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BROCKDORFFRANTZAU

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Brọckdorff-Rạntzau,
 
Ulrich Graf von, Diplomat, * Schleswig 29. 5. 1869, ✝ Berlin 8. 9. 1928; 1912-18 Gesandter in Kopenhagen, bejahte 1918 die Umwandlung Deutschlands in eine demokratische Republik, wurde im Dezember 1918 Staatssekretär, ab 13.2. 1919 war er Reichsminister des Äußeren. Nachdem es ihm als Leiter der deutschen Delegation bei den Friedensverhandlungen in Versailles nicht gelungen war, die Bedingungen für Deutschland wesentlich zu mildern, lehnte er die Unterzeichnung des Versailler Vertrages ab und trat im Juni 1919 als Außenminister zurück. Als erster deutscher Botschafter in Moskau (1922-28) bemühte sich B. um eine deutsch-sowjetische Annäherung, lehnte jedoch im Gegensatz zu General H. von Seeckt eine militärische Zusammenarbeit ab; befürwortete eine gleichgewichtige deutsche Außenpolitik gegenüber den Westmächten (v. a. Frankreich und Großbritannien) und der UdSSR. B. trug wesentlich zum Abschluss des »Berliner Vertrages« (deutsch-sowjetischer Neutralitätsvertrag; 24. 4. 1926 ) bei. Er schrieb »Dokumente« (1920; ab 31925 unter dem Titel »Dokumente und Gedanken um Versailles«).
 
Literatur:
 
Dtl. (1918-1933).
 Das Kabinett Scheidemann, bearb. v. Hagen Schulze, in: Akten der Reichskanzlei, hg. v. K. D. Erdmann (1971);
 L. Haupts: Graf B.-R. (1984).


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