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AUMSEKTE

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Aum-Sekte
 
[oːm- ], japanisch Om-Shinrikyo [»erhabene Wahrheit«], japanische neureligiöse Gemeinschaft; 1987 von dem Heilmittelhändler und Yogalehrer Matsumoto Chizuo (* 1955) gegründet, der sich den Namen Asahara Shōko (»himmlischer Meister«) zulegte. Die Aum-Sekte beruft sich auf Elemente des (tibetanischen) Buddhismus und versteht sich als auserwählte Endzeitgemeinschaft, die nach dem Weltuntergang (von Matsumoto für 1997 vorausgesagt) unter seiner Führung in Japan einen Staat fortwährenden Glücks und allseitiger Harmonie errichten werde.In Japan 1989 als Religionsgemeinschaft offiziell registriert, erlangte die Aum-Sekte außerhalb Japans v. a. in Russland Verbreitung (dort 1991 staatlich registriert; seit dem 18. 4. 1995 verboten). Schätzungen in den 1990er-Jahren gingen von über 10 000 Anhängern in Japan und rd. 25 000 in Russland aus. Die Aum-Sekte wird mit mehreren Giftgasanschlägen in Verbindung gebracht, unter denen besonders der auf die Tokioter U-Bahn am 20. 3. 1995 (12 Tote, über 5 000 Verletzte), als neue Dimension des Terrorismus weltweit Aufsehen und Befürchtungen auslöste. Daraufhin wurde Asahara Shōko im Mai 1995 verhaftet und im April 1996 der Prozess gegen ihn und weitere Anhänger eröffnet. Gegen mehrere an der Ausführung des Tokioter Giftgasanschlages unmittelbar Beteiligte sind inzwischen Urteile gefällt worden. Asahara Shōko wurde im Juli 2001 (bei weiterlaufendem Tokioter Strafverfahren) als Drahtzieher des Giftgasanschlages 1994 in Matsumoto zur Zahlung von 460 Mio. ¥ (rd. 4,3 Mio. ) Entschädigung an Opferangehörige verurteilt. Ihren Status als anerkannte Religionsgemeinschaft verlor die Aum-Sekte im Oktober 1995; seit 1999 unterliegen ihre nicht unbeträchtlichen Vermögenswerte (Wirtschaftsunternehmen und Immobilienbesitz) direkter staatlichen Kontrolle. Die Mehrheit der Anhänger hat sich seit 1995 formal von Asahara Shōko distanziert und Ende 1999 als Religionsgemeinschaft unter neuem Namen registrieren lassen.


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