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ATLANTISCHER OZEAN

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Atlantischer Ozean: übersetzung

Atlantik; großer Teich (umgangssprachlich)

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At|lạn|ti|scher Oze|an, der Atlantische Ozean; des Atlantischen Ozeans:
Ozean, der den amerikanischen Kontinent von Europa u. Afrika trennt.

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Atlạntischer Ozean,
 
Atlạntik, der zweitgrößte der drei Ozeane, trennt Nordasien, Europa und Afrika von Amerika.
 
 Grenzen und Größe
 
Der Atlantische Ozean ist im Südosten durch den Meridian von Kap Agulhas (20º östliche Länge) gegen den Indischen Ozean, im Südwesten durch die Linie Kap Hoorn-Süd-Shetland-Inseln-Antarkt. Halbinsel und im Norden durch die Beringstraße gegen den Pazifischen Ozean abgegrenzt. Zum Nordatlantischen Ozean (nördlich des Äquators) gehören als Mittelmeere das Europäische Mittelmeer (einschließlich Schwarzes Meer), das Arktische Mittelmeer (mit Nordpolarmeer, Barentssee, Baffinmeer, Hudsonbai), das Amerikanische Mittelmeer (mit Karibischem Meer und Golf von Mexiko) und die Ostsee, als Randmeere die Nordsee, der Ärmelkanal, die Irische See und der Sankt-Lorenz-Golf.Der Atlantische Ozean nimmt ohne Nebenmeere (Mittel- und Randmeere) 84,11 Mio. km2 ein und enthält 322,98 Mio. km3 Wasser, mit Nebenmeeren 106,57 Mio. km2 und 350,91 Mio. km3 Wasser.
 
 Tiefen
 
Die mittlere Tiefe des Atlantischen Ozeans beträgt 3 293 m (mit Nebenmeeren) beziehungsweise 3 844 m (ohne Nebenmeere); größte Tiefe (9 219 m) ist die Milwaukeetiefe im Puerto-Rico-Graben. 32,5 % des Atlantischen Ozeans (ohne Nebenmeere) sind 4 000 bis 5 000 m tief. Die Kontinente sind umgeben von flachen Meeresgebieten (Schelf) wechselnder Breite mit Tiefen bis 200 m. Ein zusammenhängendes unterseeisches Gebirge (Mittelatlantischer Rücken), von dem einige Gipfel über die Meeresoberfläche herausragen (z. B. Island, Azoren), durchzieht den Atlantischen Ozean vom Nordpolarmeer bis 50º südliche Breite. Zusammen mit einigen Querrücken gliedert es den Atlantischen Ozean in große Tiefseebecken, aus deren gleichförmiger Tiefe nur vereinzelte unterseeische Kuppen (z. B. Große Meteorbank, 275 m unter dem Meeresspiegel) aufragen.
 
 Meeresboden
 
Die Ablagerungen (Sedimente) am Meeresboden stammen überwiegend von marinen Lebewesen. 47 % des Bodens sind mit Globigerinenschlamm, 18 % mit rotem Tiefseeton, 5 % mit Diatomeenschlamm bedeckt; die restlichen Sedimente sind vorwiegend festländischen Ursprungs. Die Sedimente haben Schichtdicken von mehreren hundert bis zu rd. 9 000 m. Seismische Untersuchungen, zum Teil gestützt durch Tiefseebohrungen, ergaben, dass im Bereich des Mittelatlantischen Rückens die Erdkruste aus einer mehrere Kilometer dicken Basaltschicht besteht, die im Allgemeinen nur von geringmächtigen Sedimenten bedeckt ist. Der Mittelozeanische Rücken ist ein Dehnungsbereich im Sinn des Sea-Floor-Spreading, gekennzeichnet durch Erdbeben und einen erhöhten Wärmefluss. Die vulkanischen Inseln des Atlantischen Ozeans folgen in ihrer Anordnung größtenteils diesem Rücken. Nach jüngsten Erkenntnissen setzte von dieser Geofraktur aus vor rd. 150 Mio. Jahren die Bildung des Atlantischen Ozeans ein, als Folge des Auseinanderdriftens Eurafrikas und Amerikas. (Plattentektonik)
 
