5. 1849, ✝ Rom 28. 10. 1929, Sohn von 1); trat 1874 in den diplomatischen Dienst und machte rasch Karriere. Seine Berufung zum Staatssekretär des Auswärtigen (Oktober 1897) sowie zum Reichskanzler (Oktober 1900) ging auf den Einfluss des kaiserlichen Intimus Philipp Graf zu Eulenburg zurück.Mit seiner Ernennung wurde ein Zustand chronischer Führungsschwäche beendet, der durch die Spannungen zwischen Kaiser Wilhelm II. und den Reichskanzlern G. L. Graf von Caprivi und C. Fürst zu Hohenlohe-Schillingsfürst entstanden war. Gezwungen, ohne parlamentarische Mehrheit seine Regierungsziele zu verfolgen, verstand es Bülow mit großem diplomatischem und taktischem Geschick, sich jeweils einer regierungsfähigen Mehrheit zu versichern (»Politik der mittleren Linie«) und gleichzeitig dem monarchischen Selbstbewusstsein Wilhelms zu schmeicheln.
 
In der Außenpolitik teilte er mit seinem Berater F. von Holstein die Meinung, dass ein Krieg zwischen Großbritannien und Russland unvermeidbar sei und Deutschland sich daher eine Politik der freien Hand erlauben könne. Zudem legte er das Deutsche Reich auf eine gegen Großbritannien gerichtete Flottenpolitik fest. Als obersten Grundsatz seiner Außenpolitik bezeichnete er treues Zusammenstehen mit Österreich-Ungarn (»Nibelungentreue«). Die Folge war eine krisenreiche Entwicklung, die das Deutsche Reich bündnispolitisch isolierte: Scheitern der deutsch-britischen Bündnisgespräche (1898 sowie 1900/01), britisch-französische Entente (1904), Erste Marokkokrise (1905/06), britisch-russische Entente (1907) sowie die bosnische Annexionskrise (1908/09).
 
In der Innenpolitik vermochte Bülow den tiefen Gegensatz zwischen Konservativen, Zentrum und Sozialdemokraten nicht zu überbrücken. Seine Stellung zum Kaiser wurde durch die Daily-Telegraph-Affäre erschüttert und dann in der Behandlung der preußischen Wahlrechtsfrage sowie der Reichsfinanzreform unhaltbar, sodass er im Juni 1909 (nach Zerfall des Bülow-Blocks) seinen Abschied nehmen musste. Im Winter 1914/15 ging er als Sonderbotschafter nach Rom und suchte vergeblich, Italien vom Kriegseintritt abzuhalten.
 
Bülow hinterließ ein umfangreiches, literarisch brillantes, inhaltlich aber oft apologetisches Erinnerungswerk: »Denkwürdigkeiten« (4 Bände, herausgegeben von F. X. von Stockhammern, 1930-31).
 
Literatur:
 
F. Hiller von Gaertringen: Fürst B.s Denkwürdigkeiten (1956);
 B. Vogel: Dt. Rußlandpolitik. Das Scheitern der dt. Weltpolitik unter B. 1900-1906 (1973);
 P. Winzen: B.s Weltmachtkonzept (1977);
 W. Baumgart: Dtl. im Zeitalter des Imperialismus 1890-1914 (51986);
 G. Fesser: Reichskanzler Bernhard Fürst v. B. (1991).
 
 3) Eduard von, Schriftsteller, * Schloss Berg bei Eilenburg 17. 11. 1803, ✝ Schloss Ötlishausen (Kanton Thurgau) 16. 9. 1853; war in Dresden (1828-42) mit Elisa von der Recke und L. Tieck befreundet; siedelte 1849 in die Schweiz über; Erzähler, Übersetzer A. Manzonis.
 
Werke: Novellen, 3 Bände (1846); Heinrich von Kleist's Leben und Briefe (1848).
 
Herausgeber: Das Novellenbuch, 4 Bände (1833-36).
 
