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DEUTSCHER KRIEG 1866

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Deutscher Krieg 1866
 
Die jahrzehntelange Rivalität zwischen Preußen und Österreich im Deutschen Bund (Preußisch-österreichischer Dualismus) hatte in der Schleswig-Holstein-Frage und dem Krieg gegen Dänemark vorübergehend zu einer Kooperation der beiden deutschen Großmächte geführt. Der Streit um die Beute entzweite sie jedoch erneut und löste schließlich die kriegerische Auseinandersetzung von 1866 aus.
 
Bismarcks Ziel war es, in Norddeutschland die Hegemonie Preußens zu erreichen und in diesem Rahmen auch die Herzogtümer Schleswig und Holstein für Preußen zu annektieren. Österreich scheiterte mit seinem Vorschlag, das Kondominat bzw. die Verwaltung gegen Teile Schlesiens einzutauschen und verfolgte dann den Plan, Schleswig-Holstein als neuen Mittelstaat unter einem angestammten Fürsten in den Deutschen Bund aufzunehmen. Dieser Lösung stimmten auch die deutschen Mittel- und Kleinstaaten zu.
 
Diesen Vorschlag musste Preußen ablehnen, und so wurde auf beiden Seiten der Krieg diplomatisch vorbereitet.Bismarck schloss am 8. April 1866 ein Bündnis mit Italien, das im Zuge seiner staatlichen Einigung Forderungen auf Herausgabe italienischer, von Österreich beherrschter Gebiete (Venetien u. a.) stellte. Die Mobilisierung der nationalen und liberalen Bewegung in Deutschland strebte er gleichzeitig durch den dem Bundestag eingereichten Bundesreformplan an, in dem erneut der für Österreich unannehmbare Vorschlag enthalten war, die Bundesversammlung durch ein aus allgemeinen und gleichen Wahlen hervorgegangenes Parlament zu ersetzen.
 
Eine besondere Rolle in den Kriegsvorbereitungen spielte der französische Kaiser Napoleon III., der sowohl mit Preußen wie mit Österreich zugleich verhandelte; er wollte für die Zusage der französischen Neutralität gewisse Grenzverbesserungen oder sogar Landgewinne erzielen. Während ihn Bismarck mit vagen Formulierungen hinhalten konnte, schlossen Frankreich und Österreich ein Geheimabkommen, in dem für den Fall eines österreichischen Sieges Frankreich bindende Zusagen für Gebietsveränderungen gegeben wurden.
 
Als Österreich am 1. Juni 1866 die Schleswig-Holstein-Frage vor den Bundestag brachte, sah Bismarck darin einen Bruch der bisherigen Vereinbarungen und ließ Truppen in das von Österreich besetzte und verwaltete Holstein einrücken. Daraufhin beantragte Österreich die Mobilisierung der nichtpreußischen Truppenteile des Bundesheeres. Diesem Antrag stimmte die überwiegende Zahl der Bundesstaaten zu, darunter Bayern, Württemberg, Hannover, Sachsen. Bismarck erklärte daraufhin den Deutschen Bund für aufgelöst und ließ sogleich zur Sicherung des Hauptaufmarsches gegen Österreich Truppen in Hannover und in Sachsen gegen die Bundesarmee einrücken.
 
Der Krieg dauerte nur wenige Wochen. Die Bundestruppen waren schon Ende Juni geschlagen, der Zusammenstoß zwischen der preußischen und der österreichischen Hauptstreitmacht am 3. Juli bei Königgrätz endete mit einem klaren preußischen Sieg. Es war ein Sieg der mit modernen Waffen ausgerüsteten und unter Ausnutzung der neuesten technischen Errungenschaften (Eisenbahn und Telegraphie) geführten preußischen Armee über die nach veralteten Prinzipien organisierte österreichische Streitmacht.
 
Weltweit war der Eindruck des preußischen Sieges außerordentlich groß. Bismarcks Ziel war es nun, diesen Erfolg und den Frieden international zu sichern. Dazu musste aber der Feldzug so rasch wie möglich beendet werden und Österreich einen schnellen und fairen Frieden erhalten. Österreich musste auch weiterhin Großmacht bleiben und so bald wie möglich wieder als Bündnispartner zur Verfügung stehen.
 
In einer Erklärung gegenüber Napoleon gab Bismarck seine Kriegsziele bekannt: Auflösung des Deutschen Bundes, Ausschluss Österreichs aus Deutschland, Errichtung des Norddeutschen Bundes, Anerkennung des Rechtes der süddeutschen Staaten, sich in einem Südbund zusammenzuschließen. Gegen die Zusage Preußens, mit territorialen Erwerbungen nicht über die Mainlinie hinauszugehen, akzeptierte Napoleon die Veränderungen in Mitteleuropa. Dieses mit Frankreich abgestimmte Konzept konnte Bismarck aber erst nach heftigen Auseinandersetzungen innerhalb der preußischen Führung durchsetzen. König Wilhelm und seine Generale waren entschlossen, den Krieg fortzusetzen und in Wien einzumarschieren, um Österreich als Hauptschuldigen an diesem Krieg zu demütigen. Am 26. Juli 1866 kam dann der Vorfriede von Nikolsburg zustande, dem relativ schnell, am 23. August, der endgültige Friedensschluss in Prag folgte. Außer Venetien, das über Frankreich an Italien kam, brauchte Österreich keine territorialen Verluste hinzunehmen. Auf eine Teilnahme an der Neugestaltung Deutschlands verzichtete es, der Deutsche Bund war aufgelöst.
 
Mit der überraschend schnellen Entscheidung von Königgrätz (in Frankreich Sadowa genannt) wurde der französische Plan durchkreuzt, zwischen den Krieg führenden Parteien zu vermitteln und dafür durch Gebietsabtretungen, die Österreich zugesagt hatte, entschädigt zu werden. Die Enttäuschung über diese Fehlkalkulation war in Frankreich überaus groß und begründete den preußisch-französischen Gegensatz mit der französischen Forderung nach »Rache für Sadowa«.


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