 Klima
 
Wind und Lufttemperatur sind im Wesentlichen zonal und symmetrisch zum meteorologischen Äquator (rd. 5º nördliche Breite), der in einer Zone schwachen Windes (Mallungen) liegt, verteilt. An die Mallungen schließen sich polwärts nacheinander an: die ausgedehnten Passatzonen mit sehr beständigen Winden aus östlicher Richtungen, die schwachwindigen Roßbreiten, die Westwindzonen mit starken, sehr veränderlichen Winden und die Polarzonen mit meist östlichen Winden. Tropische Wirbelstürme (Hurrikane) treten nur im westlichen Nordatlantischen Ozean auf. Die Lufttemperatur ist im Südatlantischen Ozean niedriger als im Nordatlantischen Ozean, in den Tropen und Subtropen auf den Ostseiten niedriger als auf den Westseiten. Die Westwindzonen und Mallungen sind niederschlagsreich, die östlichen Passatzonen dagegen sehr regenarm. Hohe Nebelhäufigkeit herrscht in Gebieten, wo das Wasser kälter als die Luft ist, z. B. auf der Großen Neufundlandbank und vor Südwestafrika.
 
 Meeresströmungen
 
Die Passate führen zur Ausbildung der subtropischen antizyklonalen Stromwirbel, die im Wesentlichen symmetrisch zum meteorologischen Äquator liegen (Meeresströmungen, Karte). Der subtropische Wirbel des Nordatlantischen Ozeans besteht aus: Nordäquatorialstrom, Karibenstrom, Antillenstrom, Floridastrom, Golfstrom, Nordatlantische Strom, Portugalstrom und Kanarenstrom; der des Südatlantischen Ozeans aus: Südäquatorialstrom, Brasilstrom, Westwinddrift und Benguelastrom. Zwischen Nord- und Südäquatorialstrom verläuft der ostwärts gerichtete nordäquatoriale Gegenstrom, der sich in den Guineastrom fortsetzt. Der Nordatlantische Strom ist Teil des subpolaren zyklonalen Wirbels im Nordatlantischen Ozean, der außerdem aus dem Norwegischen Strom, Westspitzbergenstrom, Ostgrönlandstrom, Westgrönlandstrom und dem kalten Labradorstrom besteht. Er ist wegen der mit ihm verbundenen Wärmetransporte von entscheidendem Einfluss auf das europäische Klima und daher Gegenstand besonders intensiver Untersuchungen, an denen Deutschland stark beteiligt ist. Im Südatlantischen Ozean gibt es keinen subpolaren Wirbel. Statt dessen durchquert der Antarktische Zirkumpolarstrom den Ozean. Unterströme werden im Bereich der Randströme, wie Golf- und Kanarenstrom, sowie im äquatorialen Stromsystem beobachtet.
 
 Oberflächentemperatur
 
Das wärmste Wasser (27-28 ºC) liegt im Bereich des meteorologischen Äquators. Die Meeresströmungen bewirken eine Ansammlung warmen Wassers auf der Westseite des Nordatlantischen Ozeans im Bereich von 0º bis 35º nördliche Breite und auf der Ostseite im Bereich nördlich von 35º nördlicher Breite Der Nordatlantische Ozean ist auf der Ostseite bis 77º nördliche Breite das ganze Jahr eisfrei, auf der Westseite dagegen nur bis 45º nördlicher Breite. Das relativ warme Wasser wird im Norden durch die subarktische Front und im Süden durch die subantarktische Front begrenzt, wo es mit dem kalten Wasser (bis unter —1 ºC) der polaren Bereiche zusammentrifft.
 
 Oberflächensalzgehalt
 
Der Oberflächensalzgehalt ist in den regenreichen Mallungen relativ gering (unter 35 ‰), in den niederschlagsarmen Roßbreiten relativ hoch (über 37 ‰). In der Westwindzone des Nordatlantischen Ozeans beträgt er etwa 35 ‰, in der des Südatlantischen Ozeans etwa 34 ‰.
 
