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BARRKÖRPERCHEN

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Barr-Körperchen: übersetzung

I
Bạrr-Körperchen,
 
Geschlechtschromatin [-kro-], Sexchromatin [-kro-], nahe der Kernmembran gelegenes, in der Interphase kondensiertes und daher mikroskopisch nachweisbares X-Chromosom (Größe etwa 1 μm). Barr-Körperchen entstehen durch die Inaktivierung des zweiten X-Chromosoms bei normalen weiblichen Säugern oder aller X-Chromosomen außer einem bei Aneuploidie (Lyon-Hypothese). Das B. wurde von den kanadischen Anatomen M. L. Barr und E. G. Bertram 1949 in Nervenzellkernen von Katzen entdeckt. Es ist typisch für die Körperzellen weiblicher Individuen und wird zur Geschlechtsbestimmung herangezogen; praktische Beispiele hierfür sind der Geschlechtsnachweis bei Sportlerinnen oder die kriminologische Geschlechtsbestimmung anhand gesicherter Hautbestandteile oder Haarwurzeln.
II
Barr-Körperchen
 
(X-Chromatin): nach einem seiner Entdecker (Murray L.B. Barr) benanntes Körperchen, das sich in den Zellkernen der Gewebe weiblicher Individuen befindet und an der Kernmembran innen angeheftet ist. Es ist mit basisch reagierenden Farbstoffen anfärbbar. Dieses Körperchen ist jeweils eines der beiden X-Chromosomen in den weiblichen Zellen, das verdichtet (auch kondensiert oder heterochromatisiert genannt) und somit inaktiv ist, sodass auch in jeder weiblichen Zelle wie in den männlichen Zellen nur ein X-Chromosom aktiv ist. Es ist in jeder Zelle vom Zufall abhängig, für welches der beiden dies zutrifft. Bei überzähligen X-Chromosomen sind dann entsprechend mehrere Barr-Körperchen vorhanden. Da es bei männlichen Individuen fehlt, ist mit ihm auf einfache Weise ohne eine aufwendige Chromosomenanalyse das biologische Geschlecht eines Menschen bestimmbar.
 
Diese Geschlechtsbestimmung wird z. B. seit Ende der 1960er-Jahre bei allen Frauen durchgeführt, die sich an überregionalen Sportwettkämpfen beteiligen, da es Frauen gibt, die genetisch männlich (XY) und deswegen in den körperlichen Leistungen »echten« Frauen mit XX überlegen sind. Auch Abweichungen vom normalen Kerngeschlecht XX und XY können damit entdeckt werden (Chromosomenaberrationen, Geschlechtschromosomen, Hermaphroditismus, Intersexualität).
 
Zu dem Test eignen sich besonders gut die leicht zu gewinnenden Zellen der Haarwurzeln des Kopfhaars und die der Mundschleimhaut. Bei den Leukozyten sieht das Barr-Körperchen wie ein Trommelschlägel (»drumstick«) aus und hängt direkt am Kern.
 
Siehe auch: Geschlechtschromatin.


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