Значение слова "JORDAN" найдено в 34 источниках
найдено в "Universal-Lexicon"
Jordan: übersetzung

Jọr|dan 〈m.; -s; unz.; in der umg. Wendung〉 über den \Jordan (gegangen) sein tot sein [nach dem Fluss im ehemaligen Palästina]

* * *

Jọr|dan, der; -[s]:
Fluss in Israel u. Jordanien:
über den J. gehen (verhüll.; sterben; sein Leben bei etw. verlieren; in der religiösen Literatur bes. des Pietismus wurde der Übergang der Israeliten über den Fluss Jordan oft als Eintritt ins Himmelreich aufgefasst u. damit zum Symbol des Sterbens; das den Israeliten versprochene Gelobte Land wird mit dem Himmelreich verglichen).

* * *

I
Jọrdan
 
der, hebräisch Jardẹn, arabisch Al-Ụrdunn, größter Fluss Israels und Jordaniens sowie tiefstgelegener Fluss der Erde; durchfließt den Jordangraben und mündet in das Tote Meer; sein Tal ist 252 km lang, sein Lauf durch Mäander rd. 330 km lang; Einzugsgebiet 18 000 km2. Der Jordan entsteht im nördlichen Huletal durch die Vereinigung der drei im Hermongebirge entspringenden Quellflüsse Nahal Dan, Nahal Hermon (arabisch Banias) und Nahal Senir (arabisch Hasbani), fällt vom Huletal von 70 m über dem Meeresspiegel in einem tief eingeschnittenen Kerbtal auf 209 m unter dem Meeresspiegel ab und durchfließt dann den See Genezareth.Durch den Zufluss des Jarmuk wird kurz unterhalb des Sees seine Wasserführung fast verdoppelt. Von hier bis zu seiner Mündung ins Tote Meer fließt der Jordan in vielen Mäandern, von subtropischen Galeriewäldern gesäumt, in der Senke des Jordangrabens. Er ist nicht schiffbar.
 
Als einzige ergiebige und das ganze Jahr über verfügbare Wasserquelle in einem überwiegend wüstenhaften Umland ist der Jordan für Jordanien und Israel von größter Bedeutung. Nach der Gründung des Staates Israel (1948) kam es zu Kontroversen zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarstaaten um die Nutzung des Jordanwassers. 1955 wurde ein inoffizielles Abkommen über die Teilung des Jordanwassers unter die Anrainer geschlossen (Johnston-Plan, von den USA garantiert und noch heute in Kraft). Ihm zufolge baute Israel die Kinnereth-Negev-Wasserleitung und Jordanien den Ost-Ghor-Kanal, der das Wasser des Jarmuk und der östlichen Nebenflüsse des Jordan sammelt. Seit dem Sechstagekrieg (1967) befinden sich die Jordanquellen (mit Ausnahme des Hasbani in Libanon) unter israelischer Kontrolle.
 
In der biblischen Überlieferung spielen der Jordan und seine Furten eine große Rolle, so etwa Josua 1-4 (Landnahme der Israeliten in Kanaan) und Markus 1, 2-8 (Taufe Jesu im Jordan durch Johannes).
 
II
Jọrdan,
 
1) Ernst Pascual, Physiker, * Hannover 18. 10. 1902, ✝ Hamburg 31. 7. 1980; Professor in Rostock (1929-44), Berlin und Hamburg (seit 1947), 1957-61 Mitglied des Bundestags für die CDU. Jordan formulierte mit M. Born und W. Heisenberg die Matrizenmechanik und wurde damit zum Mitbegründer der Quantenmechanik. 1926 gab er unabhängig von P. A. M. Dirac eine wahrscheinlichkeitstheoretische Interpretation für diese Theorie. Spätere Arbeiten galten der Quantenelektrodynamik, der Relativitätstheorie und der Kosmologie, aber auch philosophischen Problemen der Quantenmechanik (z. B. mit der Deutung der »Komplementarität«) und deren Anwendung in der Biologie.
 
Werke: Elementare Quantenmechanik (1930, mit M. Born); Die Physik des 20. Jahrhunderts (1936); Schwerkraft und Weltall (1952); Der Naturwissenschaftler vor der religiösen Frage (1963); Albert Einstein (1969).
 
 2) [ʒɔr'dã], Marie Ennemond Camille, französischer Mathematiker, * Croix-Rousse (heute zu Lyon) 5. 1. 1838, ✝ Paris 21. 1. 1922; zunächst Tätigkeit als Ingenieur, 1873-1912 an der École polytechnique in Paris (1876 Ernennung zum Professor), ab 1883 auch am Collège de France. Von seinen Beiträgen zu fast allen Gebieten der Mathematik sind seine Arbeiten zur Topologie (kombinatorische Untersuchungen über Polyeder, jordanscher Kurvensatz und Begriff der Homotopie), zur Analysis (Integralbegriff) und zur Gruppentheorie (Auflösbarkeit endlicher Gruppen, Endlichkeitssätze, jordan-hölderscher Satz) bekannt geblieben. Im Zusammenhang mit gruppentheoretischen Fragen beschäftigte sich Jordan auch intensiv mit Kristallographie.
 
