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FIDSCHI

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Fidschi: übersetzung

1Fị|d|schi; -s:
Staat auf den Fidschi-Inseln.
2Fị|d|schi, der; -[s], -[s] (salopp abwertend):
jmd., der aus Indochina stammt, bes. Vietnamese.
3Fị|d|schi, die; -, -[s] (salopp abwertend):
weibliche Person, die aus Indochina stammt, bes. Vietnamesin.

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Fidschi,
 
 
Kurzinformation:
 
Fläche: 18 333 km2
 
Einwohner: (2000) 832 000
 
Hauptstadt: Suva
 
Amtssprachen: Englisch und Fidschianisch
 
Nationalfeiertag: 10. 10.
 
Währung: 1 Fidschi-Dollar ($F) = 100 Cents (c)
 
Zeitzone: 2300 Suva = 1200 MEZ
 
amtliche Namen: englisch Republic of Fiji [rɪ'pʌblɪk əv'fiːdʒiː], fidschianisch Na Matanitu ko Viti, Inselstaat im Südwestpazifik, im Grenzbereich zwischen Melanesien und Polynesien, östlich von Australien, umfasst die Gruppe der Fidschiinseln mit 833 Inseln, davon rd.360 größere Inseln, von denen 105 bewohnt sind, und die Insel Rotuma als Außengebiet mit insgesamt 18 333 km2 (dazu ein Küstenmeer von 45 375 km2 und eine exklusive Wirtschaftszone von 1,34 Mio. km2) und hat (2000)832 000 Einwohner; Hauptstadt ist Suva auf Viti Levu, Amtssprachen sind Englisch und Fidschianisch. Währung: 1 Fidschi-Dollar ($ F) = 100 Cents (c). Uhrzeit: 2300 Suva = 1200 MEZ.
 
 Staat und Recht:
 
Verfassung:
 
Die am 27. 7. 1998 in Kraft getretene Verfassung bestimmt Fidschi als Republik mit Mehrparteiensystem, garantiert die Grundrechte und hob die in der Verfassung von 1990 verankerte Regelung auf, nach der die Mehrheit der Parlamentsabgeordneten und Staatsbediensteten sowie der Premierminister einheimische Fidschianer sein müssen. Staatsoberhaupt ist der Präsident, der vom Großen Rat der Häuptlinge (Bose Levu Vakaturaga) auf fünf Jahre ernannt wird. Trägerin der Legislative ist ein Zweikammerparlament (Legislaturperiode fünf Jahre), bestehend aus dem Senat (Oberhaus) und dem Repräsentantenhaus (Unterhaus). Der Senat zählt 32 Mitglieder (14 berufen vom Großen Rat der Häuptlinge); die einheimischen Fidschianer betreffende Gesetzesvorlagen bedürfen seiner Zustimmung. Die 71 Abgeordneten des Repräsentantenhauses werden nach dem System der Mehrheitswahl gewählt (Wahlrecht ab dem 21. Lebensjahr); die Parlamentsmandate sind proportional, mit nach wie vor starkem Gewicht der einheimischen Fidschianer, unter den verschiedenen Bevölkerungsgruppen aufgeteilt. Die Regierung unter Vorsitz des Premierministers, der vom Präsidenten aus der Mitte des Parlaments ernannt wird, ist dem Parlament verantwortlich.
 
Parteien:
 
Einflussreichste Parteien sind die melanesisch-nationalistische Vereinigte Partei (Soqosoqo Duavata ni Lewenivanua, SDL), die multiethnisch orientierte, aber von Indern dominierte Fiji Labour Party (FLP), die Konservative Allianz (Matanitu Vanua, MV), die New Labour Unity Party (NLUP), die National Federation Party (NFP; Mitte-links-Partei, von Indern dominiert) und die United General Party (UGP; Vertreterin der kleineren ethnischen Minderheiten).
 
