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ANAMNESE: GESPRÄCH MIT DEM ARZT UND KÖRPERLICHE UNTERSUCHUNGEN

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Anamnese: Gespräch mit dem Arzt und körperliche Untersuchungen
 
Der Weg zur Diagnose einer Krankheit beginnt mit der Erhebung der Patientenvorgeschichte durch den Arzt, der Anamnese.
 
 Erhebung der Anamnese
 
Die Anamnese wird in der Regel durch das Gespräch des Arztes mit dem Patienten erhoben (Eigenanamnese). Kann der Arzt mit dem Patienten nicht selbst sprechen, etwa weil es sich um ein Kind handelt oder der Patient bewusstlos ist, müssen Dritte (Eltern, Verwandte, Lebenspartner, Freunde) dem Arzt Auskunft über die Beschwerden des Patienten geben (Fremdanamnese). Bei der Anamnese erkundigt sich der Arzt zunächst nach den vorliegenden Beschwerden: um welche Art von Beschwerden es sich handelt, wie stark eventuelle Schmerzen sind und welchen Charakter sie besitzen (dumpf, stechend usw.), ob Fieber mit den Beschwerden einhergeht, wann die Beschwerden begonnen haben und ob sie mit der Zeit stärker geworden sind oder sich in irgendeiner Form geändert haben und ob neue Beschwerden hinzugekommen sind. Weiterhin fragt der Arzt, ob sich die Beschwerden in bestimmten Situationen verstärken (z. B. Kopfschmerzen in Stresssituationen) und ob neben den Hauptbeschwerden weitere Begleiterscheinungen aufgetreten sind (z.B. Übelkeit bei Kopfschmerzen). Zudem möchte der Arzt wissen, ob der Patient wegen der Beschwerden bereits in ärztlicher Behandlung war und ob er regelmäßig Medikamente einnimmt. Vielfach erkundigt sich der Arzt zudem nach den Körperfunktionen: ob der Patient z. B. regelmäßig Wasser lassen kann, ob er einen normalen Appetit hat, ob er in der letzten Zeit an Gewicht verloren hat oder ob es zu Schweißausbrüchen kommt.
 
An diese allgemeine Anamnese schließt sich in der Regel die Frage nach Vorerkrankungen an, die unter Umständen mit den aktuellen Beschwerden in Beziehung stehen können. Auch erkundigt sich der Arzt in manchen Fällen nach der sozialen Situation des Patienten, denn unter Umständen können z. B. schwere familiäre oder berufliche Belastungen, schlechte Wohnverhältnisse oder auch Arbeitslosigkeit an der Entstehung einer Erkrankung beteiligt sein (Sozialanamnese). Bei manchen Erkrankungen ist auch die Frage von Bedeutung, ob ähnliche Beschwerden oder Krankheiten in der Familie schon vorgekommen sind (z. B. bei Verdacht auf Herzerkrankung oder Diabetes mellitus), denn die Veranlagung für manche Erkrankungen ist erblich (Familienanamnese). In Notfällen ist es natürlich nicht möglich, eine so ausführliche Anamnese zu erheben. Hier wird nur nach den aktuellen Beschwerden gefragt und eine Verdachtsdiagnose gestellt, aufgrund deren rasch eine Therapie eingeleitet wird. Wird die Anamnese vollständig erhoben, ergibt sich daraus häufig schon eine Verdachtsdiagnose, die zunächst zur weiteren Diagnostik führt. Erst dann wird im Normalfall die Therapie eingeleitet.
 
 Körperliche Untersuchung
 
Bei der körperlichen Untersuchung prüft der Arzt in der Regel zunächst den allgemeinen Zustand des Patienten, insbesondere falls sich aus der Anamnese noch keine Verdachtsdiagnose ergibt (Allgemeinuntersuchung). Zur Allgemeinuntersuchung gehört die Betrachtung des Patienten (Inspektion), beispielsweise sieht sich der Arzt die Haut auf Veränderungen an (z. B. können manche Infektionskrankheiten wie die Masern so erkannt werden). Dann erfolgt die Tastuntersuchung (Palpation), zu der das Fühlen des Pulses gehört. Der Puls ist an verschiedenen Körperarterien tastbar. Auch der Bauchraum wird z. B. bei Bauchschmerzen auf Veränderungen abgetastet, die Leber ist z. B. zum Teil von außen fühlbar. Auf die Palpation folgt nun in der Regel die Klopfuntersuchung (Perkussion). Der Arzt klopft mit seinen Händen z. B. leicht auf den Bauchraum oder den Rücken, um zu hören, ob etwaige Veränderungen der Organe vorliegen.
 
Vielfach muss der Patient anschließend noch abgehorcht werden (Auskultation). Mithilfe des Stethoskops, das auf bestimmten Punkten des Körpers angesetzt wird, können u. a. veränderte Lungen- oder Herzgeräusche ermittelt werden. Auch über fehlende oder heftige Darmgeräusche gibt die Auskultation Aufschluss.
 
Meistens werden bei der Allgemeinuntersuchung noch weitere Körperfunktionen ermittelt, so wird z. B. in der Regel der Blutdruck gemessen. Bei Verdacht auf Störungen des Nervensystems überprüft der Arzt zudem verschiedene Reflexe. Manchmal muss der Patient zur weiteren Diagnostik eine Urinprobe abgeben oder der Arzt entnimmt eine Blutprobe (z. B. um Krankheitserreger oder das Vorliegen einer Entzündung zu ermitteln). Außerdem untersucht der Arzt den Bereich des Körpers, wo der Patient die Beschwerden verspürt, genauer: Bei Halsschmerzen inspiziert der Arzt beispielsweise Mund und Rachen, bei Ohrenschmerzen die Ohren, während er z. B. bei Rückenschmerzen auch auf die Haltung des Patienten achtet.


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