Fieldholler
[englisch/amerikanisch, 'fiːldhɔlə(r)], ein unter den Plantagennegern der amerikanischen Südstaaten aufgekommener musikalisierter Ruf, der in Tonhöhen- und Klangelementen auf afrikanische Sprachformen zurückgeht. Er ist eine Art gerufenes »Hallo«, das der Verständigung über größere Entfernungen, dem Anrufen eines Bekannten usw. diente. In Tonhöhenverlauf und Klangcharakter ähnelt er einem fallenden Jodler (Jodeln), wobei die Stimme von einem zumeist lang gezogenen Ausgangston über eine Vielzahl individueller Verzierungen, Glissandi, Drehs, Rücksprünge und Falsetti langsam in die Tiefe gleitet. Die dazu frei erfundenen Kurztexte drückten die momentane Stimmungslage des Rufers aus oder waren Bestandteil der gegenseitigen Verständigung.
Die Fieldhollers, von denen es bestimmte, individuell variierte Grundmuster gab, gingen schließlich als eine seiner musikalischen Wurzeln in den Blues ein. Die Praxis des Hollerns war jedoch nicht nur auf den Plantagen verbreitet, sondern auch in anderen Zusammenhängen: unter den Holzfällern, um das Fallen eines Baumes anzuzeigen, oder den Cowboys, um ihre Herden in Bewegung zu bringen.
Siehe auch: afroamerikanische Musik.