DISPERSIONSRELATION

Dispersionsrelation,

 

Physik: 1) ursprünglich in der Optik die 1926 von H. A. Kramers und R. Kronig gefundene Beziehung zwischen dem Real- und dem Imaginärteil der frequenzabhängigen komplexen Brechzahl oder Dielektrizitätskonstanten eines Stoffes (Kramers-Kronig-Relation), die dessen reelle Brechzahl n (ω) mit seiner Absorptionskonstanten k (ω ) verknüpft (ω = Kreisfrequenz); 2) in der Elementarteilchen- und Hochenergiephysik jede Beziehung zwischen dem Real- und dem Imaginärteil der Streuamplituden von Streuprozessen und Elementarteilchenreaktionen mit Teilchenerzeugung und -vernichtung.Diese aus allgemeinen physikalischen Prinzipien herleitbaren Dispersionsrelationen spielen v. a. bei der Beschreibung von Hadronenwechselwirkungen eine bedeutende Rolle; 3) in der Wellentheorie und Festkörperphysik Bezeichnung für eine Gleichung, die die funktionale Abhängigkeit der Frequenz ω = ω (k) eines Wellenvorganges beziehungsweise der Energie E = E (k) von Quasiteilchen oder Elementaranregungen eines Festkörpers (v. a. seiner Gitterschwingungen) von der Wellenzahl k oder vom Ausbreitungsvektor k wiedergibt. Diese Abhängigkeit wird in Dispersionskurven dargestellt.