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EGMONT, LAMORAL, GRAF VON

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Egmont, Lamoral, Graf von, Lamoral Graf von, Prinz von Havre. Wer kennt ihn nicht, den edlen Kämpfer für die Freiheit seines Volkes, den Helden des goethe'schen Trauerspiels, dessen ritterlichen Tugenden der große Dichter die fromme anmuthige Weiblichkeit eines Klärchens zur Seite stellt! Wer kennt ihn nicht, dessen herrliche Erscheinung die beiden größten Geister deutscher Abkunft, Goethe in seinem Drama, Schiller in seinem »Abfall der Niederlande« verewigt haben! Wenn jener dem Sieger in blutigen Schlachten zu dem hohen Schmucke des Lorbeers den duftig blühenden Zweig der zarten Myrte flicht, so feiert dieser mehr die Waffenthaten des Egmont, der nächst Oranien und Horn der Letzte war, der das goldene Zeitalter seines Vaterlandes schaute.1522 geboren, der Sohn des edlen Geschlechts der Herzoge von Geldern, wurde der heldenkräftige Jüngling von der Woge des Glücks schnell zum Gipfel des Ruhmes getragen; von dem kühnen Kriegszuge nach Afrika, wohin er Karl V. begleitet hatte, zurückgekehrt, mit dem fürstlichen Orden des goldenen Vließes geziert, Sieger bei Gravelines und St. Quentin, von seinem Volke, das unter Alba's Joche schmachtete, als der Hort seiner Freiheiten angebetet, ward er dem mißtrauischen Philipp II. dem schwachen Sohne des edlen Kaisers, verdächtigt, auf dessen Befehl gefangen genommen und zu Brüssel im Angesicht des Volkes, das seine Ketten nicht sprengen konnte, 1568 enthauptet. Wenn auch kein Klärchen, wie es Goethe erzählt und Beethoven schildert, als Engel des Friedens und der Liebe über seinem Schaffot sich erhoben hat, so hatte Egmont doch schon früh in der Herzogin Sabina von Baiern die hohen Eigenschaften des Geistes und des Herzens gefunden, welche nothwendig der Schmuck derjenigen sein mußten, die ihm als Gemahlin würdig zur Seite stehen konnte; die edle Frau überlebte nur kurze Zeit den Mord des Gemahls; sie starb, entfernt vom Geräusch einer undankbaren Mitwelt, in klösterlicher Einsamkeit.

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