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HEILIG

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heilig: übersetzung

ehrwürdig; sakral; unantastbar; verpönt; unaussprechlich; tabu; verboten; geheiligt; ausgesondert; sakrosankt; unverletzlich

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hei|lig ['hai̮lɪç] <Adj.>:
a) (von Gott) geweiht, gesegnet:
das heilige Abendmahl; die heilige (heilig gesprochene) Cäcilie.
b) (geh.) durch seinen Ernst o. Ä. Ehrfurcht einflößend:
eine heilige Scheu vor etwas haben; er schwor bei allem, was ihm heilig war; ihr ist nichts heilig.

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hei|lig 〈Adj.; Abk.: hl., Pl.: hll.〉
1. erhaben über alles Irdische (als Eigenschaft Gottes)
2. fromm, von Gottes Geist erfüllt
3. geheiligt, von der Kirche heiliggesprochen
4. in tiefster Seele ernst, unverletzlich, unantastbar, verehrungswürdig
5.〈fig.; umg.; mit Substantiven〉 (Ausruf der Bestürzung, der Ungeduld, der Verwunderung, des Zorns)
● der Heilige Abend der Abend vor dem ersten Weihnachtstag, der 24. Dezember; Sy Heiligabend; das \heilige Abendmahl; der \heilige Antonius; da soll doch das \heilige Donnerwetter dreinschlagen 〈fig.; umg.〉 (Ausruf des Zorns); die Heilige Dreifaltigkeit Gott Vater, Sohn u. Heiliger Geist: ich schwöre drei \heilige Eide, dass ... 〈umg.〉 versichere eindringlich; ein \heiliger Eifer, Zorn packte ihn; \heilige Einfalt! 〈fig.; umg.〉 (Ausruf der Verwunderung u. Ungeduld über einen einfältigen Menschen); die \heilige Elisabeth; das ist mein \heiliger Ernst es ist mir ernst, u. nichts kann mich davon abbringen; die Heilige Familie Maria, Joseph u. das Jesuskind; der Heilige Geist; das Heilige Grab (Jesu in Jerusalem); \heiliger Himmel! 〈fig.; umg.〉; die Heilige Jungfrau Maria, Mutter Jesu; die Heiligen Drei Könige; der heilige/Heilige Krieg (der Muslime); das Heilige Land 〈bibl. Bez. für〉 Palästina; er hat ein \heiliges Leben geführt; er war ein \heiliger Mann; die \heilige Messe (der kath. Kirche); die Heilige Nacht die Nacht zum ersten Weihnachtsfeiertag; das \heilige Osterfest; es ist mir eine \heilige Pflicht; das Heilige Römische Reich Deutscher Nation (Titel des Deutschen Reiches von 962-1806); der Heilige Rock das unter dem Kreuz von den Soldaten verloste Gewand Jesu; eine \heilige Scheu hielt ihn davon ab; die Heilige Schrift die Bibel; die Heilige Stadt Jerusalem; die \heiligen Stätten die durch die Anwesenheit Christi geheiligten Orte in Palästina, (allg.) alle Orte religiösen Kultes; eine \heilige Stille breitete sich aus; der Heilige Stuhl Thron des Papstes, (fig.) päpstl. Regierung; die \heilige Taufe; der Heilige Vater der Papst; die \heilige Woche Karwochesein: das ist mir \heilig; bei allem, was mir \heilig ist! (Ausruf der Bekräftigung); ihm ist nichts \heilig er hat vor nichts Ehrfurcht ● etwas hoch und \heilig versichern, versprechen eindringlich [<ahd. heilag, heilig, engl. holy <germ. *hailaga-; zu ahd. *haila- „heil“; urspr. „Eigen“, dann „einer Gottheit zu eigen, geweiht“; → heil]

