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ÄTHIOPISCHE LITERATUR

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äthiopische Literatur,
 
das in der südsemitischen Sprache Geez abgefasste vorwiegend christliche Schrifttum. Es lässt sich in zwei Hauptepochen (vom 4./5. bis zum Ende des 7. Jahrhunderts und vom 13. bis in das 20. Jahrhundert) gliedern.
 
In die erste Periode gehören die Inschriften aus dem Reich von Aksum sowie aus dem Griechischen übersetzte Werke (neben der Bibel pseudepigraphische Schriften, von denen einige, wie das Buch Henoch und das Jubiläenbuch, nur in Geez vollständig erhalten sind), ferner das patristische Kompendium des »Kerellos«, der »Physiologus« und monastische Texte.
 
Die zweite Periode umfasst zahlreiche Werke, die über das Arabische vermittelt wurden, wie den »Senodos« als Sammlung kirchlicher Vorschriften, liturgischer Texte und hagiographischer Schriften, wie das »Senkessar«, in das auch einheimische Heiligenlegenden eingefügt wurden.Das »Kebra Negest« (»Herrlichkeit der Könige«) erzählt die Abstammung des äthiopischen Herrscherhauses von König Salomo, das »Fetha Negest« (»Recht der Könige«) diente als Gesetzeskodex. An weltlichen Schriften sind die Chroniken der äthiopischen Könige erwähnenswert. Die Auseinandersetzung mit dem Islam und den portugiesischen Missionaren brachte eine theologische Kontroversliteratur hervor. In der Poesie (besonders von Klerikern gepflegte und in der Liturgie verwendete Gedichtart mit kompliziertem Metrum, kunstvoller Rhetorik und zahlreichen Anspielungen) ist v. a. die heute noch gepflegte Gattung des Kene zu nennen. Bis ins 20. Jahrhundert wurden noch philologische Werke und vereinzelt auch Chroniken in Geez abgefasst. Zur dominierenden Literatursprache der Gegenwart ist das Amharische geworden.


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