Cạlvo Sotẹlo,
1) Joaquín, spanischer Dramatiker, * La Coruña 5. 3. 1905, ✝ Madrid 7. 4. 1993; Jurastudium, Journalist; zusammen mit J. M. Pemán y Pemartín Hauptrepräsentant eines formal traditionellen, publikumswirksamen Theaters, das in Spanien nach dem Bürgerkrieg die katholisch-bürgerlichen Werte durchaus zustimmend thematisierte.Besonders erfolgreich und viel diskutiert unter seinen zum Teil klischeehaften Stücken war das Drama »La muralla« (1954; deutsch »Die Mauer«), das, auf einem Werk von J. Dicenta y Benedicto (»La confesión«, 1908) fußend (deswegen Plagiatsvorwurf), den Konflikt des »nationalen« Protagonisten mit seiner Familie wegen eines im Bürgerkrieg zu Unrecht erworbenen Landgutes schildert. Neben weiteren Dramen (»La herencia«, 1957; »La ciudad de Dios«, 1960; »El proceso del arzobispo Carranza«, 1964; »Un hombre puro«, 1971) schrieb Calvo Sotelo auch leichte Komödien (»Una muchacha de Valladolid«, 1957).
Literatur:
F. Ruiz Ramón: Historia del teatro español, Bd. 2: Siglo XX (Madrid 51981).
2) José, spanischer Politiker, * Túy (Galicien) 6. 5. 1893, ✝ (ermordet) Madrid 13. 7. 1936; seit 1919 konservativer Abgeordneter in den Cortes, 1925-30 Finanzminister, war in der Zeit nach Ausrufung der Republik (1931) der Wortführer der Rechten in den Cortes. Seine Ermordung löste 1936 den Spanischen Bürgerkrieg aus.
3) Leopoldo, spanischer Politiker, * Madrid 14. 4. 1926, Neffe von 2); Ingenieur, führend in Verkehrswesen und Industrie tätig, leitete als Sonderminister (1978-80) die Verhandlungen mit der EG zur Aufnahme Spaniens. Parteipolitisch beteiligte er sich maßgeblich am Aufbau der Unión de Centro Democrático (Abkürzung UCD). 1980/81 stellvertretender, 1981/82 Ministerpräsident.