Gewerkschaften:
 
Der Dachverband Fiji Trades Union Congress (FTUC) mit 35 angeschlossenen Gewerkschaften wurde 1992 von der Regierung als alleiniger Interessenvertreter der Arbeitnehmer offiziell anerkannt.
 
Wappen:
 
Das Wappen (von König Eduard VII. von Großbritannien 1908 verliehen, 1970 beibehalten) zeigt im Wappenschild das rote englische Georgskreuz, darüber den britischen Löwen, beides Symbole für die Verbindung mit der britischen Krone; das Kreuz wird in den Feldern des Wappenschildes begleitet von typischen Landesprodukten (Zuckerrohr, Kokosnusspalme, Bananenstaude) und einer Friedenstaube; über dem Wappenschild ein Auslegerboot; Schildhalter sind zwei Männer mit Maulbeerrindenschurz, einheimische Waffen (Speer und Keule) haltend; der Wahlspruch lautet: »Fürchte Gott und ehre den König«.
 
Nationalfeiertage:
 
10. 10.; er erinnert an die Erlangung der Unabhängigkeit 1970.
 
Verwaltung:
 
Das Land besteht aus 14 Provinzen, die jeweils von einem Provinzialrat verwaltet werden.
 
Recht:
 
Die Gerichte, deren Mitglieder nach dem Staatsstreich von 1987 entlassen wurden, sind zurzeit durch Dekret wieder im Amt; die neue Verfassung von 1990 garantiert eine unabhängige Gerichtsbarkeit. Der Oberste Gerichtshof entscheidet über jedwede Zivil- und Strafsachen sowie in Angelegenheiten, die die Verfassung und das Wahlrecht betreffen. Untere Instanzgerichte sind ein Appellationsgericht und Magistratsgerichte.
 
Streitkräfte:
 
Die Gesamtstärke der Freiwilligenarmee beträgt 4 000 Mann. Die Streitkräfte von Fidschi, zu deren Aufgaben neben Landesverteidigung und Aufrechterhaltung der inneren Ordnung auch der Bau von öffentlichen Gebäuden und Straßen sowie die Katastrophenhilfe zählt, sind größte Streitmacht der südpazifischen Inseln. Die Ausrüstung der in sieben Infanteriebataillone gegliederten Truppe besteht neben leichten Waffen aus sechs Kleinen Kampfschiffen und einigen Hubschraubern. - Der Inselstaat, der 1993 mit Neuseeland und Australien ein Verteidigungsabkommen schloss und damit die seit dem Militärputsch von 1987 unterbrochene militärische Zusammenarbeit erneuerte, verwendet rd. 4 % der Staatsausgaben für die Verteidigung.
 
 Landesnatur und Bevölkerung:
 
Landschaft:
 
Die größten Inseln sind Viti Levu (10 388 km2), Vanua Levu (5 538 km2), Taveuni (435 km2) im Nordwesten; sie bestehen aus alten Gesteinen, die von jungen Vulkankegeln (im Mount Victoria auf Viti Levu bis 1 323 m über dem Meeresspiegel) gekrönt werden; flache, dicht besiedelte Küstenräume werden von Mangroven und Korallenriffen gesäumt. Durch die Nanukupassage von den großen Inseln getrennt, kommen im Osten die Laugruppe u. a. kleinere Inseln hinzu, die im Wesentlichen aus Korallenkalken und -riffen aufgebaut sind. Die ganze Inselflur legt sich hufeisenförmig um die Korosee.
 
Klima und Vegetation:
 
Das Klima ist tropisch. Auf den Südostseiten der Inseln fallen im Luv von Passatwinden im langjährigen Mittel über 3 000 mm Niederschlag (Regenwald mit wertvollen Hölzern), die Leeseiten (jährlicher durchschnittlicher Niederschlag 1 500 mm) sind meist mit Savanne bedeckt (Viehzucht). Tiefer liegende Gebiete sind meist kultiviert; sie tragen nur noch wenige lichte Waldbestände auf tief verwitterten, humusreichen Böden, die für tropischen Landbau geeignet sind (Zuckerrohr, Ananas). Es gibt auf den Inseln gut ausgebildete Flusssysteme (Rewa auf Viti Levu, Ndreketi auf Vanua Levu u. a.).
 