Ausgabe: Œuvres, herausgegeben von J. Dieudonné, 4 Bände (1961-64).
 
 3) [dʒɔːdn], Michael (»Air«), amerikanischer Basketballspieler, * Brooklyn 17. 2. 1963; ; gewann bei den Olympischen Spielen 1984 mit der USA-Mannschaft die Goldmedaille, anschließend Wechsel ins Profilager; 1991, 1992 und 1993 mit den »Chicago Bulls« NBA-Meister und 1992 in Barcelona mit dem »Dreamteam« Olympiasieger. Im Oktober 1993 trat Jordan inzwischen Symbol der amerikan Sportjugend - vom Basketball zurück und wurde Anfang 1994 Profibaseballspieler bei den »Chicago White Sox«. Nach sportlichen Enttäuschungen kehrte Jordan im Frühjahr 1996 zum Basketball zurück und wurde mit den »Bulls« nochmals NBA-Meister 1996, 1997 und 1998. Nach seinem Rücktritt Anfang 1999 folgte im Oktober 2001 ein erneutes Comeback, diesmal bei den Washington Wizards.
 
 
 4) [dʒɔːdn], Neil, irischer Schriftsteller und Filmregisseur, * Sligo 25. 2. 1950; Autor meisterhafter Romane, Kurzgeschichten, schreibt außerdem Drehbücher; dreht (seit 1983) Filme in Irland und auch in den USA.
 
Werke: Roman: Sunrise with sea monster (1994; deutsch Nocturno).
 
Kurzgeschichten: Night in Tunesia, and other stories (1976); The past (1980); The dream of a beast (1983).
 
Filme: Angel - Straße ohne Engel (1983); Die Zeit der Wölfe (1984); Mona Lisa (1986); High Spirits (1987); Miracle - Ein geheimnisvoller Sommer (1990); The Crying Game (1992); Interview mit einem Vampir (1994); Michael Collins (1996).
 
 5) Sylvester, Staatsrechtslehrer und Politiker, * Omes (heute zu Axams, bei Innsbruck) 30. 12. 1792, ✝ Kassel 15. 4. 1861; seit 1821 Professor in Marburg. In der kurhessischen Ständeversammlung hatte er führenden Anteil an der Ausarbeitung der liberalen Verfassung von 1831. Jordan wurde wegen hochverräterischen Unternehmungen 1839 verhaftet, 1845 freigesprochen; 1848 war er Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung, nachdem er vorher bereits einer der Vizepräsidenten des Vorparlaments gewesen war. In Theorie und Praxis verfocht er den entschiedenen Liberalismus.
 
Werke: Versuche über allgemeines Staatsrecht (1828); Lehrbuch des allgemeinen und deutschen Staatsrechts (1831).
 
Literatur:
 
M. Bullik: Staat u. Gesellschaft im hess. Vormärz (1972).
 
 6) Wilhelm, Schriftsteller und Politiker, * Insterburg 8. 2. 1819, ✝ Frankfurt am Main 25. 6. 1904; war nach Studium der Theologie und Philosophie Journalist in Leipzig, Bremen, Paris, Berlin; schloss sich als Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung 1848/49 erst der Linken, dann der Erbkaiserlichen Partei an; 1848/49 war er Ministerialrat für Marineangelegenheiten im Reichsministerium für Handel. Jordan, ein typischer Vertreter des selbstbewussten Bürgertums der Bismarckzeit, war erfolgreich als Vortragskünstler seiner eigenen Dichtungen, besonders des Doppelepos in Stabreimen »Die Nibelunge« (1867-74, 4 Teile); übersetzte Werke von Shakespeare, Homer, Sophokles und Dante.
 
Weitere Werke: Demiurgos. Ein Mysterium, 3 Bände (1852-54); Die Sebalds, 2 Bände (1885, Roman); Deutsche Hiebe (1891, Gedichte).
 
 7) Wilhelm, Geodät, * Ellwangen (Jagst) 1. 3. 1842, ✝ Hannover 17. 4. 1899; ab 1868 Professor in Karlsruhe, ab 1881 in Hannover, machte sich um das deutsche Vermessungswesen verdient (»Handbuch der Vermessungskunde«, 2 Bände, 1877-78).

* * *

Jọr|dan, der; -[s]: Fluss in Israel u. Jordanien: *über den J. gehen (verhüll.; sterben; sein Leben bei etw. verlieren; in der religiösen Literatur bes. des Pietismus wurde der Übergang der Israeliten über den Fluss Jordan oft als Eintritt ins Himmelreich aufgefasst u. damit zum Symbol des Sterbens; das den Israeliten versprochene Gelobte Land wird mit dem Himmelreich verglichen): Dass ich dabei (= beim Arbeiten mit elektrischem Strom) über den J. ging, ist echter Mist (Plenzdorf, Leiden 16).


T: 126