Catholic Encyclopedia.Kevin Knight.2006.
The Catholic Encyclopedia, Volume VIII. — New York: Robert Appleton Company.Nihil Obstat.1910.
Berenice. Die Gemahlin des ägyptischen Königs Ptolemäos Euergetes, Tochter der Arsinoe und des Ptolemäos Philadelphus. Eine heldenmüthige Frau voll hoher Schönheit, und geziert mit überaus herrlichen Haaren. Ihr Gemahl unternahm einen Feldzug nach Syrien, über dessen glücklichen oder unglücklichen Ausgang die trauernde Königin in bangen Sorgen schwebte. Da kündete ihr ein Traumorakel, daß sie den Gatten glücklich und siegreich wiedersehen werde, wenn sie den Göttern ihr liebstes Kleinod opfere, und sie gelobte, den kostbaren Schatz ihres reichen Haares freudig als Opfer darzubringen, wenn der heiße Wunsch ihres Herzens sich erfülle.Und es kamen eilende Siegesboten. die des Königs baldige Heimkehr und den glücklichen Erfolg seines Heereszugs ihr verkündeten. Dankbar wallte sie im langen Zuge der Priesterinnen zum Tempel der Venus Arsinoe Zephyritis; unter den goldenen Scheren der Priesterinnen fielen die prächtigen Locken, und zierten die Tempelwand, ein rührendes Denkmal treuer Gattenliebe. Als nun der Sieger heimgekehrt war, sein angebetetes Weib entzückt in seine Arme geschlossen hatte, und sich in den Tempel begab, der Göttin sein Dankopfer darzubringen, die den Wunsch seiner Gattin erhört und ihr Opfer so gnädig angenommen hatte, sah er erstaunt, daß das Haupthaar der Berenice, der schönste Schmuck des Tempels, von seiner Stelle spurlos verschwunden war. Als er nun Abends betrübt durch die prangenden Königsgärten wandelte, trat sein Astronom Konon zu ihm, und sprach: »Traure nicht, o Sieger, über das Kleinod, welches gnädige Götter der Erde entrückten. Siehe, meine Augen durchirrten die Räume des Himmels, und dort unter den ewigen Sternen haben sie das Haar deiner Gattin wieder gefunden.« Freudig blickte der König empor, und der Astronom zeigte ihm nun jene kleinen Sterne, welche noch heute das Haar der Berenice genannt werden. So sollte Frauentugend, freudiges Hingeben des liebsten und schönsten Schmuckes für den Gatten, und treue selbstaufopfernde Liebe, der Mythe nach, am Himmel selbst ein ewiges Symbol und unsterbliche Fortdauer ihres Andenkens finden.
–ch–
BERENICE, es, des zweyten Ptolemäus Lagus und der Arsinoe Tochter, vermählte sich mit ihrem Bruder Ptolemäus Evergetes. Schol. Theocrit. Idyll. XVII. 128. Als derselbe aber bald darauf in den Krieg nach Asien gieng, so that Berenice ein Gelübde, sie wollte sich ihr Haar abschneiden und es den Göttern wiedmen, wenn er als Sieger zurück käme. Ihr Gelübde wurde angenommen und sie brachte ihr Haar also in den Tempel der Venus Arsinoe Zephyritis, und nicht des Mars, wie einige sagen. Diction. portat. de Mythol T. I. p. 139. Den andern Morgen aber war solches nicht mehr da zu sehen, worüber der König sehr ungehalten war. Allein, Conon, ein berühmter Sternseher, suchete sich bey dem Könige beliebt zu machen und Berenicen zu trösten. Er gab also vor, es wäre dieses Haar den Göttern so angenehm gewesen, daß sie es unter die Sterne versetzet hätten. Er wies auch sieben Sterne an dem Schwanze des Löwen, welche noch keine Figur hatten und in einem Dreyecke stunden, die er dafür ausgab. Hygin. Poet. astron. L. II. c. 24. Wir haben von diesem Haare noch eine schöne Elegie beym Catull Carm. LXV. welche ganz aus einem griechischen Gedichte des Kallimachus genommen seyn soll, welches aber verloren gegangen ist. Vulpius ad Catul. l. c. Heutiges Tages rechnet man zu diesem Gestirne, nach dem Longomontanus, vierzehn Sterne, deren einer von der dritten, zwölfe von der vierten und einer von der fünften Größe sind. Andere nennen es auch die Korngarbe, Schiller die Geißel Christi, Harsdörfer Absalons Haar und Philipp Cäse Maria Magdalenen oder Marien des Lazarus Schwester Haar. Strauch. Astrognos. Aphor. 142. p. 70.
1) Беренайси, Беринайси, Беренис
2) ист. Береника
3) библ. Вереника