Bevölkerung:
 
Die einheimischen Fidschianer, (1991) 49,4 % der Einwohner, sind nach Rasse und Sprache Melanesier, jedoch mit polynesischer Kultur. Sie leben in traditionellen Gemeinschaften unter Dorf- und Inselhäuptlingen und stellen die Landbesitzer. Zweitgrößte Bevölkerungsgruppe ist mit 45,6 % die der Inder, sie geht auf von den Briten (1879-1916) ins Land geholte Zuckerrohrarbeiter zurück. Heute sind die Inder selbstständige Bauern auf Pachtland, v. a. aber wirtschaftlich einflussreiche Händler in den Städten (Suva, Lautoka, Nadi, Labasa, Nausori). Die früher starke Bevölkerungszunahme der Inder, die noch 1986 mit 48,7 % die Mehrheit bildeten, führte zu starken sozialen und zunehmend auch politischen Spannungen, die im Militärputsch von 1987 gipfelten. - Der Anteil der städtischen Bevölkerung beträgt 41 %. Das jährliche Bevölkerungswachstum liegt (1993) bei 1,7 %. Neben den Amtssprachen Englisch und Fidschianisch sind das Bauan (eine melanesische Sprache) und das Hindi der Inder verbreitete Verkehrssprachen.
 
Religion:
 
Über 50 % der Bevölkerung sind Christen; über 30 % gehören der methodistischen, rd. 9 % der katholischen Kirche (Erzbistum Suva) an, die übrigen der anglikanischen Kirche (Provinz Neuseeland) sowie verschiedenen protestantischen Kirchen und Gemeinschaften (Baptisten, Church of God u. a.). Rd. 38 % sind Hindus, etwa 8 % Muslime. Religiöse Minderheiten bilden die Bahais und die Sikhs.
 
Bildungswesen:
 
Die Primarschule (7 Jahre) ist schulgeldfrei und wird von fast allen Kindern besucht, die Sekundarschule bietet Abschlüsse nach zwei, drei (oder vier) und vier (oder fünf) Schuljahren. Die Analphabetenquote beträgt 8,2 %. Es bestehen eine Universität in Suva (gegründet 1968), Hochschulen oder höhere Fachschulen für Technik, Landwirtschaft, Medizin und drei Lehrerbildungseinrichtungen.
 
Publizistik:
 
In Suva erscheinen u. a. die Tageszeitung »Fiji Times« (gegründet 1869) in englischer, das Wochenblatt »Shanti Dut« in Hindi, das Wochenblatt »Nai Lalakai« in melanesischer Sprache, das Sonntagsblatt »Sunday Times«. - Die Anstalt öffentlichen Rechts »Fiji Broadcasting Commission« (gegründet 1954) verbreitet als »Radio Fiji« landesweit über Mittelwelle zwei Hörfunkprogramme (samstags und sonntags eins). Die privaten Rundfunkgesellschaften »FM 96« (gegründet 1985) und Navtarar (gegründet 1989) verbreiten über UKW tägliche Hörfunkprogramme. - Seit 1993 gibt es einen privaten Fernsehsender in Suva.
 
 Wirtschaft und Verkehr:
 
Wirtschaft:
 
Mit einem Bruttosozialprodukt (BSP) von (1994) 2 320 US-$ je Einwohner gehört Fidschi zu den Entwicklungsländern mit mittlerem Einkommen.
 