 Eisverhältnisse
 
Das Nordpolarmeer ist im Winter vollständig (im Sommer weitgehend) von Meereis bedeckt, das in Schollen zerbrochen und teilweise zu Packeiswällen zusammengeschoben ist. Die Hauptbildungsstätte des arktischen Meereises ist die Laptewsee in Nordsibirien. Von dort wandert das Meereis durch die Transpolardrift in den atlantischen Sektor. Das Packeis, das weitgehend frei von Eisbergen ist, dringt zwischen Grönland und Spitzbergen südwärts vor. Die grönländischen Gletscher erzeugen Eisberge, die vom Labradorstrom südwärts bis zur Großen Neufundlandbank und darüber hinaus (bis etwa 37º nördliche Breite) transportiert werden. Im Südatlantischen Ozean dringt das Eis im Winter bis etwa 50º südliche Breite vor. Große Tafeleisberge vom antarktischen Schelfeis treten bis etwa 35º südliche Breite auf.
 
 Gezeiten
 
Die Gezeiten des Atlantischen Ozeans sind überwiegend halbtägig, nur im Golf von Mexiko, im Bereich der Kleinen Antillen und an einem kleinen Teil der südamerikanischen Küste (zwischen São Paulo und Buenos Aires) eintägig. Der mittlere Springtidenhub liegt im offenen Atlantischen Ozean bei 1 m. Auf den Schelfen nimmt er stellenweise bedeutend höhere Werte an. In der Bahía Grande vor Patagonien, im Golf von Saint-Malo im Ärmelkanal und im Bristolkanal liegt er zwischen 9 und 12 m; im Inneren der Fundybai im Golf von Maine erreicht er mit 14 bis 15 m die größten Werte im gesamten Weltmeer.
 
 Wirtschaftliche Nutzung
 
Die Schelfe haben als Lagerstätten von Erdöl und Erdgas sowie als Hauptfanggebiet der Hochseefischerei erhebliche wirtschaftliche Bedeutung. Die Erträge der Seefischerei im Atlantischen Ozean (mit Nebenmeeren) fielen von (1987) 26,12 Mio. t auf (1993) 23,30 Mio. t (23 % des Weltertrags). Davon entfielen (1993) mit 13,17 Mio. t 56,5 % auf den Nordatlantischen Ozean. Der Anteil von Deutschland betrug (1993) 316 400 t. Am häufigsten gefangene Fische sind Lodde, Kabeljau und Hering.
 
 Erforschung
 
Die systematische ozeanographische Erforschung des Atlantischen Ozeans begann mit der britischen »Challenger«-Expedition 1873-76. An weitere Forschungsfahrten einzelner Schiffe (z. B. die deutsche »Meteor«-Expedition 1925-27) schlossen sich dann internationale Forschungsprojekte mit vielen gleichzeitig eingesetzten Schiffen an, z. B. im Internationalen Geophysikalischen Jahr 1957-58. In neuerer Zeit wird die Erforschung hauptsächlich durch ausgelegte Messsysteme und Verfahren der Fernerkundung mittels Satelliten und von Flugzeugen aus betrieben.
 
Literatur:
 
G. Schott: Geographie des A. O.s (31942, Nachdr. 1944);
 
The ocean basins and margins, hg. v. A. E. Nairn u. F. G. Stehli, Bd. 1 u. 2 (New York 1973-74);
 K. F. George: The Atlantic Ocean. History and oceanography of the bridge between two worlds (New York 1977);
 
Hb. des A. O.s, hg. vom Dt. Hydrograph. Inst. (51981);
 V. M. Litvin: The morphostructure of the Atlantic Ocean floor (a. d. Russ., Dordrecht 1984);
 K. O. Emery u. E. Uchupi: The geology of the Atlantic Ocean (1985).
 
Weitere Literatur: Meereskunde.
 


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