 4) Friedrich Wilhelm Graf (seit 1814) Bülow von Dẹnnewitz, preußischer General, * Falkenberg (Landkreis Stendal) 16. 2. 1755, ✝ Königsberg (Pr) 25. 2. 1816; nahm an den Kriegen von 1792-95 und 1806/07 teil. Als interimistischer Generalgouverneur Ostpreußens 1812-13 bereitete er die Erhebung Preußens vor, schützte als Generalleutnant unter J. B. Bernadotte Berlin 1813 vor den Franzosen (Siege bei Luckau, Großbeeren und Dennewitz). Bülow war an der Leipziger Völkerschlacht 1813 und dem Sieg bei Waterloo 1815 entscheidend beteiligt.
 
 5) Hans Graf (westfälischer Grafenstand 1810 und preußischer Grafenstand 1816), preußischer Minister, * Essenrode (heute zu Lehre, Kreis Helmstedt) 14. 7. 1774, ✝ Bad Landeck 11. 8. 1825; war nach Eintritt in die preußische Verwaltung 1808-11 Finanzminister des Königs Jérôme von Westfalen, 1813-17 preußischer Finanzminister und 1817-25 Minister für Handel und Gewerbe, wobei er die wirtschaftliche Entwicklung, v. a. die Industrialisierung Preußens positiv beeinflusste. Eine geplante Steuerreform konnte er mit Ausnahme des Zollgesetzes (1818) sowie der Weserschifffahrtgesetze (1823) nicht durchsetzen. 1825 wurde er Oberpräsident von Schlesien.
 
 6) Hans Guido Freiherr von, Dirigent und Pianist, * Dresden 8. 1. 1830, ✝ Kairo 12. 2. 1894; studierte u. a. bei F. Wieck und F. Liszt. Bülow setzte sich auf Konzertreisen in Europa und Amerika für R. Wagner, später für J. Brahms und P. I. Tschaikowsky ein. 1867 wurde er Hofkapellmeister und Direktor der Königlichen Musikschule in München, war 1877-79 Kapellmeister des Hoftheaters in Hannover, 1880-85 Hofmusikintendant des Herzogs von Meiningen und nach 1887 Leiter der Abonnementskonzerte in Hamburg und Dirigent der Berliner Philharmoniker. Bülow dirigierte die Uraufführungen von Wagners »Tristan und Isolde« (1865) und »Meistersinger« (1868) am Hoftheater in München. Seiner ersten Eheschließung (1857) mit Cosima, der Tochter Liszts, die ihn 1870 um Wagners willen verließ, folgte 1882 eine zweite Ehe mit der Hofschauspielerin Marie Schanzer (* 1857, ✝ 1941). Bülow gilt als einer der ersten modernen Orchesterdirigenten, der eine sorgfältige Analyse zur Grundlage seiner Werkinterpretation machte.
 
Ausgabe: Briefe und Schriften, herausgegeben von Marie von Bülow, 8 Bände (1-21896-1908).
 
 7) Kurd Edgar Bodo von, Geologe, * Allenstein 20. 7. 1899, ✝ Rostock 30. 5. 1971; ab 1921 an der Preußischen Geologischen Landesanstalt, 1935-46 und ab 1952 Professor in Rostock. Bülow befasste sich v. a. mit der Quartärgeologie des Norddeutschen Tieflandes, zuletzt auch mit der Geologie des Mondes (»Die Mondlandschaften«, 1969).
 
 8) Vicco von, Cartoonist, Loriot.


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Bülow: übersetzung

Herkunftsname zu dem mehrfach in Mecklenburg vorkommenden Ortsnamen Bülow.
Bekannte Namensträger: Hans Guido von Bülow, deutscher Dirigent und Pianist (19.Jh.); der deutsche Cartoonist und Schriftsteller Loriot (20./21.Jh.) heißt eigentlich Bernhard Victor von Bülow.


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