Landwirtschaft:
 
Die Landwirtschaft (einschließlich Forstwirtschaft und Fischerei) ist der beherrschende Wirtschaftssektor, auch wenn ihr Anteil am Bruttoinlandsprodukt (BIP) nur noch rd. 20 % beträgt, und beschäftigt 40 % der Erwerbspersonen. Für den Eigenverbrauch werden Maniok, Reis, Bataten und Mais angebaut. Das wichtigste Anbauprodukt für den Export ist Zuckerrohr, worauf 40 % des Produktionswertes der Landwirtschaft entfallen. 1992 wurden 365 000 t Zucker und 137 000 t Melasse exportiert. Trotz rückläufiger Produktion steht an zweiter Stelle die Kopraherstellung; exportiert wurden 1992 16 048 t Kopra und 7 000 t Kokosöl. Weitere Agrarprodukte für den Export sind Taro, Ingwer, Ananas, Zitrusfrüchte, Tabak und wenig Kakao. Wegen des häufigen Auftretens von Wirbelstürmen sind die Erträge jedoch starken Schwankungen unterworfen. Nennenswert ist auch die Ausfuhr von Edelhölzern (Bretter, Furniere) und sonstigem Holzmaterial. Die inzwischen staatseigene Fischwirtschaft (v. a. Thunfisch) hat wachsende Bedeutung für den Binnenmarkt und den Export.
 
Bodenschätze:
 
An Bodenschätzen wird v. a. Gold gefördert, das Ende der 1920er-Jahre entdeckt wurde. Inzwischen hat man auch umfangreiche Kupfererzlager erforscht (Namosi, Insel Viti Levu); im Rahmen eines enormen, ökologisch bedenklichen Tagebaus werden sie gegenwärtig (1996) aufgeschlossen. Um die Abhängigkeit von Erdölimporten zu verringern, dient zur Energiegewinnung ein Wasserkraftwerk, das die Inseln Viti Levu, Vanua Levu und Ovalu versorgt; ansonsten gibt es zahlreiche lokale Dieselaggregate zur Elektrizitätserzeugung.
 
Industrie:
 
Das produzierende Gewerbe beschäftigt sich v. a. mit der Aufbereitung und Verarbeitung land-, fisch- und forstwirtschaftlicher Produkte sowie mit der Herstellung von Gebrauchs- und Konsumgütern für den Binnenmarkt. Die Nahrungs- und Genussmittelindustrie (z. B. Verarbeitung von Zuckerrohr und Kokosnüssen, Reismühlen), die Bauwirtschaft sowie die Holzverarbeitung sind besonders wichtig. Große Bedeutung, auch für den Export, haben inzwischen über 100 Bekleidungsfabriken erlangt. Der gesamte sekundäre Wirtschaftssektor (einschließlich Bergbau) trägt (1993) 18 % zum BIP bei.
 
Dienstleistungssektor:
 
Mit (1993) 62 % stellt der Dienstleistungssektor den größten BIP-Anteil, v. a. im Bereich des Fremdenverkehrs. 1993 kamen 287 400 Touristen nach Fidschi, überwiegend aus Australien, den USA, Neuseeland und Japan. Die Deviseneinnahmen lagen um 50 % höher als beim Zuckerrohr.
 
Außenwirtschaft:
 
Die Exportbemühungen Fidschis zeigen Erfolge. Aus heimischer Produktion betrugen die Einnahmen (1992) 541,7 Mio. $F (v. a. aus dem Export von Zucker und Melasse, ferner von Edelhölzern und Holzmaterial sowie von Fischprodukten); hinzu kommen Einnahmen von 111,5 Mio. $F aus Reexporten, zum Teil aus der Verteilerfunktion Fidschis im südpazifischen Raum. An dritter Stelle der Exportgüter steht Gold mit Einnahmen von 60,7 Mio. $F. Dennoch blieb die Handelsbilanz negativ und wies 1992 ein Defizit von 285 Mio. $F aus. Die Exporte von Agrargütern und Gold sowie die Einnahmen aus dem Fremdenverkehr sind langfristig nicht gesichert. Stabilisierend wirken für Fidschi als AKP-Staat Abnahmegarantien der Länder der EU und regionale Handelsvereinbarungen mit Australien und Neuseeland mit der Zusage unbegrenzter und weithin zollfreier Exporte in diese Länder. Die wichtigsten Handelspartner sind Australien, Japan, Neuseeland, Singapur und die USA.
 
