AUS DER NOT EINE TUGEND MACHEN
aus der Not eine Tugend machen: übersetzung
im Schlechten noch Gutes finden
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Aus der Not eine Tugend machen
Die Redewendung mit der Bedeutung »einer unangenehmen Sache noch etwas Gutes abgewinnen, eine eigentlich schlechte Situation für sich zum Vorteil wenden« geht wohl auf einen Rat zurück, den der Kirchenvater Hieronymus (etwa 331-420) in einem Brief erteilt: Fac de necessitate virtutem! (auf Deutsch: »Mach aus der Not eine Tugend!«). In diesem Fall wird eine solche Handlungsweise als anerkennenswert betrachtet, während Hieronymus' Äußerung im 3. Buch seiner »Apologien gegen die Bücher des Rufinus« eine gewisse Abwertung enthält: Facis necessitate virtutem (auf Deutsch: »Du machst [ja nur] aus der Not eine Tugend«). Beide Nuancierungen sind auch im heutigen Sprachgebrauch noch lebendig.