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DOMVULKANE

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Domvulkane. Ein vulkanischer Ausbruch entsteht, wenn das subterrane Magma, ein mehr oder minder stark durchwässerter Glutbrei von Silikaten, sich durch eine bereits bestehende oder erst neugebildete Oeffnung den Durchbruch an die Oberfläche erzwingt. Je nachdem aber dieser Prozeß von Explosionen des beigemengten überhitzten Wasserdampfes in stärkerem Maße begleitet ist oder nicht, entstehen zwei sehr verschiedene Arten von Vulkanen. Aus den feinverteilten und jäh in die Luft geschleuderten Emissionsprodukten baut sich ein Stratovulkan oder Streukegel auf, während die ruhig und majestätisch austretende Lava in Gestalt von Decken, Mänteln, Stöcken und isolierten runden Hügeln erhärtet. Diese letzteren pflegt man Domvulkane und Quellkuppen oder auch, insofern ihre Masse eine durchaus einheitliche ist, homogene Vulkane zu nennen.

Diese grundsätzliche Unterscheidung zweier morphologisch verschiedenen Bildungen liegt bereits andeutungsweise in den Erhebungskratern der Schule L. v. Buchs und A. v. Humboldts vor; ihre scharfe Durchführung verdankt man K. v. Seebach [1]. In geschichtlicher Zeit ist die Entstehung von Domvulkanen noch nicht sicher beobachtet worden; vielmehr scheinen die jüngsten Gebilde dieser Art der späteren Tertiärzeit (dem Miocän) anzugehören [2]. Nicht alle Laven haben nämlich die gleiche Tendenz zur Erstarrung in Quellkuppen; die zähflüssigen (trachytischen und phonolithischen) Massen z.B.weit mehr als die dünnflüssigen (basaltischen).

[3] Hierher sind ferner zu rechnen die sogenannten Batholithe (βάϑος, Tiefe) und die Lakkolithe (λάκκος, Höhle). Das aufsteigende Magma hat in manchen Fällen die Oberfläche nicht erreicht und ist allmählich gangartig erkaltet; wenn dann das umgebende, weniger widerstandsfähige Sedimentgestein durch Erosion und Denudation weggeschafft wurde, so reicht der batholithische Lavastrunk als isolierter Ueberrest in die Höhe. Zumal der Granit tritt vielfach batholithisch auf. Fand jedoch die feurigflüssige Masse bei ihrer Intrusion keinen fertigen Schlot vor, so trieb sie die hangenden Schichten blasenförmig auf; gelang es, diese zu sprengen, so entstand ein gewöhnlicher Domvulkan, wogegen, wenn hierzu die Kraft fehlte, unter den aufgetriebenen Schichten ein Lakkolith zustande kam, dessen Bestandteile den durch das Ausweichen der nachgiebigen Deckgesteine sich öffnenden Hohlraum erfüllten [3]. Auch ein Lakkolith kann, wenn die erodierenden Agentien bis an seine Grenzfläche herangelangt sind, dem Auge sichtbar werden und ist dann von einem gewöhnlichen homogenen Vulkan nicht zu unterscheiden.

In Deutschland liefern vorzügliche Beispiele von Quellkuppen die Eifel und das Siebengebirge; ferner gehören hierher der Rauhe Kulm in Oberfranken, der Vogelsberg und die merkwürdigen Phonolithhügel des Hegaus (Hohentwiel, Hohenkrähen u.s.w.). Die räumlich ausgedehntesten Lavadecken weist der Nordwesten der Vereinigten Staaten auf [4]; aus Südamerika hat A. Stübel [5] seine neue Theorie des Vulkanismus und seine teilweise ganz neue Einteilung der hierhergehörigen Erhebungsformen geholt. In Amerika finden sich auch am meisten die Lakkolithe [6], von denen aber auch aller Wahrscheinlichkeit nach ein besonders interessanter Fall den Erscheinungen in der vielfach bloß für »pseudovulkanisch« gehaltenen Riesmulde (bei Nördlingen) zugrunde liegt [7]. Nach E. Sueß [8] bietet die Mondoberfläche eine vorzügliche Gelegenheit, die verschiedenen »Aufschmelzungsvorgänge« zu beobachten.


Literatur: [1] v. Seebach, Vorläufige Mitteilungen über die typischen Verschiedenheiten im Bau der Vulkane und deren Ursache, Zeitschr. d. Deutschen Geolog. Gesellsch., Bd. 18, S. 643 ff. – [2] Günther, Gedanken über das Wesen des Vulkanismus, Ausland, Bd. 65, S. 609 ff. – [3] Sueß, E., Das Antlitz der Erde, Abt. 1, Prag-Leipzig, 1883, S. 190 ff.; v. Richthofen, Führer für Forschungsreisende, Berlin 1886, S. 569 ff. – [4] Geikie, The Lava Fields of North-Western Europe, Nature, Bd. 28, S. 3 ff. – [5] Stübel, Die Vulkanberge aus Ecuador, geologisch-topographisch aufgenommen, Berlin 1897; Ein Wort über den Sitz der vulkanischen Kräfte in der Gegenwart, Leipzig 1901; Ueber die Verbreitung der hauptsächlichsten Eruptionszentren und der sie kennzeichnenden Vulkanberge in Südamerika, Petermanns Geogr. Mitteil., 1902, S. 1 ff. – [6] Gilbert, K., Report on the Geology of the Henry-Mountains, Washington 1877, S. 19 ff. – [7] Branco, W., Das vulkanische Ries bei Nördlingen in seiner Bedeutung für Fragen der allgemeinen Geologie, Berlin 1901. – [8] Sueß, E., Einige Bemerkungen über den Mond, Sitzungsberichte d. Akad. zu Wien, Math.-naturw. Kl., Bd. 114, 2. Teil, S. 21 ff.

Günther.



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