Verkehr:
 
Das Straßennetz (rd. 5 100 km) auf den großen Inseln, der Schiffsverkehr zwischen den Inseln und besonders der Luftverkehr (20 lokale Flughäfen) sind relativ gut entwickelt. Internationale Flughäfen sind Nadi und Nausori. Auf Viti Levu gibt es eine Schmalspurbahn der Zuckergesellschaft mit 560 km Schienenlänge. Wichtigster Verkehrsträger ist die Schifffahrt, die größten Häfen sind Suva, Lautoka (besonders Zucker) und Levuka (besonders Fisch).
 
 Geschichte:
 
Der Zeitpunkt der Erstbesiedlung der Fidschiinseln ist unbekannt; aus der Zeit um 1300 v. Chr. stammen frühe Spuren menschlicher Bewohner. Unter den melanesischen Einwanderern, deren Kultur wohl durch Kontakte mit anderen Inselbevölkerungen eine polynesische Prägung erfuhr, bildeten sich Häuptlingsdynastien heraus. Die Fidschiinseln wurden 1643 von A. J. Tasman entdeckt, 1774 von J. Cook (das südöstliche Vatoa) und 1789 von W. Bligh erreicht (1792 erneut von ihm aufgesucht), 1827 von J. S. C. Dumont d'Urville und 1840 von C. Wilkes erforscht. Nach zeitweiligem Aufenthalt von Sandelholzfällern zu Beginn des 19. Jahrhunderts nahmen 1835 von Tonga aus britische Missionare ihre Tätigkeit hier auf. 1854 wurde der über die westlichen Fidschiinseln herrschende Häuptling Cakobau (Thakombau) zum Christentum bekehrt, 1874 das Gebiet Fidschis zur britischen Kronkolonie erklärt. 1875 fiel etwa ein Drittel der Bevölkerung einer Masern-Epidemie zum Opfer; ab 1879 wanderten indische Zuckerrohrarbeiter ein. 1881 wurde Rotuma der Kolonie angeschlossen, im selben Jahr die Haupstadt von Levuka nach Suva verlegt.
 
Spannungen zwischen der melanesischen und der zahlenmäßig sehr starken indischen Bevölkerungsgruppe riefen 1959 Unruhen hervor. 1965/66 erhielten die Inseln volle innere Autonomie, am 10. 10. 1970 erlangten sie ihre Unabhängigkeit als Mitglied des Commonwealth of Nations. Die 1970-87 regierende Alliance Party unter Premierminister Ratu Sir Kamisese Mara (* 1920) suchte innenpolitisch v. a. die zwischenethn. Spannungen auszugleichen unter Erhaltung bestimmter Vorrechte des melanesischen Bevölkerungsteils. Bei den Wahlen im April 1987 gewann eine Parteienkoalition aus der von den Indern dominierten National Federation Party und der Fiji Labour Party eine parlamentarische Mehrheit und stellte mit Timoci Bavadra (Fiji Labour Party) den Regierungschef. Dagegen richtete sich am 14. 5. 1987 ein Militärputsch unter Oberstleutnant Sitiveni Rabuka (* 1948), der nach den sich anschließenden innenpolitischen Wirren am 25. 9. 1987 erneut einen unblutigen Umsturz durchführte und die Macht übernahm. Im Oktober 1987 proklamierte er Fidschi zur Republik (daraufhin Ausschluss aus dem Commonwealth of Nations). Im Dezember 1987 ernannte die Militärregierung den früheren Generalgouverneur Ratu Sir Penaia Ganilau (* 1918, ✝ 1993) zum Staatspräsidenten und Mara zum Premierminister (im Amt bis 1992). Nach dem Tod Ganilaus wurde Mara Staatsoberhaupt (Vereidigung im Januar 1994, Wiederwahl im Januar 1999).
 
