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ENTZÜNDUNG: ENTSTEHUNG UND URSACHEN

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Entzündung: Entstehung und Ursachen
 
Unter einer Entzündung versteht man die Reaktion des Körpers auf Einflüsse, die Zellen und Gewebsschäden auslösen. Durch die Entzündungsreaktion sollen die schädigenden Einflüsse abgewehrt und Zell- und Gewebsschäden begrenzt werden. Hervorgerufen werden Entzündungen durch in den Körper eingedrungene Krankheitserreger, Fremdkörper im Gewebe, Hitze, Kälte, Chemikalien, durch Gewebsstücke, die z. B. infolge einer Verletzung abgestorben sind und vom Organismus als Fremdkörper behandelt werden, sowie - bei Autoimmunerkrankungen - durch körpereigene Zellen.
 
 Entzündungsentstehung und Heilungsprozess
 
Werden Zellen oder Gewebe durch einen der eben genannten Auslöser geschädigt, tritt die körpereigene Abwehr auf den Plan. Alarmiert werden die Immunzellen durch verschiedene Botenstoffe (Mediatoren) wie Histamin, Prostaglandine und Zytokine. Diese Botenstoffe sind es auch, die letzlich die Symptome der Entzündung hervorrufen: die Rötung des betroffenen Bereichs, Schmerzen, Schwellung des Gewebes, Überwärmung und Funktionsstörungen der betroffenen Bezirke. Histamin sorgt z. B. dafür, dass sich die kleinen Blutgefäße erweitern, wodurch der Entzündungsbereich besser durchblutet wird. Das löst auch die Rötung des entzündeten Gewebes aus. Histamin trägt zudem dazu bei, dass die Blutgefäße durchlässiger werden, und ruft Juckreiz hervor. Die Prostaglandine sind vor allem für die Entstehung von Schmerzen, aber auch durch Einwirkung auf die Gefäße für die Überwärmung verantwortlich. Zytokine alarmieren u. a. Immunzellen und koordinieren deren Tätigkeit. Da die kleinen Blutgefäße durch die Ausschüttung der Mediatoren durchlässiger geworden sind, gelangen Blutplasma und weiße Blutkörperchen (Leukozyten), die zu den Immunzellen gehören, an den Ort des Entzündungsgeschehens. Infolge der vermehrten Flüssigkeitsansammlung kommt es zur Gewebsschwellung. Die eiweißhaltige Flüssigkeit, die sich nun im Gewebe findet, wird als Exsudat bezeichnet. Die durch die Blutgefäße in den Entzündungsbereich eingewanderten Leukozyten versuchen gemeinsam mit anderen Zellen des Immunsystems, den Phagozyten (Fresszellen), die Entzündung zu begrenzen. Sie vernichten von der Entzündung betroffene Zellen und versuchen so, gesunde Zellen zu schützen. Gleichzeitig werden z. B. Krankheitserreger unschädlich gemacht. Manchmal ist es notwendig, dass die Leukozyten mithilfe bestimmter Katalysatorstoffe, der Enzyme, die Zellreste verflüssigen. So und durch das Absterben von Leukozyten kommt es zur Eiterbildung im entzündeten Bereich.
 
Spätestens wenn die Entzündungsauslöser und die geschädigten Zellen beseitigt sind, beginnt der Heilungsprozess. Das geschädigte Gewebe wird ersetzt, indem die Aktivität spezieller Bindegewebszellen, der Fibroblasten, steigt, die kollagene Fasern bilden. Nach kurzer Zeit entsteht das Granulationsgewebe, eine Form des Bindegewebes. Nach und nach wandern dort die ursprünglich an dieser Stelle befindlichen Zellen ein - das Gewebe kann seine Funktion wieder aufnehmen. War der entzündete Bereich jedoch zu groß, kommt es zur Bildung von funktionslosem Narbengewebe.
 
Der gesamte Organismus kann bei einer Entzündung in Mitleidenschaft gezogen werden. So können z. B. Prostaglandine und Leukozyten die Erhöhung der Körpertemperatur (Fieber) auslösen. Auch wenn die Entzündungsreaktion auf einen kleinen Bezirk begrenzt ist, stellt der Organismus vermehrt Leukozyten zur Abwehr der Entzündung her. Die Anzahl der Leukozyten im Blut ist daher erhöht (Leukozytose).
 
 Entzündungsformen
 
Die meisten Entzündungen dauern nur kurz an (akute Entzündung), es gibt jedoch auch lang anhaltende, chronische Entzündungen. Diese entstehen meistens aus einer akuten Entzündung, die nicht verheilen will. Entzündungen können an den verschiedenen Stellen auftreten. Bei bestimmten entzündlichen Erkrankungen wie der chronischen Polyarthritis (entzündliche Gelenkerkrankung), von der vermutet wird, dass es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt, ist der chronische Verlauf programmiert. Die am häufigsten vorkommenden Formen der Entzündung sind die seröse Entzündung, bei der die Zusammensetzung des im Entzündungsbereich vorhandenen Exsudats in etwa der des Blutplasmas bzw. -serums entspricht, und die eitrige Entzündung, bei der das Exsudat eitrig ist. Sammelt sich Eiter in Hohlräumen, die infolge des Gewebsuntergangs bei der Entzündung entstanden sind, wird dies als Abszess bezeichnet. Empyem wird eine Ansammlung von Eiter in einem Hohlraum genannt, der bereits vor der Entzündung existiert hat (z. B. in der Kieferhöhle). Bei der Phlegmone handelt es sich um eine gefährliche eitrige Entzündung, die nicht abgegrenzt ist, sondern sich ausbreiten kann. Geschwürige Entzündungen breiten sich tief ins Gewebe aus - es entstehen größere defekte Gewebsbereiche (z. B. Magengeschwür).


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