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1hei|lig <Adj.> [mhd. heilec, ahd. heilag, entw. zu einem germ. Subst. mit der Bed. »Zauber; günstiges Vorzeichen, Glück« (verw. mit Heil) od. zu heil]:
1.
a) im Unterschied zu allem Irdischen göttlich vollkommen u. daher verehrungswürdig (Abk.: hl.):
der -e Gott;
die Heilige Dreifaltigkeit;
die -e Kirche;
der -e (von der katholischen Kirche heiliggesprochene Abk.: hl.) Augustinus;
Heilige Drei Könige (Dreikönige [6. Januar]);
die Heilige Familie (kath. Kirche; die häusliche Gemeinschaft des Kindes u. Jünglings Jesus mit Maria u. Joseph);
der Heilige Stuhl (Stuhl 3);
Gott allein ist h.;
b) von göttlichem Geist erfüllt; göttliches Heil spendend (Abk.: hl.):
die -e Taufe, Messe;
das -e Abendmahl;
die -en Sakramente;
-e Gesänge;
c) (veraltend) von sittlicher Reinheit zeugend, sehr fromm (Abk.: hl.):
er war ein -er Mann;
d) durch einen göttlichen Bezug eine besondere Weihe besitzend (Abk.: hl.):
ein -er Hain;
zwölf ist eine -e Zahl;
die -e Woche (Karwoche);
das -e Jahr (kath. Kirche; Jubeljahr 2);
der Heilige/-e Krieg.
2. (geh.) durch seinen Ernst Ehrfurcht einflößend; unantastbar:
ein -er Zorn, Eifer;
eine -e Stille, Pflicht;
das -ste der Güter;
jmds. -ste Gefühle verletzen;
das ist mein -er Ernst (es ist mir in tiefster Seele ernst damit);
er schwor bei allem, was ihm h. war;
ihnen ist nichts h.
3. (ugs.) (von etw. Unangenehmem) groß, entsetzlich:
mit jmdm. seine -e Not haben;
davor habe ich einen -en Respekt (das tue ich äußerst ungern).
2hei|lig <Adv.> [zu: 1heilig] (landsch.):
wahrhaftig:
ich habe h. nichts damit zu tun.

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heilig
 
[zu neuhochdeutsch heil oder zu einem (nicht belegten) germanischen Wort haila »Zauber«, »günstiges Vorzeichen«, »Glück«], in den Religionen Bezeichnung dessen, was einer Gottheit angehört und/oder ihrem Dienst geweiht ist (z. B. heilige Stätten und Schriften) und durch diese Beziehung auch Ausdruck der in der Gottheit selbst (dem Heiligen) repräsentierten Heiligkeit ist. - In der Religionswissenschaft lassen sich seit ihren Anfängen bei der Behandlung der Begriffe »heilig« und »das Heilige« zwei Hauptströmungen verfolgen: An N. Söderbloms Hinweis anschließend, in allen Religionen spiele »Heiligkeit« (holiness) eine zentrale Rolle, beschrieb R.Otto (sowohl an jüdisch-christliche als auch an transzendental-philosophische Ansätze anknüpfend) »das Heilige« als den unableitbaren Grund allen religiösen Erlebens, womit der Begriff zum Hauptgegenstand der an ihn anknüpfenden Religionswissenschaft wurde. V. a. die deutsche Religionsphänomenologie hat die Kategorie »des Heiligen«, die »vollkommen sui generis« und »nicht definibel im strengen Sinne« sein soll, aufgegriffen und die »erlebnishafte Begegnung des Menschen mit heiliger Wirklichkeit« (G. Mensching) zur Definition von Religion erhoben. In Weiterführung der romantischen Offenbarungstheologie des 19. Jahrhunderts und im Rückgriff auf R. Otto hat v. a. M. Eliade in einer Vielzahl von einflussreichen Publikationen die Grundauffassung von der kontinuierlichen Offenbarung des Heiligen (Hierophanie) vertreten. Geschichte ist für Eliade eine »Minderung« oder ein »Absturz« des Heiligen, den es rückgängig zu machen gilt. Die andere Richtung, eine empirisch-historisch orientierte Religionswissenschaft, geht von der Beobachtung aus, dass Kulturen unterschiedliche Dinge oder Sachverhalte zu unterschiedlichen Zeiten und Gelegenheiten als »heilig« (beziehungsweise in den jeweiligen sprachlichen Äquivalenten) einordnen. É. Durkheim hatte eine Unterscheidung von heilig und profan zur Grundstruktur der Religion erklärt und die Religionssoziologie auf dieser Dichotomie aufgebaut. Durkheims Ansätze sind in philologischen Einzeluntersuchungen zum Sprachgebrauch von »heilig« und seiner Parallelbegriffe in verschiedenen Kulturen aufgegangen. Kulturanthropologische und kultursemiotische Analysen (Mary Douglas, * 1921; Edmund R. Leach, * 1910, ✝ 1989) haben sich darum bemüht, die Klassifikationsschemata, in denen »heilig« eine unter anderen Kategorien bildet, und deren kulturelle Kontexte darzustellen. Die Ergebnisse dieser Arbeiten zeigen deutlich, dass die Verhältnisse komplexer sind, als es die Oppositionspaare heilig/profan, rein/unrein suggerieren.
 