Der 1988 unternommene Versuch der Insel Rotuma, sich von Fidschi unabhängig zu erklären, blieb erfolglos. Bei den Parlamentswahlen im Mai 1992 siegte die Soqosoqo ni Vakavuleva ni Taukei (SVT), die zusammen mit der General Voters' Party eine Koalitionsregierung unter (dem inzwischen zum Generalmajor aufgestiegenen) Premierminister Rabuka bildete (durch Wahlen im Februar 1994 bestätigt). Am 1. 10. 1997 erfolgte die Wiederaufnahme Fidschis ins Commonwealth. Aus den (nach In-Kraft-Treten der Verfassung von 1998 ersten demokratischen) Parlamentswahlen vom Mai 1999 ging die Fiji Labour Party als Sieger hervor; sie bildete unter dem indischstämmigen Premierminister Mahendra Chaudhry eine Koalitionsregierung mit der Fijian Association Party, der Party of National Unity und der Veitokani Ni Lewenivanua Vakarisito-Christian Democratic Alliance. Der anhaltende ethnische Konflikt zwischen Melanesiern und Indern mündete am 19. 5. 2000 in einen Staatsstreich melanesischer Rebellen (Besetzung des Parlaments, Sturz und mehrwöchige Geiselnahme der Regierung durch den Putschistenführer und Geschäftsmann George Speight); die Aufständischen forderten eine Verfassungsrevision mit dem Ziel einer gesetzlichen Verankerung der Vorrangs der ethnischen Fidschianer gegenüber der indischstämmigen Bevölkerung. Am 27. 5. 2000 erklärte Staatspräsident Mara die Regierung Chaudhry für abgesetzt; zwei Tage später übernahm das Militär unter dem Chef der Streitkräfte Kommodore Ratu Frank Bainimarama die Macht, proklamierte das Kriegsrecht und verkündete die Ablösung von Präsident Mara; am 30. 5. 2000 wurde die Verfassung außer Kraft gesetzt, am 31. 5. 2000 eine Interims-Militärregierung gebildet. Nach einer am 9. 7. 2000 zwischen Militärjunta und den Rebellen geschlossenen Vereinbarung, in dem die Wahl eines neuen Präsidenten und Vizepräsidenten durch den Großen Rat der Häuptlinge sowie die Ernennung einer neuen Übergangsregierung fixiert wurden, kamen (nach Zusicherung der Straffreiheit für die Aufständischen) am 13. 7. 2000 die letzten Geiseln, darunter der entmachtete ehemalige Regierungschef Chaudhry, frei. Im Juli 2000 trat Ratu Josefa Iloilo das Amt des Staatspräsidenten an und bestätigte die seit Anfang des Monats geschäftsführende Zivilregierung unter Laisena Qarase (keine Rebellen und lediglich ein Inder als stellvertretender Minister im Kabinett). Nach der Festnahme von Speight und einem Teil seiner Anhänger Ende Juli 2000 begann im August 2000 ein Gerichtsprozess (im Oktober 2000 Hochverratsanklage). Auch danach blieb die Situation instabil; so musste die Armee im November 2000 erneut die Rebellion von Soldaten einer Eliteeinheit niederschlagen.
 
Literatur:
 
G. J. A. Kerr u. T. A. Donnelly: Fiji in the Pacific. A history and geography of Fiji (Milton, Queensland, 1969);
 
Handbook of Fiji, hg. v. J. Tudor (Sydney 41972);
 A. Mamak: Colour, culture and conflict. A study of pluralism in Fiji (Rushcutters Bay 1978);
 D. Scarr: Fiji. A short history (Laie, Hawaii, 1984);
 V. Lal: Fiji: Coups in paradise. Race, politics and military intervention (London 1990);
 D. Stanley: F.-Hb. (a. d. Engl., 41994).

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1Fị|dschi; -s: Staat auf den Fidschi-Inseln.
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2Fị|dschi, der; -s, - (salopp abwertend): jmd., der aus Indochina stammt, bes. Vietnamese.


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