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AMÉRY

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Améry: übersetzung

Améry
 
[ame'ri], Jean, eigentlich Hans Mayer, Schriftsteller und Publizist, * Wien 31. 10. 1912, ✝ (Selbstmord) Salzburg 17. 10. 1978; studierte Literaturgeschichte und Philosophie in Wien; emigrierte 1938 nach Belgien, war dort Mitglied der Widerstandsbewegung, nach seiner Verhaftung 1943-45 in Konzentrationslagern (Auschwitz, Bergen-Belsen). Seit 1945 lebte er als freier Schriftsteller in Brüssel, weigerte sich bis Anfang der 60er-Jahre, in Deutschland zu publizieren. Améry, vom Wiener Kreis und von J.-P. Sartre beeinflusst, behandelte in seinen (teils autobiographischen) Essays Probleme der Gegenwart und existenzielle Fragen (Alter, Selbstmord); in »Lefeu oder der Abbruch« (1974) wird versucht, die Form des Essays mit der des Romans zu verbinden.Meisterwerke der deutschen Literaturkritik sind die 1975 für den Rundfunk entstandenen »Bücher aus der Jugend unseres Jahrhunderts« (Buch-Ausgabe 1981). Améry war Publizist im Sinn eines aufklärerischen Humanismus und philosophischer Essayist aus der Tradition des logischen Empirismus und des Agnostizismus; der Tod erscheint als »das vollkommene und unaufhebbare Debakel«, zu dem der Mensch sich aber auch in Freiheit entscheiden kann.
 
Weitere Werke: Geburt der Gegenwart (1961); Jenseits von Schuld und Sühne (1966); Über das Altern (1968); Unmeisterliche Wanderjahre (1971); Widersprüche (1971); Hand an sich legen. Diskurs über den Freitod (1976); Charles Bovary, Landarzt. Porträt eines einfachen Mannes (1978); Örtlichkeiten (1980).
 
Ausgaben: Weiterleben, aber wie? Essays 1968-1978, herausgegeben von G. Lindemann (1982); Der integrale Humanismus. Zwischen Philosophie und Literatur. Aufsätze und Kritiken eines Lesers, 1966-1978, herausgegeben von H. Heissenbüttel (1985).
 
Literatur:
 
D. Lorenz: Scheitern als Ereignis. Der Autor J. A. im Kontext europ. Kulturkritik (1991).


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