Christliche Theologie:
 
Das christliche Verständnis von heilig knüpft an das des Alten Testaments an; wie dort Gott, der Ort, an dem er erscheint, die Menschen, die ihm dienen, das Volk Israel heilig sind, so werden auch im Neuen Testament Gott, Christus und die Gemeinde Jesu Christi als »heilig« beziehungsweise »die Heiligen« beschrieben. Die Heiligkeit Gottes ist nach biblischem Verständnis nicht eine Eigenschaft neben anderen, sondern macht sein Wesen aus (z. B. Jesaja 43, 3; Offenbarung des Johannes 3, 7). Gleichzeitig hat die Theologie die schon im Alten Testament vorgebildete und im Neuen Testament stark betonte Einbeziehung der ethischen Vollkommenheit in die Heiligkeit beim Gottesbegriff und beim Gottesvolk durchgeführt; die Heiligkeit ist eines der Kennzeichen der Kirche. Bei Anwendung des Prädikats heilig auf die einzelnen Christen führte diese Ethisierung bald zu einer Verengung. Während die an Jesus Christus Glaubenden im Neuen Testament noch vielfach schlechthin »die Heiligen« heißen, weil sie Gott durch die Taufe und das rechte Bekenntnis angehören, wurde die Bezeichnung heilig bald auf diejenigen Christen eingeschränkt, die ihren Glauben in einer ganz besonderen (vorbildlichen) Weise lebten. Da sie in vielen Fällen schon bald nach ihrem Tod in den christlichen Gemeinden verehrt wurden (erstmals im 2. Jahrhundert die christlichen Märtyrer), wurde die Auffassung von der persönlichen Heiligkeit zur Wurzel der christlichen Heiligenverehrung.
 
Literatur:
 
R. Otto: Das Gefühl des Überweltlichen (61932);
 R. Otto: Das Heilige (50.-53. Tsd. 1991);
 
Die Diskussion um das »Heilige«, hg. v. C. Colpe (1977);
 M. Eliade: Das Heilige u. das Profane (a. d. Frz., 21985);
 J. Splett: Die Rede vom Heiligen. Über ein religionsphilosoph. Grundwort (21985);
 
Das Heilige. Seine Spur in der Moderne, hg. v. D. Kamper u. a. (1987).
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Zeichen in der Kommunikation
 

