Don Quijote
['dɔȖ ki'xɔte], in der älteren Form Don Quixote [- ki'xɔte] oder französisiert Don Quichotte [dɔ̃ ki'ʃɔt], Titelheld des zweiteiligen Romans »El ingenioso hidalgo Don Quijote de la Mancha« (1605-15; deutsch u.a. als »Der sinnreiche Junker Don Quijote von der Mancha«) von M. de Cervantes Saavedra, häufig interpretiert als unerschütterliche Inkarnation eines spanischen Idealismus oder des Idealismus schlechthin. Die Gestalt des Don Quijote wurde, oft zusammen mit der seines Dieners Sancho Pansa, in der Weltliteratur immer wieder aufgenommen.
Die Stoffgeschichte des Don Quijote besteht v. a. in der Tradierung der beiden Hauptpersonen, die in Maskeraden, Pantomimen und Balletten (G. Noverre, 1768; G. Balanchine/N. Nabokov, 1965) figurierten. Dramatisierungen galten Episoden um Sancho Pansa; der Russe A. W. Lunatscharskij (»Der befreite Don Quijote«, 1922) erprobte den Humanitätsglauben Don Quijotes an einer Klassenkampfsituation. Don-Quijote-Opern verfassten u. a. G. Paisiello, 1769; A. Salieri, 1771; J. Massenet, 1910. Zur Wirkungsgeschichte zählen auch die Donquichottiaden des 18. Jahrhunderts, Abenteuerromane in der Cervantes-Tradition, so C. M. Wielands »Don Sylvio von Rosalva« (1764).
Literatur:
Cervantes across the centuries, hg. v. A. Flores u. M. J. Bernadete (New York 1947);
E. Frenzel: Stoffe der Weltliteratur (81992).
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
Don Quijote: Ideal und Parodie