äthiopische Schrift,
bis heute in Äthiopien für semitische Sprachen und Kuschitensprachen verwendetes Alphabet, das aus der altsüdarabischen Schrift hervorgegangen ist. Die äthiopische Schrift entwickelte sich seit dem 2. Jahrhundert n. Chr., indem Schriftzeichen für im Geez nicht vorhandene Konsonanten weggelassen und den 24 nur wenig veränderten Buchstaben zwei neue hinzugefügt wurden. Diese rechtsläufige Schrift wurde im 4. Jahrhundert (wohl nach indischem Vorbild) so verändert, dass die Grundform der Buchstaben mit dem Vokal a gelesen wurde und durch Abänderungen sechs weitere Formen gebildet wurden, die jeweils einen Konsonanten mit Vokal oder Vokallosigkeit ausdrücken. Zur Wiedergabe aller Laute des Amharischen wurde die äthiopische Schrift durch sieben neu gebildete Schriftzeichen erweitert.