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Enkaustik, die im Altertum gebräuchliche Malerei mit Wachsfarben.
Es wurden verschieden gefärbte Wachsfarben zuerst leicht geschmolzen und hierauf im dickflüssigen Zustand mit einem Spatel auf eine Holztafel aufgetragen. Bei nebensächlichen Gegenständen scheinen aber auch dünnflüssige Wachsfarben mittels Pinsel in mehr flüchtiger Weise aufgetragen worden zu sein. Das mit dem Spatel aufgetragene Bild zeigte vortretende Ränder und Unebenheiten, die mit einem glühend gemachten Eilen, das man dem Bilde entsprechend näher brachte, abgeschmolzen wurden. Zugleich wurden die Farben dadurch in den Grund eingebrannt und miteinander verbunden. Vor einigen Jahren machten sehr interessante, durch dieses Verfahren hergestellte, in Aegypten gefundene, aus spätgriechischer Zeit stammende kleine Tafelbilder die Runde in Europa.
Literatur: Cros et Henry, L'encaustique et les autres procédés de peinture chez les anciens, Paris 1884; Donner, Die erhaltenen antiken Wandmalereien in technischer Beziehung, Leipzig 1869.
Enkaustik, enkaustische Malerei, die Wachsmalerei, die Kunst, beim Malen statt des Oels oder des Leims das Wachs anzuwenden. Das Wachs wurde zu diesem Behufe durch Feuer flüssig gemacht, und aller Wahrscheinlichkeit nach in diesem Zustande mit der Farbe verschmolzen. Durch Annäherung eines heißen Eisens brannte man, wenn so die Farbe aufgetragen war, dieselbe in den Grund des Gemäldes ein. Später wurde das Gemälde noch mit einem Firniß überzogen, oft deckte man aber auch eine Schicht Wachs über die Wasserfarben, um diese vor der Nässe, vor dem Verbleichen etc. zu schützen. – Diese Kunst ging bereits im 5. Jahrhunderte verloren. Neuere Versuche führten zu ziemlich glücklichen Resultaten. 1822 fand man in Florenz beim Ausräumen eines Kellers ein enkaustisches Gemälde, das Bild der Cleopatra von Timomachus aus der Zeit des Augustus. Trotz dem, daß es sehr verwittert war, bewunderte man doch den allgemeinen Ausdruck des Schmerzes in den Zügen als höchst vollendet.