DENN ALLE SCHULD RÄCHT SICH AUF ERDEN
Denn alle Schuld rächt sich auf Erden
Im 13. Kapitel des zweiten Buches von Goethes »Wilhelm Meisters Lehrjahren« (1782) lauscht die Titelgestalt dem Lied eines Harfenspielers - einer mit geheimnisvoller Schuld beladenen Gestalt -, in dem dieser die »himmlischen Mächte« anklagend für sein Schicksal verantwortlich macht. Die zweite Strophe des Liedes lautet: »Ihr führt ins Leben uns hinein,/Ihr lasst den Armen schuldig werden,/Dann überlasst ihr ihn der Pein;/Denn alle Schuld rächt sich auf Erden.« Der letzte Vers wird zitiert, wenn - in Abwandlung des eigentlichen Sinngehalts - ausgedrückt werden soll, dass es doch eine Gerechtigkeit gibt und dass jeder für alle seine schuldhaften Verfehlungen letztlich seiner gerechten Strafe zugeführt wird.