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hei|lig [mhd. heilec, ahd. heilag, entw. zu einem germ. Subst. mit der Bed. „Zauber; günstiges Vorzeichen, Glück“ (verw. mit ↑Heil) od. zu ↑heil]: I. <Adj.> 1. a) im Unterschied zu allem Irdischen göttlich vollkommen u. daher verehrungswürdig: der -e Gott, Gottessohn; die Heilige Dreifaltigkeit; die -e Kirche; der -e (von der katholischen Kirche heilig gesprochene; Abk.: hl.) Augustinus; Heilige Drei Könige (Dreikönige [6. Januar]); die Heilige Familie (kath. Kirche; die häusliche Gemeinschaft des Kindes u. Jünglings Jesus mit Maria u. Joseph); die Heiligen Drei Könige (nach Matth. 2, 1-12 die drei Weisen aus dem Morgenland, die dem neugeborenen „König der Juden“ in Bethlehem huldigten); der Heilige Stuhl (↑Stuhl 3); Gott allein ist h.; *jmdn. h. sprechen (kath. Kirche; jmdn. durch eine feierliche päpstliche Erklärung unter die Heiligen aufnehmen: Ü Du. Pfarrer auf der Kanzel. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst ... den Krieg h., dann gibt es nur eins: sag NEIN! [Borchert, Draußen 126]); b) von göttlichem Geist erfüllt; göttliches Heil spendend: die -e Taufe, Messe; das -e Abendmahl, Pfingstfest; die -en Sakramente; das Sakrament ist eine -e Handlung; -e Gesänge; Unter den -en Texten, die sich mit dem Tier befassen, regte mich nur eine Stelle zum Nachdenken an, jene, wo Gott Adam auffordert, die Tiere zu benennen (Stern, Mann 65); die Heilige Allianz (zwischen Russland, Österreich u. Preußen 1815 geschlossener Bund mit der Absichtserklärung, die Prinzipien der christlichen Religion zur Grundlage der Innen- u. Außenpolitik zu machen); c) (veraltend) von sittlicher Reinheit zeugend, sehr fromm: sie führte ein -es Leben; er war ein -er Mann; d) durch einen göttlichen Bezug eine besondere Weihe besitzend: ein -er Hain; zwölf ist eine -e Zahl; wir besuchten in Jerusalem die -en (durch die Anwesenheit u. das Wirken Jesu geheiligten) Stätten; die -e Woche (Karwoche); wie denn Joseph von babylonischen Frauen wusste, welche, der Ischtar oder Mylitta h. (geweiht), ... in Tempelzellen wohnten (Th. Mann, Joseph 50); Ü Boris betritt den -en Rasen von Wimbledon (Hamburger Abendblatt 8. 7. 85, 9). 2. (geh.) durch seinen Ernst Ehrfurcht einflößend; unantastbar: ein -er Schauer, Zorn, Eifer; eine -e Stille, Begeisterung, Entschlossenheit, Pflicht; das -ste der Güter; jmds. -ste Gefühle verletzen; im Namen des großen, -en Vaterlandes (R. Walser, Gehülfe 42); war den beiden Quangels das sonntägliche Schreiben ... zur Gewohnheit geworden, zu einer -en Gewohnheit (Fallada, Jeder 122); Kunst ist eine zu -e Sache, als dass sie ihren Namen für Propagandamachwerke hergeben dürfte (Raddatz, Traditionen 475); eine -e Scheu vor etw. haben; das ist mein -er Ernst (es ist mir in tiefster Seele ernst damit); er schwor bei allem, was ihm h. war; ihnen ist nichts h. (sie haben vor nichts Achtung); die Gebote, den Sonntag h. halten (als heilig achten, respektieren); Die persönliche Unabhängigkeit ist ihnen h. (sie ist für sie unantastbar; Brückenbauer 37, 1985, 12). 3. (ugs.) (von etw. Unangenehmem) groß, entsetzlich: mit jmdm. seine -e Not haben; davor habe ich einen -en Respekt (das tue ich äußerst ungern). II. <Adv.> (landsch.) wahrhaftig: ich habe h. nichts damit zu tun; Leih mir zehn Mark - am nächsten Freitag bekommst du sie bestimmt wieder - h. wahr! (Fallada, Jeder 17).


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